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26.07.08 / Die Integration der Vertriebenen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-08 vom 26. Juli 2008

Die Integration der Vertriebenen

Es war eine beachtliche Buchpräsentation. Mitte Juli stellte Andreas Kossert im Kulturforum Burgkloster, Lübeck, sein im Siedler Verlag erschienenes Buch „Kalte Heimat“ vor.

Nach dem Zweiten Weltkrieg flohen mehr als 14 Millionen Menschen aus den deutschen Ostgebieten, der überwiegende Teil in die westlichen Besatzungszonen. Diejenigen, die Flucht und Vertreibung überlebt hatten, fühlten sich von ihren deutschen Landsleuten aber nicht aufgenommen, sondern ausgegrenzt. Vorurteile und der mit dem Lastenausgleich aufkommende Neid zogen einen tiefen Graben durch die deutsche Gesellschaft.

Ohne die Vertriebenen, die mit nichts begannen, hätte es jedoch ein „Wirtschaftswunder“ nicht gegeben; sie waren ein wichtiger Motor der Modernisierung in der Bundesrepublik. Sie wurden zwar als Wähler heftig umworben, zugleich aber mit ihren Traumatisierungen alleingelassen.

In seinem Buch „Kalte Heimat – Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945“ hat der Historiker Andreas Kossert die schwierige Ankunftsgeschichte der Vertriebenen umfassend erforscht und den Mythos von der geglückten Integration der Vertriebenen im Nachkriegsdeutschland zerstört.      Lutz Gallinat


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