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05.07.08 / Fresko-Restaurierung abgeschlossen / »Empfang der Salzburger Emigranten vor König Friedrich Wilhelm I.« in Gumbinnens Friedrichschule übergeben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-08 vom 05. Juli 2008

Fresko-Restaurierung abgeschlossen
»Empfang der Salzburger Emigranten vor König Friedrich Wilhelm I.« in Gumbinnens Friedrichschule übergeben

Jeder Mensch, der das Elend der Vertreibung aus der Heimat erfahren hat und die Angst vor dem Unbekannten, was ihn erwarten mag, erlebt hat, wird tief beeindruckt sein vom Anblick des Freskos in der Aula der ehemaligen Friedrichschule in Gumbinnen, dem heutigen Landwirtschaftlichen Technikum. Lange Jahrzehnte war es unter einer dicken Farbschicht verschwunden; nach einer langen Restaurierungszeit ist es neu entstanden.

1912 war der Maler Otto Heichert von der Kunstakademie Königsberg mit der Gestaltung des Gemäldes beauftragt worden. Zwei Jubiläen standen an. Die Friedrichschule feierte Jubiläum zehn Jahre Neubau im neugotischen Baustil, und die Stadt Gumbinnen bereitete sich auf den Jahrestag der Einwanderung der Salzburger nach Ostpreußen vor.  Nachdem sich Heichert mit dem Schicksal der Salzburger Emigranten, ihrer Vertreibung und ihrer Eingliederung in Gumbinnen befaßt hatte, beschloß er, die gesamte Giebelwand der Aula, 16 Meter lang und acht Meter hoch, zu bemalen. Der Künstler meisterte seinen Auftrag hervorragend; er schuf ein Fresko, dessen künstlerischer Wert als Weltkunstwerk eingestuft wird. Die Gumbinner Einwohner waren seine Modelle; schließlich hatte jede vierte Familie in Gumbinnen und Umgebung ihre Wurzeln im Salzburger Land. 1732 waren sie aus ihrer Heimat vertrieben worden, weil sie ihren lutherischen Glauben nicht aufgeben wollten. Mehr als 12000 von ihnen kamen in das Gebiet um Gumbinnen. Sie waren sehr willkommen, denn das Land war durch Krieg und Pest entvölkert. Freundlich nahm der preußische König Friedrich Wilhelm I. die Flüchtlinge auf. Ihm werden die Begrüßungsworte zugeschrieben: „Mir neue Söhne – Euch ein mildes Vaterland.“ So kann man es heute wieder unter dem restaurierten Fresko lesen.

Im Rahmen des diesjährigen Stadtgründungsfestes wurde das Fresko der Öffentlichkeit übergeben. Es war ein ganz besonderes Ereignis für die Stadt. Die Feier begleitete eine Schauspieltruppe vom Theater in Tilsit, die das Ereignis vor 275 Jahren darstellte, der Kantchor aus Gumbinnen und die Königsberger Symphoniker unter der Leitung des Dirigenten Arkadi Feldman bildeten den musikalischen Rahmen. Mit den Vertretern der Administration war auch der Gebietsgouverneur Georgij Boos und hoher Besuch aus Moskau dabei. Neben diesen sowie Vorstandsmitgliedern der Kreisgemeinschaft Gumbinnen und Vertretern der Vereinigung der ehemaligen Friedrichs- und Cecilienschülern und des Vereins der Salzburger Nachkommen waren Vertreter der Patenstadt Bielefeld als Gäste Gumbinnens eingeladen. Dazu gehörte auch der Enkel des Malers, Elk Michael Berger, mit seiner Frau Ute aus Wiesbaden. Auch zahlreiche Gumbinner erlebten in einer eindrucksvollen Feier die Übergabe des Freskos, das von St. Petersburger Restaurateuren der Firma Nasledje-Erbe wiederhergestellt wurde.

Viele kleine und große Beiträge und die herausragende Spende der Rudolf August Oetker-Stiftung aus Bielefeld haben dazu beigetragen, daß das Bild zurückgewonnen wurde. Auch der Aularaum und der Treppenaufgang konnte in die Renovierung einbezogen werden. Selbst der schmiedeeiserne Kronleuchter wurde dank einer Einzelspende nach dem historischen Vorbild neu gestaltet. Wer die neu gestaltete Aula in der Friedrichsschule in Gumbinnen besuchen will, kann den Kontakt über die Diakonie, Telefon 0 07 40 14 33 44 60 (A. Michel) oder über das Museum, Telefon 0 07 40 14 33 91 17 ( A. Fesenko), herstellen.

Jeder Mensch, der das Elend der Vertreibung aus der Heimat erfahren hat und die Angst vor dem Unbekannten, was ihn erwarten mag, erlebt hat, wird tief beeindruckt sein vom Anblick des Freskos in der Aula der ehemaligen Friedrichschule in Gumbinnen, dem heutigen Landwirtschaftlichen Technikum. Lange Jahrzehnte war es unter einer dicken Farbschicht verschwunden; nach einer langen Restaurierungszeit ist es neu entstanden.

1912 war der Maler Otto Heichert von der Kunstakademie Königsberg mit der Gestaltung des Gemäldes beauftragt worden. Zwei Jubiläen standen an. Die Friedrichschule feierte Jubiläum zehn Jahre Neubau im neugotischen Baustil, und die Stadt Gumbinnen bereitete sich auf den Jahrestag der Einwanderung der Salzburger nach Ostpreußen vor.  Nachdem sich Heichert mit dem Schicksal der Salzburger Emigranten, ihrer Vertreibung und ihrer Eingliederung in Gumbinnen befaßt hatte, beschloß er, die gesamte Giebelwand der Aula, 16 Meter lang und acht Meter hoch, zu bemalen. Der Künstler meisterte seinen Auftrag hervorragend; er schuf ein Fresko, dessen künstlerischer Wert als Weltkunstwerk eingestuft wird. Die Gumbinner Einwohner waren seine Modelle; schließlich hatte jede vierte Familie in Gumbinnen und Umgebung ihre Wurzeln im Salzburger Land. 1732 waren sie aus ihrer Heimat vertrieben worden, weil sie ihren lutherischen Glauben nicht aufgeben wollten. Mehr als 12000 von ihnen kamen in das Gebiet um Gumbinnen. Sie waren sehr willkommen, denn das Land war durch Krieg und Pest entvölkert. Freundlich nahm der preußische König Friedrich Wilhelm I. die Flüchtlinge auf. Ihm werden die Begrüßungsworte zugeschrieben: „Mir neue Söhne – Euch ein mildes Vaterland.“ So kann man es heute wieder unter dem restaurierten Fresko lesen.

Im Rahmen des diesjährigen Stadtgründungsfestes wurde das Fresko der Öffentlichkeit übergeben. Es war ein ganz besonderes Ereignis für die Stadt. Die Feier begleitete eine Schauspieltruppe vom Theater in Tilsit, die das Ereignis vor 275 Jahren darstellte, der Kantchor aus Gumbinnen und die Königsberger Symphoniker unter der Leitung des Dirigenten Arkadi Feldman bildeten den musikalischen Rahmen. Mit den Vertretern der Administration war auch der Gebietsgouverneur Georgij Boos und hoher Besuch aus Moskau dabei. Neben diesen sowie Vorstandsmitgliedern der Kreisgemeinschaft Gumbinnen und Vertretern der Vereinigung der ehemaligen Friedrichs- und Cecilienschülern und des Vereins der Salzburger Nachkommen waren Vertreter der Patenstadt Bielefeld als Gäste Gumbinnens eingeladen. Dazu gehörte auch der Enkel des Malers, Elk Michael Berger, mit seiner Frau Ute aus Wiesbaden. Auch zahlreiche Gumbinner erlebten in einer eindrucksvollen Feier die Übergabe des Freskos, das von St. Petersburger Restaurateuren der Firma Nasledje-Erbe wiederhergestellt wurde.

Viele kleine und große Beiträge und die herausragende Spende der Rudolf August Oetker-Stiftung aus Bielefeld haben dazu beigetragen, daß das Bild zurückgewonnen wurde. Auch der Aularaum und der Treppenaufgang konnte in die Renovierung einbezogen werden. Selbst der schmiedeeiserne Kronleuchter wurde dank einer Einzelspende nach dem historischen Vorbild neu gestaltet. Wer die neu gestaltete Aula in der Friedrichsschule in Gumbinnen besuchen will, kann den Kontakt über die Diakonie, Telefon 0 07 40 14 33 44 60 (A. Michel) oder über das Museum, Telefon 0 07 40 14 33 91 17 ( A. Fesenko), herstellen. KGG


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