29.03.2024

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14.06.08 / Wahr ist ...

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-08 vom 14. Juni 2008

Klaus D. Voss:
Wahr ist ...

Manchmal muß man die reine Wahrheit sagen, ganz unverblümt, auch wenn es unhöflich wirkt.

Warum geht es mit der SPD nicht weiter, warum hakt es bei der Kür des Kanzlerkandidaten? Die ehrliche Antwort dazu: Weil die Inszenierung schlecht ist, einfach zu schlecht. Wer spielt schon gern vor leeren Rängen? Wirkliche Könner ihres Fachs lassen sich für so etwas nicht verpflichten.

Das Sommertheater Kurt Beck tourt durchs Land, und höchstens links sind die Ränge noch gut besetzt bis vor ins Hochparkett – aber sonst will niemand sich das antun. Keine feurige Regie, kein Gag an der richtigen Stelle, nicht einmal eine nette Kostümidee. Das ist die Wahrheit, Maestro Beck. Schauen Sie mal selber nach.

In den Kulissen riecht‘s bedenklich nach alter Klamotte, irgendwie nach Volksfront, rot-rot-grün ausplakatiert – kaum jemand mag das Stück.

Wahr ist leider auch das: Die Nachbesetzung einer Femme fatale hat Beck verpatzt. Seine Gesine Schwan bekommt nur Hüpfer in Talkshows hin, kaum mal etwas Ordentliches auf der Bühne. Und sie hält sich schon gar nicht an den Text in der Fassung vom Chef. Politisches Theater ist ein hartes Geschäft.

Es gibt ein untrügliches Zeichen, wann Politik gut ankommt oder wann wenigstens gut gespielt wird. Nämlich dann, wenn im Kabarett gleich nebenan die Ideen zünden und eine Pointe nach der anderen fällt.

Nur, welchem Bruno Jonas, Mathias Richling, Urban Priol oder welchem Georg Schramm ist in letzter Zeit noch ein Jokus auf Kurt Beck eingefallen? Denken wir scharf nach, traurig ist das Ganze. Aber wahr.


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