18.04.2024

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05.07.08 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-08 vom 05. Juli 2008

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Deutsche sind besonders pessimistisch

Brüssel – Unter allen EU-Nationen sehen die Deutschen ihre berufliche und soziale Zukunft am schwärzesten: 68 Prozent meinen hierzulande, daß das Leben in 20 Jahren schwerer sein wird als heute, der höchste Wert unter allen 27 Völkern der Union. Im EU-Schnitt glauben das nur 49 Prozent. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag der Brüsseler EU-Kommission, bei der 25000 Europäer im April befragt wurden.

 

Haft für Meldung eines Illegalen?

Besançon – Wie die französische Zeitung „Le Figaro“ berichtet, droht einer Sozialarbeiterin im französischen Besançon ein Jahr Haft und eine Geldstrafe von 15000 Euro, weil sie einen illegalen Einwanderer der Polizei gemeldet hat. Der Senegalese lebt in Frankreich ohne Aufenthaltsgenehmigung von Sozialhilfe. Er wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.

 

Preußen ganz GROß

Über Jahrzehnte mußten wir es hinnehmen, daß man allerorten Preußen klein schreibt, nein, nein, nicht etwa in der historischen Bedeutung. PREUSSEN in Großbuchstaben, da mußten wir stets auf das „doppelte S“ zurückgreifen, ob wir wollten oder nicht. Schuld an der Misere war der kleine Buchstabe ß, auch scharfes s genannt.

Mit der Schlechtschreibreform wollten uns die selbsternannten Herren der Worte das ß weitgehend nehmen, nur vor langen Vokalen sollen wir es benutzen dürfen. Daß man dabei ein gutes Stück Schreibtradition verhack­stückt, nahm man hin.

Nun widerfuhr dem stiefmütterlich behandelt Buchstaben ß eine unerwartete Aufwertung. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) und die Internationale Organisation für Normung (ISO) haben bestätigt, daß das ß in den internationalen Zeichensätzen verankert wird. Dort heißt es ganz nüchtern 1E9E.

Der digitale Code macht das kleine Schriftzeichen, das erstmals im Jahre 1300 in gotischen Buch- und Bedarfsschriften auftauchte, international maschinell schreib- und lesbar.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hatte es in der Vergangenheit abgelehnt, eine versale, also große Variante des ß zu schaffen. „Der Grund liegt darin, daß es dem Rat für deutsche Rechtschreibung nicht zusteht, Schriftzeichen zu erfinden“, hieß es. Doch man irrte, bereits 1929 schuf der Grafiker Fritz Helmuth Ehmcke die nach ihm benannte Schrift „Ehmcke-Antiqua“.

Allerdings, in die buchstäblich erste Reihe unter die „Großbuchstaben“ wollte man es nicht lassen, denn es war partout kein Wort mit dem Anfangsbuchstaben ß zu finden. Umso erfreulicher, daß man nun PREUßEN dennoch in Versalien schreiben kann –   wem’s denn gefällt. M.A.


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