23.04.2024

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28.06.08 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-08 vom 28. Juni 2008

MELDUNGEN

Trotz allem für Walesa

Warschau – Die Polen stehen zu Lech Walesa, auch wenn sie von seiner Unschuld alles andere als überzeugt sind. Dem früheren Anführer der Arbeiterbewegung Solidarnosc und späteren Staatspräsidenten trauen nach einer Meinungsumfrage 70 Prozent der Bürger zu, ein inoffizieller Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes gewesen zu sein. Seit Tagen wird in Polen heftig darum gestritten, was Walesa unter dem Decknamen „Bolek“ getan haben könnte. Die Umfrage, die von der Tageszeitung „Dziennik“ in Auftrag gegeben worden war, bringt aber eine Überraschung: Selbst wenn Lech Walesa in den 70er Jahren für die Geheimpolizei gearbeitet haben sollte, ändert das für die meisten Polen nichts an der Wertschätzung. 60 Prozent betonen, daß er für sie ein Held sei, der das Regime bekämpft habe. Vs

 

Keine Mehrheit für Lissabon

Straßburg – Auch in Deutschland würde es bei einer Volksbefragung keine Mehrheit für den Lissabonner Vertrag zur Reform der Europäischen Union geben. Davon geht jedenfalls der Präsident des Europäischen Parlaments in Straßburg, Hans-Gert Pöttering, aus. In einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bekannte er, die Politiker in Deutschland hätten nur ungenügend für die EU-Reform geworben. „Das bisherige Verständnis von Europa-Politik ist überkommen, wir müssen neu an die Sache herangehen“, sagte Pöttering der Zeitung weiter.

 

Kaczynski ohne Rückhalt

Warschau – Staatspräsident Lech Kaczynski hat kaum noch Rückhalt in der Bevölkerung seines Landes. Nach einer Umfrage, die die Zeitung „Rzeczpospolita“ veröffentlichte, sind 73 Prozent der Polen der Ansicht, daß er 2010 nicht erneut zur Wahl als Staatsoberhaupt antreten solle. Offenbar plant der polnische Regierungschef Donald Tusk, in zwei Jahren gegen Kaczynski anzutreten. Das wäre eine Neuauflage, denn 2005 war Tusk seinem Widersacher im zweiten Wahlgang unterlegen. Eine Entscheidung über die Kandidatur ist allerdings noch nicht gefallen.  Vs

 

Türken mit Juden verglichen

Essen – Der Direktor des Zentrums für Türkeistudien in Essen, Faruk Sen, hat die Situation der heute in Europa lebenden Türken mit der Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus verglichen. In der türkischen Zeitung „Referans“ schreibt Sen, daß die seit 47 Jahren in Mittel- und Westeuropa beheimateten Türken, „wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß und unterschiedlichen Erscheinungsformen – wie Judendiskriminiert und ausgeschlossen“ würden. An anderer Stelle heißt es über die Auslandstürken: „Sie wurden die neuen Juden Europas.“ In einer am Dienstag veröffentlichetn Erklärung bedauerte Sen seine Wortwahl. Er hätte mit seinem Artikel ein Zeichen gegen Antisemitismus in der Türkei setzen wollen.


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