25.04.2024

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21.06.08 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-08 vom 21. Juni 2008

Aus den Heimatkreisen

HEILIGENBEIL

Kreisvertreter: Georg Jenkner, Lenauweg 37, 32758 Detmold, Telefon (0 52 32) 8 88 26, Fax (0 52 32) 69 87 99, E-Mail: Georg.Jenkner@gmx.de

Start der regelmäßigen Öffnung der Heimatsammlung und des Archivs – Am Sonntag, 8. Juni 2008, startete die erste unserer zukünftig an jedem zweiten Sonntag im Monat von 11 bis 16 Uhr stattfindenden Öffnung unserer Heimatsammlung und des Archivs in Burgdorf, Wilhelmstraße 3 a. Bereits um 10.20 Uhr kamen die ersten Besucher. Insgesamt konnten Karin Hülshoff sowie Annegret und Georg Jenk­ner 38 Besucher begrüßen, darunter den Bürgermeister der Stadt Burgdorf, Alfred Baxmann, den stellvertretender Bürgermeister der Stadt Lehrte, Herrn Hoffmann sowie unseren Freund Karl-Ludwig Schrader, FDP-Ratsherr in Burgdorf. Auch die Presse war mit zwei Vertretern erschienen, die sich ausführlich über die Anliegen der Kreisgemeinschaft informierten. Für die jährlich erscheinende Stadtchronik der Stadt Burgdorf lichtete ein Fotograf unsere Räumlichkeiten ausführlich ab. Die Auftaktveranstaltung kann als sehr gelungen betrachtet werden. Die Besucher blieben zum Teil über mehrere Stunden und es entwickelte sich so etwas wie ein Heiligenbeiler Stammtisch mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Vor allem Familienforscher nutzten die Gelegenheit zum Studium der Archivalien. Aber nicht nur Heiligenbeiler zeigten sich interessiert, sondern auch diejenigen mit ostpreußischen Wurzeln und Einheimische, die durch die Tagespresse aufmerksam gemacht worden waren. Zudem erhielt die Heimatsammlung viele neue Exponate von den Besuchern. Dabei ist besonders das Tintenfaß mit noch flüssiger Tinte zu erwähnen, das der Kirchspielvertreter von Balga, Günter Neumann-Holbeck, der extra aus Hamburg angereist war, bei seinem Besuch im letzten Monat in ostpreußischer Erde 63 Jahre nach Kriegsende gefunden hatte. Die nächste Öffnung findet am Sonntag, 13. Juli 2008 wieder von 11 bis 16 Uhr statt.

 

KÖNIGSBERG–STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt.   Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Telefon (02 03) 2 83 21 51.

Sackheimer Mittelschüler – Die Sackheimer Mittelschüler feiern ihr Jahrestreffen 2008 vom 10. bis 13. Juli in der Rattenfängerstadt Hameln. Treffpunkt ist das Hotel Zur Krone, Stadthotel Hameln / Weser. Das Hotel befindet sich an der Osterstraße 30, 3175 Hameln, Telefon (0 51 51) 90 70. Unsere Vorsitzende Margot Pulst hat für unser Jahrestreffen eine reizvolle Landschaft und eine Stadt mit historischen Fachwerkbau ausgesucht. Eingeladen zu dem Treffen sind alle ehemaligen Mittelschüler und deren Freunde. Wir möchten gern gemeinsam fröhliche Stunden und Tage miteinander verleben. Insbesondere sind die Schulkameraden und Kameradinnen angesprochen, die vor 70 Jahren unsere Schule verlassen haben. Auch wollen wir die langjährigen und treuen Mitglieder ehren. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Hameln.

 

SENSBURG

Kreisvertreter: Siegbert Nadolny, Wasserstr. 9, 32602 Vlotho, Tel. (0 57 33) 55 85.  Geschäftsstelle: „Sensburger Zimmer“, Stadtverwaltung Remscheid, Kreuzbergstr. 15, 42849 Remscheid.

Wasserung des Nikolaiker Stinthengstes in Remscheid – Die jährliche Wasserung des Stinthengstes im Stadtparkteich in Remscheid, der Patenstadt der Kreisgemeinschaft Sensburg, ist inzwischen zur guten Tradition geworden. Zum 47. Mal wurde in diesem Jahr am ersten Samstag im Mai der hölzerne König der Fische zu Wasser gelassen, und das im Rahmen einer Feierstunde, die für alle, die sich an ihre ostpreußische Heimat oder eine schöne Reise dorthin erinnern wollen, nicht mehr fehlen darf. Der Wettergott hatte es an diesem Frühlingstag mit den zahleichen Besuchern, die sich auf der Anhöhe über dem Stadtparkteiche eingefunden hatten, besonders gut gemeint. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel, als der Ostpreußenchor, ohne den eine solche Veranstaltung kaum mehr vorstellbar ist, seine Lieder anstimmte, diesmal unter der Leitung der Dirigentin Christei Schlage. Kreisvertreter Siegbert Nadolny begrüßte die „Remscheider Paten“ und die Sensburger Landsleute und deren Freunde und Bekannte. Ein besonderer Gruß und Dank für ihr Erscheinen galt den Ehrengästen, insbesondere der ersten Remscheider Bürgermeisterin Monika Hein und dem Vorsitzenden der ostpreußischen Landesgruppe Remscheid Georg Gregull sowie Hubert Haenel. Beide Herren haben seit vielen Jahren bei keiner Stinthengst-Wasserung gefehlt haben. Ein herzliches Dankeschön ging an die Chorsänger und ihre Dirigentin. - Bürgermeisterin Monika Hein hieß die Besucher im Namen von Rat und Verwaltung herzlich willkommen und bedankte sich für die Einladung. Sie erinnerte an die Stinthengstsage und die Bedeutung, die der symbolische Akt der Wasserung für die Nikolaiker Bevölkerung gehabt habe, sollte er doch für den Fischreichtum in den masurischen Seen, insbesondere in dem großen Nikolaiker See, und damit für das Wohlergehen der Nikolaiker Fischer sorgen. Inzwischen habe die Patenstadt Remscheid die Tradition übernommen nicht nur, um die Verbundenheit zum Kreis Sensburg zu dokumentieren, sondern auch in der Hoffnung, daß der sagenumwobene Fisch auch in Remscheid für bessere Zeiten und einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen werde. Der Kreisgemeinschaft dankte sie für ihr Engagement, die Geschichte und Kultur der ostpreußischen Heimat zu bewahren und folgenden Generationen zu vermitteln. Jeder habe seine eigenen Erinnerungen, die ihm keiner nehmen könne. So wichtig es sei, sie zu erhalten, so notwendig sei es aber auch, in der Gegenwart zu leben, dem modernen Leben offen gegenüber zu stehen, ohne dabei alte Traditionen zu verleugnen. Die Sensburger hätten _in der Vergangenheit durch zahlreiche Aktivitäten bewiesen, daß sie dazu in der Lage sind, und dazu beigetragen, daß Menschen, die aus verschiedenen Ländern stammen oder heute dort leben, näher zusammen rücken. „Sie haben Großartiges getan, dafür danke ich Ihnen“, sagte sie abschließend. Gudrun Froemer, Mitglied des Kreisausschusses der Kreisgemeinschaft, zitierte aus dem Buch „Ostpreußische Sagen“ noch einmal die alte Geschichte von dem König der Fische im Nikolaiker See. Sie bedankte sich bei der Stadt Remscheid und ihren Bürgern für die Unterstützung und Anerkennung der Arbeit der Kreisgemeinschaft und gab ihrer Freude darüber Ausdruck, daß sie bereit seien, die gute Tradition aus der Nikolaiker Heimat nun in der Patenstadt fort zu setzen. Sie hoffe, „daß wir uns noch viele Jahre hier zusammen finden können, um den Stinthengst zu wassern.“ Während die Besucher gemeinsam das Ostpreußenlied sangen, wurde der hölzerne Fisch in die Mitte des Stadtparkteiches gezogen und dort verankert. Und natürlich wurde auch in diesem Jahr – auch das ist gute Tradition – dieses Ereignis mit einem guten Bärenfang begossen.

 

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Hartmut Preuß, Hordenbachstraße 9, 42369 Wuppertal, Tel. (02 02) 4 60 02 34, Fax (02 02) 4 96 69 81. Geschäftsstelle: Eva Lüders, Tel. / Fax (0 43 42) 53 35, Kührenerstraße 1 b, 24211 Preetz

Ehemaligentreffen der Volksschule Tilsit-Senteinen und Ortstreffen Bendingsfelde – Insgesamt waren es 29 Personen, davon 18 Ehemalige und elf Angehörige. Aus Bendingsfelde waren zwölf frühere Bewohner und aus sechs erschienen. Es war unser 8. Treffen und zum fünften Mal trafen wir uns im Ostheim. Nach Ankunft am Donnerstag und gemeinsamen Abendessen wurde unser Treffen offiziell eröffnet. Wir gedachten der seit dem letzten Treffen Verstorbenen in einer Schweigeminute. Nach Klärung organisatorischer Dinge konnte über das Einst und Heute geschabbert werden. Nach Klärung organisatorischer Dinge konnte über das Einst und Heute geschabbert werden. Die Eifrigsten verließen erst um Mitternacht den Raum. Am Freitag schauten wir uns die DVD „Ostpreußenreise 1937“ an, die uns die landschaftliche Schönheit unserer Heimat erneut verdeutlichte, aber auch auf die trutzigen Ordensbauten, die Burgen und Schlösser, aufmerksam machte. Höhepunkt am Freitag war unser gemütlicher Ostpreußenabend, der mühelos von den Teilnehmern selbst gestaltet wurde. Bewunderung löste jedesmal aus, wenn das improvisierte Programm eineinhalb Stunden umfaßt. Es wurde aus voller Kehle gesungen, wobei Cäsilia und Horst Gallus, zwei Meister ihres Faches, den Ton angaben. Die Bärenfängchen schmeckten und die Stimmung war hervorragend. So huckten wee zusammen, sangen und schabberten bis der leewe Gottchen sachte, geh zu Bett! Zwei DVDs schauten wir uns noch am Sonnabend und Sonntag an. Ferner Satellitenaufnahmen des heutigen Bendingsfelder und Senteiner Gebiets sowie eine DVD, die unsere früheren Treffen zeigte. Es waren wieder informative und vergnügliche Tage, und wir trennten uns mit der Aussicht auf das nächste Treffen vom 7. bis 10. Mai 2009.

Abiturarbeit zum Thema nördliches Ostpreußen – Die Erinnerung an Ostpreußen wachzuhalten ist ein vorrangiges Anliegen. Das Bemühen, auch die nachwachsende Generation für das Land der dunklen Wälder zu interessieren, trägt zuweilen erfreuliche Früchte. Christoph Bogwitz aus Bochum hat sich im Rahmen seiner Abiturarbeit mit der 750jährigen Geschichte und Kultur Ostpreußens befaßt, einer Region, die nach seinen Worten zur Entstehung des Hauses Europa ihren eigenständigen Beitrag geleistet hat. Christoph Bogwitz geht in der Arbeit davon aus, daß im heutigen Schulunterricht über die östlichen Landesteile kaum gesprochen wird, obwohl sie altes deutsches Kulturland darstellen. Er, dessen Vorfahren aus dem Raum Ragnit am Memelstrom stammen, betrachtet es als verpflichtende Aufgabe, das Land seiner Väter den Menschen nahezubringen, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Die 176 Seiten umfassende Abhandlung trägt den Titel „Nordostpreußen – ein fast vergessenes Land“. In mehreren Kapiteln wird die Geschichte Ostpreußens von der Vorzeit und den Prussen bis zu Flucht und Vertreibung, die Landschaft und Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur dargestellt. Ein reichhaltiges Kartenmaterial trägt zum besseren Verständnis bei. Ergänzend werden persönliche Reiseeindrücke von einem Besuch in Ragnit und der Region am Memelstrom geschildert. Der Autor schließt mit der Erkenntnis, daß Geschichte keine Schlußkapitel kennt und daß sie uns trotz Veränderung der einst geltenden Rechtslage nicht aus der Verantwortung für die Heimat der Vorfahren entläßt. Die Arbeit, die an der Rudolf-Steiner-Schule in Bochum eingereicht wurde, fand großen Anklang. Ein Exemplar der Arbeit wird in der Heimatstube der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit deponiert, um sie allen Interessierten nahe zu bringen.


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