18.04.2024

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19.07.08 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-08 vom 19. Juli 2008

Aus den Heimatkreisen

KÖNIGSBERG LAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24. Geschäftsstelle: Im Preußen-Museum, Simeonsplatz 12, 32427 Minden, Telefon (05 71) 4 62 97, Mi. Sa. u. So. 18-20 Uhr.

Anfang Juli fand in Minden in unserem Samland-Museum die 2. Sitzung 2008 der Kreisgemeinschaft statt – Bis auf zwei entschuldigte Mitglieder waren alle anwesend. Bei den wichtigsten Punkten, die zu beraten und zu entscheiden waren, ging es um unser Bildarchiv, die Herausgabe eines Ostpreußenkalenders auch für das Jahr 2009 und um eine Veranstaltung mit Tatjana Gräfin Dönhoff. Das Bildarchiv ist zur Zeit unsere wichtigste Arbeit. Wir sind dabei und haben bereits für einige Gemeinden unsere Arbeit abgeschlossen, für jede Gemeinde beziehungsweise jeden Ort die uns zur Verfugung stehenden Fotos zu scannen. Das bedeutet, wir bringen sie auf eine CD oder DVD, so daß jeder, der einen Fernsehapparat bzw. einen Computer hat, sich diese Bilder ansehen kann. Wir wollen diese archivierten Bilder nicht nur für unser Archiv, wir wollen sie auch unseren Landsleuten für ihren Gebrauch anbieten. Über den Fortschritt bei unserer Arbeit werden wir Sie auf dem laufenden halten. Wie bereits an anderer Stelle gesagt, wollen wir auch für das kommende Jahr einen Ostpreußenkalender herausgeben, der bereits jetzt bei der Geschäftsstelle für 12 Euro inklusive Mehrwertsteuert bestellt werden kann.

Am 18. Oktober 2008, 16 Uhr, wird in Minden im Preußen-Museum eine Veranstaltung mit Tatjana Gräfin Dönhoff stattfinden. Es handelt sich um eine Lesung mit Dia-Show und Diskussion. Gräfin Dönhoff wird dabei aus ihren Büchern „Weit ist der Weg nach Westen“ und „Die Flucht“ lesen und sprechen, Dias zeigen und auch darauf eingehen, wie ein solcher Film, wie der genannte, zustande kommt. Es wird sicher ein interessanter Nachmittag werden. Die Ostpreußen und die Freunde unserer Heimat, die in Minden oder in der Nähe der Stadt wohnen, sollten sich schon jetzt den Termin reservieren und dieses Ereignis nicht verpassen. Dann lag uns ein Problem sehr am Herzen: Im nächsten Herbst ist die Amtszeit des jetzigen Kreisausschusses abgelaufen und es muß ein neuer Ausschuß gewählt werden. Wir suchen dringend Ostpreußen, die im Kreis Samland geboren wurden, oder deren Nachkommen, die sich für die heimatliche Arbeit interessieren sowie Zeit und Engagement aufbringen wollen, um unsere satzungsgemäßen Aufgaben weiterzuführen. Interessenten wollen sich bitte bei der Geschäftsstelle in Minden oder bei der Kreisvertreterin melden.

Kirchspieltreffen Löwenhagen am 7. und 8. Juni 2008 in Oldenburg – Verzage nicht, du Häuflein klein! Vor mit liegt ein Foto von einem Treffen der Löwenhagener aus dem Jahre 1990 in Dortmund, worauf rund 90 Teilnehmer abgelichtet sind, und da wissen wir, in den Jahren davor fanden sich bis zu 150 Landsleute zu den Treffen ein. Welch stattliche Zahl und alle vereinte ein gemeinsames Schick-sal, sie hatten keine Heimat mehr. Mit Wehmut versuche ich, die Namen zu erinnern, und auch das ist leider wahr, mit zunehmendem Alter geht manche Erinnerung den Bach hinunter, und es bereitet regelrecht Freude, doch noch mit manchen Namen besondere Erinnerungen verknüpft zu sehen. So werden mir die Namen von Luise Kuhr und Hilda Tullney gegenwärtig bleiben, waren sie doch diejenigen, die nach der ersten Reise in die Heimat 1991 mit dem Jungchen aus Oldenburg kontaktierten und die Verbindung an Gewesenes nun aber wieder Gegenwärtiges, herstellten. Auch Paul Marks wird in meiner Erinnerung seinen Platz haben. 2006 machte er sich mit Hilfe seiner Frau Hilde und seines Sohnes und dessen Frau sowie Tante Martha zum Treffen auf. Fünf auf einen Streich. Wer mobilisiert heute noch seinen Anhang, so zahlreich mitzureisen? Es war Pauls letzter Besuch. Er wurde in die Ewigkeit abgerufen. Und zum Glück sind Menschen aus der ersten Stunde noch unter den Lebenden, mit denen ich mich besonders verbunden fühle, so Gisela Andersch-Knorr und Alfred Bojahr. Alle, die nicht namentlich genannt sind, mögen es mir nachsehen, doch keinen möchte ich missen und freue mich über jeden, der alljährlich den Weg nach Oldenburg findet. Der Platz in diesem Bericht würde einfach nicht reichen, alle zu nennen. Es soll hier aber auch der Platz sein, allen nicht mehr Reisefähigen und Kranken einen Gruß in ihr Zuhause zu übermitteln. Es ist kein einfaches Los, akzeptieren zu müssen: Es war einmal. Um so mehr möchte ich aber auch alle, die es noch schaffen könnten, ermuntern: Macht Euch auf! Bewegt die müden Glieder und nehmt teil. Das nächste Treffen haben wir am ersten Wochen-ende nach Pfingsten 2009.

In diesem Jahr fanden sich noch 16 Landsleute als ständige und zwei als zeitweise Teilnehmer ein, und manchem war die Mühsal der Reise anzusehen und anzumerken. Ist es dann aber nicht ein besonderer Grund, nach dem Warum fragen zu dürfen? Wir taten es und verbanden damit auch die Frage, ob weitere Treffen in dieser Art stattfinden sollen? Als Alternative stand zur Debatte, weitere Treffen mit einem anderen Kirchspiel zusammenzulegen. Jeder gab namentlich Antwort und das Ergebnis erstaunte eigentlich nicht, denn alle, mit einer Ausnahme, baten um Fortführung. Und nun bin ich wieder dran und habe versprochen, im nächsten Jahr erneut einzuladen. Dabei ist ja zu bedenken, daß nicht allzuviel Ortswechsel im Programm geschehen, denn wir laufen fast alle nicht mehr gut. Im Wettkampf zwischen Hase und Igel wären wir wohl unter „ferner liefen“ oder auch gar nicht mehr dabei. Ich denke, mir wird da schon noch was einfallen, bin ja schließlich Ostpreuße. Unser Beginnen geschah am Sonnabendnachmittag und dauerte offiziell bis Sonntag 15 Uhr. Da hinein legten wir die schon erwähnte Abstimmung über das weitere Procedere, unser Erinnern an die Toten, aber auch ein Referat über Ahnenforschung von Egon Perkuhn. Der Name Perkuhn erregte natürlich das besondere Interesse des Vortragenden, wie auch des Artikelschreibers. Nicht alle erreichte das Thema, und damit wurde auch wieder einmal offenbar, wie schwierig es ist, ein alle begeisterndes Thema anzubieten. Am Abend gab es dann aber nur noch einhellige Zustimmung, denn ein Diavortrag über unser Heimatdorf erfaßte alle. Die Fotos entstanden im September 2007 bei meiner bisher letzten Reise nach Löwenhagen. Die Heimat ist und bleibt das immer wieder verbindende Thema, wir mögen es drehen und wenden, wie wir wollen. Allenfalls bewundernswert ist, daß auch unsere wenigen jungen Zuhörer dabei nicht einfach abschalten, sondern zum Teil sogar sehr interessiert zuhören und zusehen. Am Sonntag erlebten wir einen Gottesdienst in der nahen evangelischen Kirche, und erstaunt waren einige, als eine aus Rußland übergesiedelte Deutsche, eine jetzt an der Uni Oldenburg als Assistentin wirkende Frau, getauft wurde. Das überraschende Element war die Tatsache, daß sich hier eine erwachsene Person taufen ließ. Wir haben darüber einiges zu reden gehabt. Ein Festmahl mit Königsberger Klopsen vereinte und erfreute. So können sich manche Dinge zur Tradition entwickeln, und es bleibt ja auch Tatsache, gemeinsames Essen ist etwas Schönes und macht auch satt. Nach manchem Plachandern wechselten wir dann zu uns in den Garten und verbrachten den Rest des Tages bei Kaffee, Tee und Kuchen. Es war regelrecht heiß geworden und Schatten zu beschaffen war die dringendste Aufgabe mit. Dabei ging mir so durch den Kopf: Wie gut, wenn die Ehefrau das Tun ihres Mannes so tatkräftig unterstützt. Ich muß da ja zugeben, daß Kuchenbacken bis heute immer noch nicht zu meinen Künsten gehört. Also ein Dank an unsere Frauen. Verabschieden, so nötig wie auch schmerzlich. Keiner weiß, ob es ein Wiedersehen geben wird, doch alle sind wir mit der Hoffnung heimgefahren: Auf Wiedersehen im nächsten Jahr! Herzliche Grüße in jedes Haus, Euer Jungche aus Oldenburg Walter Perkuhn

 

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, Agnes-Miegel-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (0 22 25) 51 80, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim. Kreisältester: Alfred Masuhr, Reinickendorfer Straße 43a, 22149 Hamburg

Kreistagwahl 2008 – In diesem Jahr haben Wahlen zum Kreistag der Kreisgemeinschaft Lyck stattgefunden. Der Kreistag ist, vereinsrechtlich gesehen, eine Mitglieder-Vertreterversammlung. Zum Kreistag wurden gewählt:

Bezirk I Lyck: Peter Dziengel, Beverstedter Weg 3, 14199 Berlin, zugleich Stadtsprecher von Lyck. Heinz Bartschies, Arnswaldtstraße 29, 30159 Hannover. Dieter Broschat, Friedrichstraße 14, 24594 Hohenwestedt. Horst Kühn, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 12, 17192 Waren. Heinz Koewius, Zeppelinstraße 43, 40231 Düsseldorf. Günther Saczinski, Weißdornweg 1, 58095 Hagen.

Bezirk II Sonnau: Reinhard Donder (Kalkofen),  Seebergen 2, 22952 Lütjensee.

Bezirk III Stradaunen: Heidi Mader geb. Klede (Stradaunen), Kleinmoorer Dorfstr. 13, 28865 Lilienthal.

Bezirk IV: Eva Laskowski geb. Podufal (Kelchendorf), Tente 35, 42929 Wermelskirchen.

Bezirk V Selment: Johanna Lask (Selmenthöhe), Süllweg 25, 29345 Unterlüß.

Bezirk VI Lübeckfelde: Manfred Laskowski (Georgsfelde), Tente 35, 42929 Wermelskirchen.

Bezirk VII Dreimühlen: Ulrich Schruba (Finsterwalde), Kamergstraße 7, 44319 Dortmund.

Bezirk VIII Waldwerder: Günther Skorzinski (Berndhöfen), Kraneburg 4, 49479 Ibbenbüren.

Bezirk IX Borschimmen: Alfred Faltin (Borschimmen), Heideläu-ferweg 33, 12353 Berlin.

Bezirk X Ebenfelde: Helmut Matheuszik (Ebenfelde), Gaußstraße 12, 38300 Wolfenbüttel.

Bezirk XI Vierbrücken: Walter Bergen (Seeheim), Twedter Feld 75 a, 24944 Flensburg.

Bezirk XII Kölmersdorf: Willi Komossa (Eichensee), Geibring 6, 67245 Lambsheim.

Bezirk XIII Scharfenrade: Hans Vogel (Lindenfließ), Am Hasenberge 10, 22335 Hamburg.

Bezirk XIV Borken: Hartwich Marzinowski (Milussen), Mellinstr. 66, 59457 Werl.

Bezirk XV Lyck-Land: Wilhelm Norra (Sareiken), Anna-Stiegler-Str. 67, 28277 Bremen.

Bezirk XVI Baitenberg: Günter Donder (Stettenbach), Halfengasse 23, 50735 Köln.

Bezirk XVII Klaussen: Inge Küchler geb. Christochowitz (Seebrücken), Mühlenweg 7, 53578 Windhagen.

Bezirk XVIII Dippelsee: Gerhard Fröhlich (Kalgendorf), Achternkamp 9 a, 26197 Großenkneten.

Bezirk XIX Grabnick: Dr. Hartmut Kondoch (Grabnick): Loreleistraße 101, 65929 Frankfurt.

Bezirk XX Fließdorf: Armin Bellmann (Frauenfließ), Gartenstraße 7, 56584 Thalhausen.

 Bezirk XXI Gorlau: Renate Antonatus (Petersgrund), Drosselweg 2 h, 23843 Bad Oldesloe.

Zugunglück und Flüchtlingstragödie am 23. Januar 1945 in Grünhagen – Einweihung der Gedenktafeln am 31. Mai 2008 – Die Gedenktafeln in deutscher und polnischer Sprache wurden am Sonnabend, den 31. Mai 2008 auf dem Bahnhof des Dorfes Grünhagen feierlich eingeweiht. Die Schriftzeilen auf den Metalltafeln lauten: Zum Gedenken – Auf diesem Bahnhof, der bis 1945 „Grünhagen“ hieß und jetzt „Zielonka Paslecka“ heißt, verunglückte in der Nacht vom 22. zum 23 Januar 1945 ein aus Osterode / Mohrungen (jetzt Ostroda / Morag) kommender Flüchtlingszug durch ein Zusammenstoß mit einem hier stehenden Zug. Bei den Flüchtlingen, überwiegend Frauen, Kinder und Alte, gab es viele Opfer. Im Morgengrauen dieses Tages nahmen sowjetische Panzer den Bahnhof ohne Gegenwehr ein und feuerten mit Panzergranaten und Maschinengewehren auf die dortigen auch in Panik fliehenden Menschen. Wieder gab es viele Opfer.

Der Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Mohrungen, Günter Dombrowski, eröffnete vor rund 20 Anwesenden die Einweihungsfeier der Gedenktafeln. Er wies darauf hin, daß wir nach 63 Jahren an einem Ort stehen, an dem eine der vielen menschlichen Tragödien ab dem Jahre 1945 in unserer ostpreußischen Heimat stattfand, und schilderte in kurzer Beschreibung aus den überlieferten Tatsachenberichten das damalige Geschehen. So verunglückte auf diesem Bahnhof in der Nacht vom 22. zum 23. Januar 1945 ein aus Richtung Osterode kommender Flüchtlingszug durch einen Zusammenstoß mit einem hier stehenden Lazarettzug, wobei es viele Opfer gab. In den Morgenstunden des 23. Januar fuhren ohne Gegenwehr sowjetische Panzer direkt in den Bahnhofsbereich und nahmen auch die in Panik fliehenden Menschen unter Beschuß. Nochmals gab es ungezählte Opfer. Es gibt noch viele Zeitzeugen, die als Kinder dieses Inferno erleben mußten. Herr Dombrowski betonte, daß mit der Einweihung der Gedenktafeln nicht nur an das schreckliche Schicksal vieler Menschen erinnert werden soll, sondern es auch ein Mahnmal für die Zukunft ist. Er bedankte sich bei allen Organisatoren und Spendern der Tafeln sowie den polnischen Behörden, die es ermöglichten, diese Gedenkstätte für die Nachwelt einzurichten. Sie ist und bleibt Erinnerungsstätte für die ostpreußischen Bürger, die während der Flucht ums Leben gekommen sind. Anschließend segnete ein katholischer Pfarrer aus Grünhagen (Zielonka Paslecka) die Tafeln. Er begrüßte die Anbringung der Gedenktafeln und betonte, daß Liebe zwischen den Menschen und nicht zwischen Regierenden entscheidend sei. Unser Heimatfreund Herbert Preuß aus Mohrungen übernahm die Übersetzungen. Der evangelische Pfarrer aus Osterode hatte seine Teilnahme leider einen Tag vor der Feier aus Krankheitsgründen abgesagt. Eingeladen waren ferner alle Interessierten über eine Veröffentlichung in der Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt vom 26. April.

Der Deutsche Verein in Mohrungen, Osterode und Preußisch Holland wurde durch gesonderte Schreiben eingeladen. Ferner wurden aus der Kartei der Zeitzeugen, die Herrn Timmreck Berichte aus dem seinerzeitigen Geschehen zusandten, 24 persönliche Einladungen verschickt. Ein Zeitzeuge, der seinerzeit zehn Jahre alt war, reiste unter anderem aus Kanada an. Von der regionalen Zeitung „Gaseta Paslecka“ aus Preußisch Holland (Paslek) waren zwei Mitarbeiter anwesend. Der Mieter in der unteren Wohnung des Bahngebäudes hat sich bereit erklärt, die Pflege der Blumen in der Rasenfläche unter den Tafeln zu übernehmen. Vor der Feier informierten Zeitzeugen mit annähend örtlichen Angaben über mindestens drei Massengräber auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen unmittelbar neben den Bahngleisen unweit des Bahngebäudes. Ebenfalls erklärten anwesende Zeitzeugen, daß Graberhebungen durch Anordnung der damaligen Gewaltherrschaft nicht sichtbar sein durften. Da es sich um einen Friedhof für die Opfer von Grünhagen handelt, sollte dieser in würdiger Form sichtbar sein. Dazu wird der Kreisgemeinschaft vorgeschlagen, mit der zuständigen polnischen Gemeinde in einem weiteren Schritt eine Fläche auszuwählen, die mit einem Kreuz und einem Gedenkstein versehen als Grünfläche in einfacher Form gepflegt und nicht mehr beackert wird. Unterstützende gesetzliche Regelungen zu deutschen Friedhöfen gibt es seit dem 23. Juli 2003 in Polen. Dieses wurde in einem anderen Fall zu einem Friedhof in Winkenhagen schriftlich vom 4. Juni 2008 durch den Bürgermeister von Liebemühl (Milomlyn), Herrn Skolmowski, mitgeteilt.

 

NEIDENBURG

Kreisvertreter: Jürgen Szepanek, Nachtigallenweg 43, 46459 Rees-Haldern, Tel. / Fax (0 28 50) 10 17

Der Arzt von Stalingrad – Der als „Arzt von Stalingrad“ bekannt gewordene Chirurg Dr. Ottmar Kohler wurde vor 100 Jahren als Sohn des Dr. Ottmar Kohler sen., Arzt in Gedwangen, Kreis Neidenburg, geboren. Von Kriegsbeginn an war Dr. Kohler jun. als Chirurg in Feldlazaretten und bei einer Sanitätskompanie tätig. Mit den Resten der sechsten Armee geriet der Arzt 1943 in Stalingrad in Gefangenschaft und führte bis zu seiner Entlassung zehn Jahre später zahlreiche Operationen unter schwierigsten Bedingungen durch. Ursprünglich sollte er 1949 entlassen werden. Aber weil er sich immer wieder geweigert hatte, gegen seine ärztliche Überzeugung zu handeln, wurde er zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Kohler arbeitete in 13 verschiedenen Lagern. Schwierigste chirurgische Eingriffe nahm er mit den kümmerlichsten Instrumenten vor. In einer acht Quadratmeter großen eiskalten Baracke operierte er im Licht einer Petroleumlampe viele tausend Soldaten. Eine Oberarmamputation zum Beispiel bewältigte er mit einer Eisensäge; eine Schädeloperation vollbrachte er mit Bohrern und Meißeln, die er sich aus einer Schreinerei entlieh, und als Nähmaterial stand ihm oft nur Schusterzwirn zur Verfügung. Im Dezember 1953 kehrte Kohler als Spätheimkehrer aus sowjetischer Gefangenschaft zurück. Der damalige Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss überreichte ihm das Bundesverdienstkreuz. 1954 wurde Kohler auch mit der Paracelsus-Medaille ausgezeichnet. „Dieser Mann war ein Held der Wirklichkeit, keine erfundene Romanfigur“, sagte Heinz Günther Konsalik. Er hat das aufopfernde Leben dieses großen Chirurgen im erschütternden Buch „Der Arzt von Stalingrad“ (drei Millionen Auflage) beschrieben; O. E. Hasse hat ihn in einem bewegenden Film gespielt. Der am 19. Juni 1908 geborene Dr. Ottmar Kohler, im Buch „Der Arzt von Stalingrad“ genannt Dr. Böhler später Chefarzt des Städtischen Krankenhauses Idar-Oberstein, starb in diesem „seinem“ Krankenhaus mit 71 Jahren, nur ein Jahr, nachdem er in den wohlverdienten Ruhestand gegangen war.

 

RASTENBURG

Kreisvertreter: Hubertus  Hilgendorff, Tel. (0 43 81) 43 66, Dorfstr. 22, 24327 Flehm. Gst.: Patenschaft Rastenburg: Kaiserring 4, 46483 Wesel, Tel. (02 81) 2 69 50

Programm des 52. Hauptkreistreffen am 23. und 24. August 2008 in Wesel – Sonnabend, 23. August: 9.30 Uhr Abfahrt mit dem Bus ab Hotel Kaiserhof zum Friedhof; 10 Uhr Kranzniederlegung auf dem Friedhof in Wesel an der „Trauernden Vesalia“, Caspar-Baur-Straße; 10.30 Uhr Kranzniederlegung am Ehrenmal an der Schillkaserne in Wesel; 14 Uhr gemütlicher Nachmittag im Biergarten des Hotels Kaiserhof; 19 Uhr geselliges Beisammensein sowie Dias aus der Stadt und dem Kreis Rastenburg im großen Saal der Niederrheinhalle Wesel. Sonntag, 24. August: 10 Uhr evangelischer Gottesdienst, Willibrordidom Wesel, Pfarrerin Maria Biebersdorf; 10 Uhr katholischer Gottesdienst, St. Martini Wesel; 14.30 Uhr Hauptkreistreffen in der Niederrheinhalle Wesel (Musikeinführung: Blasorchester Wesel-Bislich; Begrüßung: Kreisvertreter Hubertus Hilgendorff; Ostpreußenlied; Ansprachen: Heinrich Friedrich Heselmann, stellvertretender Landrat des Kreises Wesel; Volker Haubitz, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Wesel; Zwischenspiel: Blasorchester Wesel-Bislich); 16 Uhr Großer Zapfenstreich (Blasorchester Wesel-Bislich und Tambourcorps Wesel-Fusternberg); 16.30 Uhr geselliges Beisammensein und Tanz.

 

SCHLOSSBERG (PILLKALLEN)

Kreisvertreter: Arno Litty, Telefon (0 30) 7 03 72 62 Britzer Straße 81, 12109 Berlin. Geschäftsstelle: Renate Wiese, Tel. (0 41 71) 24 00, Fax (0 41 71) 24 24, Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen (Luhe)

14. Regionaltreffen in Meinigen vom 25. / 26. Juli 2008 – Am Freitag, dem 25. Juli treffen sich die Schirwindter, deren Angehörige und Freunde ab 16 Uhr im Gasthof zum Schlundhaus (nahe Marktplatz, zum gemütlichen Beisammensein. Wie auch bei den bisherigen Treffen sollte man den Einsatz von Gerhard Preikschat mit dem Besuch des diesjährigen Treffens würdigen. Anmeldung zwecks Hotelreservierung: Gerhard Preikschat, Robert-Koch-Straße 11, 98617 Meinigen, Telefon (0 36 93) 57 67 81.

 

WEHLAU

Kreisvertreter (kom.): Hans Schlender, Telefon (0 4 0) 20 97 67 35, Fax (040) 20 97 30 80, Schellingstraße 100, 22089 Hamburg, E-Mail: hans.schlender@ freenet.de

Kirchspieltreffen Schirrau 2008 – eine Nachlese – Liebe Landsleute aus dem Kirchspiel Schirrau, zum 11. Mal trafen wir Schirrauer uns im Hotel Neetzer Hof, wie schnell ist doch ein Jahr vergangen. Anreisetag war der 6. Juni, und pünktlich um 17 Uhr konnte Magdalena Dörfling 29 Teilnehmer mit dem Gedicht „Nicht verzagen“ (Dichter unbekannt) begrüßen. Nachzügler trudelten dann noch in den nächsten zwei Stunden ein. Wie schon in den vorangegangenen Jahren hatten einige aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen, schade. Nach dem Abendessen – es gab wieder ein leckeres Spargelmenü – hatten wir das Vergnügen, der Autorin Ingrid Koch (geboren in Ostpreußen) zu lauschen. Sie trug Heiteres und Besinnliches in der Mundart der ostpreußischen Heimat vor, einfach köstlich. Mir hat ganz besonders das kleine Gedicht „Kurduppelchen“ gefallen, in dem sie die Vor- und Nachteile einer Kleinwüchsigen schilderte. Zwischen den einzelnen Geschichten und Gedichten wurden wir animiert, Heimatlieder – von Frau Koch auf dem Akkordeon begleitet – zu singen.

Überraschung des Abends: Herr Schlender kündigte die Herausgabe eines Buches über sämtliche Treffen des Kirchspiels Schirrau an. Am Sonnabend, den 7. Juni ging es kurz nach dem Frühstück in Richtung Celle, der Stadt der Hengstparaden. Die vom Krieg verschonte Altstadt mit ihren bunten Fach-werkhäusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und das Schloß mit seinen barocken Prunkräumen sind Anziehungspunkte vieler Urlauber. Wir erlebten eine interessante Schloßführung und erfuhren außer geschichtlichen Daten unter anderem wie man damals versuchte, den Flöhen den „Garaus“ zu machen, ja, wie man das Problem des „Nichtwaschens“ löste. Nach dem Mittagessen im Schaperkrug (Altencelle) hatten wir noch Zeit, in der Altstadt zu bummeln, jedoch auch das Vergnügen, mit der Kutsche oder per Bimmelbahn auf bequeme Art die schmucken Fachwerkhäuser zu betrachten, wurde uns geboten. Kaffee und selbstgebackene Kuchenspezialitäten gab es im Museumscafe in Steinhorst. Interessierte hatten die Möglichkeit, einen Blick in das kleine Schulmuseum zu werfen. Erinnerungen an die eigene Schulzeit wurden wieder wach. Nach der Aufnahme eines Gruppenfotos ging es zurück nach Neetze, wo wir schon erwartet wurden. Im Laufe des Abends zeigte uns Herr Daniel, Vorstandsmitglied der Kreisgemeinschaft, per Video einen kleinen Ausschnitt vom diesjährigen Deutschlandtreffen der Ostpreußen in Berlin. Leider klappte die Technik nicht. Die restlichen Stunden wurden genutzt, um Neuigkeiten zu berichten und Erinnerungen auszutauschen. Wie sagte man in Ostpreußen? Es wurde plachandert. Am Sonntag nach dem Frühstück hieß es wieder: Neetze ade, also bis zum nächsten Jahr. Festgelegt wurde das Wochenende vom 12. bis 14. Juni 2009. Danke, liebe Magdalena, Du hast es erneut verstanden, uns ein erlebnisreiches und schönes Wochenende zu bieten.

Liebe Pregelswalder – Leider ist uns im letzten Heimatbrief ein Fehler unterlaufen. Ihr Ortstreffen findet nicht vom 31. August bis 2. September  statt, sondern, wie schon in der Folge 78 angekündigt, vom 5. bis zum 7. September 2008 im Naturfreundehaus Schreck, In den Tannen 63 in 32584 Löhne. Sollten Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich an: Gerhard Kugland, Sylter Bogen 30, 24107 Kiel, Telefon (04 31) 31 14 63.


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