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19.07.08 / Nette Gastgeber, aber wenige Deutsche / Kreisvertreter besuchte Feierlichkeiten aus Anlaß des 75. Jahrestages der Weihe von Pogegens Kirche

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-08 vom 19. Juli 2008

Nette Gastgeber, aber wenige Deutsche
Kreisvertreter besuchte Feierlichkeiten aus Anlaß des 75. Jahrestages der Weihe von Pogegens Kirche

Pogegens Kreisvertreter Gerhard Schikschnus ist erst mit dem Flugzeug von Frankfurt (Hahn) bis Kaunas geflogen und von dort aus die Memel entlang Richtung Pogegen gefahren. Unterwegs hat er in Schmalininken haltgemacht und die Gemeinde besucht. Im Gespräch mit der Kirchenvorsteherin Alda Preikschaitiene hat der Kreisvertreter erfahren, daß in Schmalininken sehr viele alte und hilfsbedürftige Menschen leben und Unterstützung brauchen. Die Kirchenvorsteherin bedankte sich für die Bruderhilfe und Hilfsgüter, die der Kreisvertreter mitgebracht hatte, ganz herzlich und bat um die Erlaubnis, die Bruderhilfe nicht an wenige Personen zu verteilen, sondern eine Weihnachtsfeier mit kleinen Geschenken ausrichten zu dürfen, damit möglichst viele Hilfsbedürftige davon profitieren können.

Den nächsten Halt machte der Kreisvertreter in Wilkischken. Gemeinsam mit der Kirchenvorsteherin Dana Borkertiene besichtigte der Kreisvertreter die Wilkischker Kirche. Erstaunlich, was da mit dem Einsatz der Familie Waltraut und Werner Boes, von Edith und Hans Friederici, von Christel und Herbert Meyer sowie der anderen Spender schon unternommen worden ist. Aber die Kirche ist weiterhin auf viele gutherzige Spender angewiesen, denn im Innern muß noch vieles getan werden.

Großes Lob sprach die Kirchenvorsteherin dem Gemeindepfarrer Mindaugas Kairys aus, der jeden Euro, der zu bekommen ist, in die Renovierung der Kirche steckt. Gerade hat er eine gute Orgel in der Bundesrepublik Deutschland bekommen. Sie muß nach Wilkischken transportiert und dort aufgebaut werden. Allein für den Transport nach Litauen und den Aufbau wird noch viel Geld benötigt. Beim Abschied bedankte sich die Kirchenvorsteherin sehr herzlich für die mitgebrachte Bruderhilfe und die Hilfsgüter.

Bei der Ankunft in Pogegen spielte vor der Kirche schon das Blasorchester der Memeler Evangelisch-Lutherischen Kirche und lud zum feierlichen Gottesdienst ein. Genau um 12 Uhr, begleitet von Glockengeläut, betraten Bischof Mindaugas Sabutis, Gemeindepfarrer Ridas Tamulis, Reinhold Moras und Pfarrer benachbarter Gemeinden die Kirche und schritten zum Altar. Mit einer kleinen Verspätung traf auch Oberkirchenrat Volker Thiedemann aus Kiel ein. Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor Heydekrug, dem Memeler Blasorchester und dem Pogegener Jugendchor begleitet. Der Gemeindepfarrer Ridas Tamulis hatte ein sehr schönes Gottesdienstprogramm zusammengestellt. Die Gäste wurden auch in deutscher Sprache begrüßt, und auch die Predigt wurde teilweise auf Deutsch gehalten. Ridas Tamulis bedankte sich ganz herzlich bei allen, die beim Aufbau der Kirche mitgeholfen haben und bei den vielen Spendern in der Bundesrepublik Deutschland, ohne die der Aufbau nicht so schnell möglich gewesen wäre. Seinen besonderen Dank sprach er für Mattukat aus, der sich in den Jahren 1993 bis 2001 um Wiederaufbau der Evangelischen Kirche in Pogegen verdient gemacht und seine ganze Kraft und die ihm zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel dem Projekt gewidmet hat. Der Dank wurde in deutscher und litauischer Sprache ausgesprochen. Anschließend wurde sein Andenken beim Glockengeläut mit einem Gebet geehrt: „Herr, gib Ihm die ewige Ruhe, / Und das ewige Licht leuchte Ihm! / Komme Ihm zu Hilfe mit deiner Gnade, / Damit er verdient die Seligkeit, / des ewigen Lichtes zu genießen.“

Nach den zahlreichen Gratulanten kam auch der Kreisvertreter zu Wort und übermittelte der Gemeinde zum Kirchweihjubiläum die herzlichen Grüße der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise und der Landsmannschaft Ostpreußen mit den besten Wünschen für die Zukunft. Als Geschenk konnte der Kreisvertreter der Gemeinde einen Geldbetrag von der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise und einen Projektzuschuß von der Landsmannschaft Ostpreußen zur Unterstützung des Jugendaustausches des evangelischen Kirchenchores Pogegen mit Bad Iburg überreichen.

Mit dem Lied „So nimm denn meine Hände“ ging der feierliche Gottesdienst zu Ende, und alle Anwesenden wurden zum Mittagessen eingeladen. In der Pause nach dem Mittagessen traf sich der Kreisvertreter mit den anwesenden Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern. Es wurde die Bruderhilfe ausgezahlt und besprochen, wie man den armen Menschen vor Ort besser helfen könnte.

Nach dem Mittagessen wurden alle in die Kirche zum Konzert des Litauisch-Evangelischen Kirchenmusikverbandes eingeladen, der mit seinen sehr professionell dargebotenen Liedern und Musikstücken die Gemeindemitglieder zwei Stunden lang begeisterte. Nach dem Konzert wurden Bilder von der früheren Kirche und dem Wiederaufbau gezeigt.

Es waren eine sehr gut geplante und durchgeführte Kirchweihe-Jubiläumsfeier und ein feierlicher Gottesdienst. Leider waren nur etwas wenig Ostpreußen aus der Bundesrepublik Deutsch­land angereist.       G. S.


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