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21.06.08 / Wenn Erziehung fehlt / Kinder scheitern an den Hauptschulen, Studenten an der Uni

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-08 vom 21. Juni 2008

Wenn Erziehung fehlt
Kinder scheitern an den Hauptschulen, Studenten an der Uni

Daran krankt die deutsche Bildungspolitik: Auf die richtigen Fragen gibt es die falschen Antworten, und natürlich werden richtige Antworten auf falsche Fragen bezogen.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat den Finger auf die richtige Stelle gelegt. Jeder vierte Hauptschulabgänger ist nicht reif für eine Ausbildung. Genau genommen beherrscht jeder vierte Hauptschüler nicht die Grundfertigkeiten: Lesen, Schreiben, Rechnen.

Die richtige Antwort: Wenn so viele junge Menschen nach acht Jahren in der Schule so miserabel ausgebildet sind, dann stellen sich ganz grundlegende Fragen nach den richtigen pädagogischen Konzepten. Die richtige Frage dazu: Wer will es eigentlich verantworten, den jungen Menschen in der Hauptschule eine ernsthafte und erfolgsbewußte Erziehung zu verweigern? Kinder ausbilden zu wollen, ohne ihnen das Geschenk einer Erziehung zur Disziplin und Selbstdisziplin zu machen, kann nicht funktionieren.

Wenn aber traditionell erprobte Erziehungsgrundsätze nichts mehr gelten, dann kann auch der gewohnte Ruf nach „Noch mehr Geld für die Bildung“ nicht helfen – den experimentellen Pädagogikprojekten vielleicht, den Kindern jedenfalls nicht. Noch nie zuvor wurde so viel Geld in Bildung investiert wie heute, und das bei deutlich abnehmenden Kinderzahlen.

17 Millionen Menschen stehen in Deutschland in der Ausbildung oder in einer Fort- oder Weiterbildung, 1,5 Millionen verdienen im Bildungswesen ihr Geld; ein Aufwand, wie er sich gehört. Und es ist richtig, immer genug Geld für die Ausbildung bereitzustellen.

Wenn aber Bundeskanzlerin Angela Merkel die „Bildungsrepublik“ ausrufen will und damit wieder nur die obersten Etagen des Bildungswesens meint, dann bleibt sie den bedrängten Hauptschülern eine ehrliche Antwort schuldig.

Aber nicht nur denen: Man muß die Kinder mit der Fähigkeit zu lernen ausrüsten – schließlich scheitert nicht nur jeder vierte Hauptschüler in unserem Bildungssystem, sondern auch fast 30 Prozent der Studenten resignieren vor hohen Anforderungen an den Universitäten. Vs


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