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05.07.08 / Menschenrechte auf der Basis der »Scharia«?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-08 vom 05. Juli 2008

Menschenrechte auf der Basis der »Scharia«?

Bei Verstößen gegen das Recht auf freie Religionsausübung pochen Politiker auf die Einhaltung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. Hier sind neben dem Recht auf freie Religionsausübung auch alle anderen Grundrechte als „universell gültig“ festgeschrieben.

Stimmt das überhaupt? Von der westlichen Öffentlichkeit kaum in seiner Tragweite registriert, beschlossen die Mitgliedstaaten der „Organisation der Islamischen Konferenz“ (OIC) in Kairo 1990 eine eigene Charta der „Menschenrechte im Islam“. In der OIC sind 57 islamisch geprägte Staaten zusammengeschlossen.

Die Kairoer Charta unterscheidet sich beträchtlich von der allseits bekannten „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. Ausdrücklich heißt es dort, daß alles Recht dem islamischen Recht der Scharia unterzuordnen sei, das als alleinige Quelle der Definition von Menschenrechten anerkannt wird. Artikel 19 bestimmt: „Es gibt keine Verbrechen und Strafen außer den in der Scharia festgelegten.“

Namentlich lehnt die „Kairoer Erklärung“ die Gleichberechtigung von Mann und Frau ab. Die Frau besitze zwar die gleiche Würde, sei aber nicht gleichgestellt, der Mann sei ihr überlegen.

Auch die Unantastbarkeit der Religionsfreiheit wird nicht akzeptiert. Der Islam wird zudem als „wahre Religion“ und die islamische Gemeinschaft als „beste aller menschlichen Gesellschaften“ über alle anderen gestellt.

Entsprechend eingeschränkt ist auch die Redefreiheit, die auf Äußerungen begrenzt wird, die dem islamischen Recht der Scharia nicht widersprechen. Da das islamische Recht als allein gültiges anerkannt wird, legitimiert die islamische Menschenrechts-Charta auch körperliche Bestrafung.

Der Mensch als Individuum, der in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ im Mittelpunkt steht, spielt in der „Kairoer Erklärung“ nur eine untergeordnete Rolle. Schon in der Präambel wird nicht auf den einzelnen Menschen, sondern auf die „Umma“, die Gemeinschaft aller Moslems der Welt, Bezug genommen.               H. H.


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