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07.06.08 / Schönes Aweyden / Chronik eines Dorfes

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-08 vom 07. Juni 2008

Schönes Aweyden
Chronik eines Dorfes

Aweyden – welch schöner Name, welche schöner Ort! Das mag sich auch der Komtur des deutschen Ordens, Johann von Schönfeld, gedacht haben, als er mit seinen Ordensherren durch das Gebiet ritt und, überwältigt von der schönen Natur, entzückt ausgerufen haben soll: A – weyden! Gemeint waren jedoch nicht die Bäume, sondern die Ähnlichkeit mit seinem Heimatort Weyden in der Oberpfalz. 1397 gründete er dann das Dorf, das den Namen Aweyden erhielt und nach 1945 Nawiady (Neuweyden) genannt wurde.

Aweyden – ein Dorf wie viele andere in Ostpreußen, für die dort Geborenen allerdings ist es einzigartig. Tilly Boesche-Zacharow wurde von ihrer Mutter mit dem „Aweyden-Virus“ infiziert. Als Kind hörte sie, die in Berlin aufwuchs, keine Geschichten von Dornröschen und Co., sondern von Aweyden.

Kein Wunder, daß sie nun, im Alter, diesem Ort eine „kleine Erinnerungsschrift“ widmen wollte. Entstanden ist jedoch ein respektables Buch mit vielen Fotografien von damals und heute, mit Geschichten und Erinnerungen an das geliebte Dorf Aweyden. Geholfen haben ihr dabei auch andere Aweyder, die Erinnerungen beisteuerten und so das Buch zu einer Fundgrube für den interessierten Leser werden ließen.

Man kommt sich vor wie auf einem großen dunklen Dachboden. Man fängt an zu kramen und entdeckt die wundersamsten Dinge. Das Buch setzt sich aus vielen kleinen und größeren Schnipseln zusammen, aus vielen Erinnerungen, die meist sehr persönlich sind und dennoch ein helles Licht werfen auf das Leben in Aweyden einst und jetzt.

Erinnert wird in dem Buch auch an Maria Grohskopf, die Mutter der Autorin. Sie wurde, ihrem letzten Wunsch gemäß, auf dem alten evangelischen Friedhof in Aweyden bestattet, an der Seite ihres Vaters. Und das 1999!

Von ihr bis zu Eluise, der Tochter der Autorin, spannt sich der Bogen. Sie hat die Mutter in ihrem Vorhaben tatkräftig unterstützt, indem sie fotografierte, die Bilder scannte und die Mutter immer wieder ermutigte, nicht zuletzt zur Arbeit am Computer.

Entstanden ist ein Buch zum schmökern, das nicht zuletzt auch neugierig macht auf Aweyden, das wunderschöne Dorf in Masuren.        Silke Osman

Tilly Boesche-Zacharow: „Aweyden – Chronik eines masurischen Dorfes“, M. und N. Boesche-Verlag, Berlin, Haifa, 2008, 200 Seiten, zahlr. sw und farbige Abb., geb., 29 Euro.


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