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31.05.08 / Zurück in die Heimat / Jahreshauptversammlung der Ostpreußenhilfe e. V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-08 vom 31. Mai 2008

Zurück in die Heimat
Jahreshauptversammlung der Ostpreußenhilfe e. V.

Außergewöhnliches Lob für die Ostpreußenhilfe: „Das Hilfswerk und seine Vorsitzende Gisela Peitsch haben wesentlich zur Initialzündung für einen Neubeginn der Rußlanddeutschen im Königsberger Gebiet beigetragen.“ Das sagte Viktor Hoffmann, Vorsitzender des rußlanddeutschen Kulturvereins „Eintracht“ und Vizepräsident der Rußlanddeutschen in Rußland, im Deutsch-Russischen-Haus in Königsberg.. Anlaß war seine Ernennung zum Präsidenten der Einrichtung, an deren Aufbau er maßgeblich beteiligt war.

Der in Kasachstan geborene Hoffmann erklärte im Beisein offizieller Vertreter Rußlands und Deutschlands: „Menschen wie Gisela Peitsch und ihr Ehemann Helmut aus Tötensen, der mich vor der Öffnung des damals hermetisch abgesperrten Gebiets 1990 als erster in Königsberg aufsuchte, Horst Hüttenbach, ein wahrer Bahnbrecher, Otto-Friedrich von der Groeben von der Stiftung Königsberg und Günter Brilla von der Gesellschaft Prussia waren Pfadfinder auf dem Weg in eine neue Heimat Ostpreußen für uns heimatlose Rußlanddeutsche. Mit Rat, Beistand und Hilfe in allen Lagen wiesen sie uns den Weg.“ 70 Jahre Verbannung, Vertreibung, Verfolgung und Leiden haben ein Ende. „Es gibt für uns wieder eine Zukunft“, sagte Hoffmann. „Das wissen auch die nach Deutschland ausgesiedelten Rußlanddeutschen. Einige sind schon hierher zurückgekehrt.“

Mit eindringlichen Worten forderte Hoffmann Einreisefreiheit für die früheren Bewohner Ostpreußens. Er betonte, daß sie ein Recht haben, ihre Heimat zu besuchen. Davon unabhängig sind sie bei den jetzigen Bewohnern herzlich willkommen. „Die alten wie die neuen liefern das beste Beispiel für wirkliche Versöhnung.“ Hoffmann war auch die Hauptfigur im NDR-Fernsehfilm „Neue Heimat Ostpreußen“ von Heidi Sämann, der Anfang des Jahres ausgestrahlt wurde. Aussagekräftige Bilder zeigten den ersten landwirtschaftlichen Großbetrieb des Gebiets unter Hoffmanns Leitung im früheren Kreis Gerdauen, in dem Rußlanddeutsche, ausgestattet mit einem imposanten Maschinenpark, das zur Wildnis gewordene Land wieder bewirtschaften. Auch die Jahresversammlung der Ostpreußenhilfe stand unter dem Eindruck dieser hoffnungsvollen Entwicklung, die weiter so gut wie möglich gefördert werden soll.

Die Leistungsbilanz 2007 weist auch eine hervorragende Unterstützung des deutschen Ostens in Polen aus. 285 – meist deutschstämmige – Familien mit fast 3000 Angehörigen in Ost- und Westpreußen, Pommern und Schlesien erhielten 950 Geldsendungen zu Ostern, Weihnachten und in Notfällen sowie 40 Lebensmittelpakete für abseits wohnende, zumeist behinderte Empfänger. Das Geld kam ausschließlich aus Spenden zusammen. Stellvertretend für alle Helfer nannte Gisela Peitsch die Landfrauen Nenndorf und die Karl-H.-Ditze-Stiftung. „Ich bin glücklich, daß so viele Menschen ihre Landsleute in der alten Heimat nicht vergessen haben“, sagte sie. „Manche halten ihnen schon mehr als 30 Jahre, so lange das Hilfswerk besteht, die Treue.“ Den Dank brachte ein Brief zum Ausdruck: „Wir werden Sie nie vergessen und immer dankbar sein. Was Sie jahrelang geleistet haben für uns in Ostpreußen Gebliebene, hat vielen geholfen, am Leben zu bleiben“, heißt es darin. Nähere Informationen erteilt die Ostpreußenhilfe e.V., Fichtenweg 1, 21224 Rosengarten.   EB


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