18.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
05.07.08 / Der Fall Mölders / Brigadegeneral a. D. über die Verleumdung des hochdekorierten Jagdfliegers

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-08 vom 05. Juli 2008

Der Fall Mölders
Brigadegeneral a. D. über die Verleumdung des hochdekorierten Jagdfliegers

Der Jagdflieger Werner Mölders (1913–1941) erzielte in der Legion Condor über Spanien 14 Luftsiege, wurde im Frankreichfeldzug abgeschossen und gefangengenommen, führte danach ein Jagdgeschwader, war jüngster Oberst der Wehrmacht und erhielt als erster Soldat der Luftwaffe das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten für seine weiteren 101 Luftsiege über Frankreich und Rußland. Seine Soldaten und Fliegerkameraden verehrten ihn, den fürsorglich-kameradschaftlichen Führer, trotz seiner Jugend als „Vati Mölders“ noch Jahre nach seinem Unfalltod. Ihm war eine neue, sehr erfolgreiche Schwarm-Formation für den Luftkampf zu verdanken, die als „Moelders formation“ noch die Jäger der Nato flogen. Seine Kriegsgegner achteten ihn als „the great fighter pilot“.

Der erfolgreiche Flieger, Verbandsführer und Vordenker seiner Waffe, der gemäß einer viel beachteten Zeitungsanzeige „Charakter und Anstand“ in schwieriger Zeit bewies, hatte für die junge Bundeswehr Vorbildcharakter. So wurden, unter den sozialdemokratischen Ministern Helmut Schmidt und Georg Leber sowie dem Bundespräsidenten Gustav Heinemann 1968 ein Zerstörer, 1972 eine Luftwaffenkaserne und 1973 das Jagdgeschwader 74 in Neuburg / Donau nach ihm benannt.

Im April 1998 beschlossen anläßlich des 60. Jahrestages der Bombardierung Guernicas wenige linke und grüne Abgeordneter, die Bundesregierung aufzufordern, jegliches ehrende Gedenken an Angehörige der Legion Condor zu unterbinden und rückgängig zu machen.

Der Autor Hermann Hagena, promovierter Jurist, ehemals Jagdflieger im Geschwader „Mölders“, Generalstäbler, Brigadegeneral a. D., hat mit Unterstützung von Kameraden und Zeitzeugen den „Fall Mölders“ in seinen vielen Facetten akribisch untersucht und bewertet.

Er läßt dabei originale deutsche, ausländische und Völkerbund-Quellen sowie noch lebende Zeitzeugen sprechen, die er mit bewundernswerter Hartnäckigkeit aufgetan hat.

Er widerlegt die Argumente sachlicher Art, mit denen Mölders in der politischen und Medien-Polemik noch heute beschuldigt wird, „ein besonders verbrecherischer Wehrmachtsangehöriger“ gewesen zu sein, wie es die Linke in einer kleinen Anfrage unlängst formulierte. Nicht offiziell aber offensichtlich lagen diese Unwahrheiten Strucks Verdikt zugrunde, wie aus einem „Gutachten“ des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes ersichtlich ist, das selbst Mölders Glaubensbekenntnis gegen ihn verwendet. Der Autor beweist detailliert, daß die Legion Condor das Kriegsvölkerrecht eingehalten hat. Ein Beispiel unter anderen: Fachhistoriker sagten schon lange, daß bei Guernica nur eine Brücke als militärisches Ziel zerstört werden sollte. Hagena bringt dafür noch einen originellen neuen Beweis: Die zwei Anflugwege schnitten sich genau über dieser Brücke.

Der Autor zerpflückt in „Jagdflieger Werner Mölders – Die Würde des Menschen reicht über den Tod hinaus“ die Fragwürdigkeiten der Traditionspflege der Bundeswehr. Er zeigt wie verant-wortungslos ehrabschneidend auch sonst schon geurteilt wurde, und wie pharisäerhaft Politiker die „Schuld“ deutscher Soldaten bekennen, die sich gegen diese Verunglimpfungen nicht wehren können. Hagena macht bewußt, wie sehr damit die schönen Worte einer Weisung des Generalinspekteurs ad absurdum geführt werden: „Die Würde des Menschen reicht über den Tod hinaus.“ 

Das Werk ist, weit über den „Fall Mölders“ und die Luftwaffe hinausgehend, ein fundierter, dabei flüssig zu lesender Aufruf, die deutsche militärische Tradition wieder auf die Überzeugung zu gründen, die der französische Staatspräsident General de Gaulle 1962 den Deutschen zurief, nämlich, daß ungeachtet der Politik „die Hochachtung, die sich die Tapferen entgegenbringen, zum sittlichen Erbe des Menschengeschlechts“ gehört.

Das schön gestaltete Buch sollten daher alle zu Rate ziehen, denen Wahrheit und Gerechtigkeit in der deutschen Geschichte ein Anliegen sind.

Mitläufern der politisch korrekten Geschichtspolitik bietet es die Chance, sich aus selbstverschuldeter Unmündigkeit zu befreien.     Manfred Backerra

Hermann Hagena: „Jagdflieger Werner Mölders – Die Würde des Menschen reicht über den Tod hinaus“, Helios-Verlag, Bonn 2008, geb., 235 Seiten, 19,90 Euro


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren