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14.06.08 / Linke hetzen gegen Fremde / »Raus mit denen!«: Zuzügler und Berlin-Touristen werden von Autonomen bedrängt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-08 vom 14. Juni 2008

Linke hetzen gegen Fremde
»Raus mit denen!«: Zuzügler und Berlin-Touristen werden von Autonomen bedrängt
von Patrick O’Brian

So kann eine Zeitung auch mit Fremdenfeindlichkeit umgehen: Im Berliner Szenebezirk Prenzlauer Berg hängen Plakate, auf denen „Was wollt ihr eigentlich hier?“ steht. Noch deftiger wurde es an Wände gepinselt: „Raus mit denen!“

Doch die „Berliner Morgenpost“ wiegelte am vergangenen Wochenende ab. „Betroffene reagieren gelassen auf provozierende Plakate“, schreibt das Blatt. Und selbst der grüne Bezirksstadtrat sieht keinen Handlungsbedarf!

So viel Nachsicht gegenüber fremdenfeindlichen Sprüchen? Das kann nur daran liegen, daß sich diese Plakate und Parolen nicht gegen Ausländer oder „Deutsche mit Migrationshintergrund“ richten, sondern gegen Schwaben. Das „Häuslebauer“-Volk aus dem Südwesten mit dem Hang zur Anschaffung privaten Wohneigentums kommt nicht gut an im linksgestrick­ten Kiez, schließlich seien die Schwaben „spießig, überwachungswütig in der Nachbarschaft“ und hätten „keinen Sinn für Berliner Kultur“. (Ob damit das Anrülpsen nach dem Frühstücksbier in der Dönerbude gemeint ist?)

Die „Berliner Morgenpost“ hat tatsächlich einige Schwaben im Prenzlauer Berg befragt, die alle entspannt auf die Provokationen reagiert haben. Mit Panikmache wäre wohl auch niemandem geholfen, aber eine bestimmte Stimmung in extremistischen Kreisen wird durch die Schwaben-Hatz schon wiedergegeben. Und die ist alles andere als lustig.

In Berlin brennen seit Wochen wieder die Autos. Schon im vergangenen Jahr lief rund um den G8-Gipfel eine Welle der Gewalt gegen Mittelklasseautos und Firmenwagen, die irgendwie nach Globalisierung aussehen (Telekom, Wachfirmen, Umzugsunternehmen, Computerbetriebe und so weiter).

Am härtesten traf es dabei das Berliner Traditionsunternehmen „Robben und Wientjes“, deren wichtigste Filiale nachts überfallen wurde. Die Täter demolierten und zündelten an der halben Fahrzeugflotte der Autovermietungsfirma. Am folgenden Morgen mußten die Inhaber geschockt feststellen, daß es elf Totalschäden und noch mehr Beschädigungen gab. Die Täter haben das Anarchisten-A („A“ in einem Kreis) als Symbol hinterlassen.

Vor einem Jahr war die Berliner Gewaltwelle gegen vermeintliche Luxusfahrzeuge Bestandteil der linksextremen Gewalt deutschlandweit und somit kein Berliner Sonderproblem. Mit den Gesinnungsfreunden in der Hauptstadt wetteiferten vor allem Hamburgs Linksradikale darum, wo mehr Wagen „abgefackelt“ werden. Der „Wettkampf“ scheint entschieden: Obwohl weiterhin auch Übergriffe aus Hamburg gemeldet werden, haben sich die Berliner Politbrandstifter mittlerweile die Spitze gesichert.

Vor allem geht es in Berlin längst nicht mehr nur gegen Sachen: Die gleichen Leute – der Verfassungsschutz schätzt den harten Kern der Linksextremen auf mehr als 1100 Personen – sind nun in der vergangenen Woche demonstrierend durch den Prenzlauer Berg marschiert, um „Fuck Yuppies“ und „Stoppt die Besetzung des P-Bergs“ zu brüllen.

Wenige Tage zuvor hatte es gewalttätige Übergriffe auf Passanten am berühmten Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte gegeben. Dort hatte sich die links­autonome Szene zu einer Spontandemo gegen „Spießer“ zusammengerottet, mehrere Berlin-Touristen beschimpft und sogar Tische umgeworfen.

Wenn der militanten Linken nicht bald und energisch Einhalt geboten wird, so schien es, dann könnte es demnächst auch Verletzte geben.

Daß Verantwortliche und Medien weiter abwiegeln, erstaunt. Wären die Reaktionen auch so gelassen ausgefallen, wenn wirklich oder vermeintlich rechtsradikaler Mob am Gendarmenmarkt Touristen eingeschüchtert und Café-Tische umgeworfen hätte? Wenn die Braunen Autos anzündeten, weil Beruf oder Lebenswandel der Besitzer nicht in ihr krudes Weltbild passen? Wenn sie Hetzplakate aufhängten gegen Menschen, deren „Kultur“ ihnen zu fremd ist, um sie in ihrem Wohnumfeld zu dulden?

Einzig Innensenator Erhart Körting macht neuerdings Druck für eine härtere Gangart. Der Sozialdemokrat hat als einziger die „neue Qualität der Gewalt“ erkannt und benannt. Er will härtere Strafen. „Wenn wir eine Woche lang aus dem Autonomen-Spektrum eine Anschlagsserie auf Autos haben und es zu Pöbeleien vor Cafés kommt, ist das eine Entwicklung, der man mit aller Gewalt einen Riegel vorschieben muß.“

Die Autonome Szene macht sich indessen lustig über die verhältnismäßig hilflosen Versuche der Berliner Polizei, potentielle linksextreme Gewalttäter zu überführen. „In der Simon-Dach-Straße steht ein schwarzer Mercedes mit zwei Deutschlandfahnen oben drauf. Vorsicht, das ist ein Köder. An den umliegenden Straßenecken warten Bullen in Zivil darauf, Leute zu erwischen, die sich an dem Wagen zu schaffen machen“, warnt eine anonyme Person auf einer linksradikalen Internetseite.

Foto: Die mit der fremden „Kultur“ sollen verschwinden: Linksextreme Plakathetze in  Berlin klingt manchmal wie die von ganz rechts.


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