28.03.2024

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02.08.08 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-08 vom 02. August 2008

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Unternehmer: EU benachteiligt Deutschland

Berlin – Deutsche Top-Manager sind der Meinung, daß die Bundesrepublik von der EU beim Kampf gegen „Treibhausgase“ gegenüber anderen europäischen Volkswirtschaften benachteiligt wird, so das Ergebnis einer Umfrage der Zeitschrift „Capital“. Danach meint jede zweite der befragten Spitzenkräfte, daß deutsche Hersteller in der Klimapolitik von Brüssel unfair behandelt werden.

 

Atomkraftwerke bleiben sicher

Berlin – Laut offiziellem Jahresbericht des Bundes zur Reaktorsicherheit zählten deutsche Atomkraftwerke 2007 weiterhin zu den sichersten der Welt. Von 122 „meldepflichtigen Ereignissen“ entfielen 120 auf die unterste Stufe null der siebenstufigen internationalen Skala für nukleare Ereignisse (Ines). Die übrigen zwei waren Fälle der Stufe eins und damit ebenfalls „ohne radiologische Bedeutung“.

 

Gewaltig unter Druck

Es habe eine „organisierte Unverantwortlichkeit“ geherrscht, stellte das Münchner Landgericht im ersten Prozeß in der Schmiergeldaffäre um den früheren Siemens-Vorstand Heinrich von Pierer fest.

Pierer war von 1992 bis 2005 Vorstands- und bis 2007 Aufsichtsratschef des deutschen Vorzeigekonzerns. Er soll für dubiose Zahlungen zur Auftragserlangung im Ausland zumindest mitverantwortlich sein.

Bereits im April räumte der Topmanager seinen Schreibtisch, nun fordert Siemens von seinem einstigen Spitzenmann Schadenersatz in Millionenhöhe. Bitterer Beigeschmack: Bis 1999 waren im Ausland gezahlte Bestechungsgelder in Deutschland steuerlich abzugsfähig, davon dürfte der Konzern auch profitiert und von Pierer gewußt haben.

Erst mit dem „OECD-Übereinkommen über die Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr“ wurde Bestechung im Ausland strafbar. Doch: Wie verhält man sich im großen Geschäft mit zweifelhaften Staaten, in denen Korruption üblich ist?

Der am 26. Januar 1941 in Erlangen geborene Heinrich Karl Friedrich Eduard Pierer von Esch studierte nach dem Gymnasium Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft. Nachdem er 1968 zum Dr. jur. promoviert worden war, begann er seine Laufbahn bei der Siemens AG. In den Siemens-Vorstand zog er 1989 als Mitglied ein, zehn Jahre später übernahm er den Posten des Vorstandsvorsitzenden. 2004 galt Pierer als aussichtsreicher Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, bis sich Angela Merkel für Horst Köhler entschied. Heute will sich niemand vorstellen, zu welcher Entscheidung ein Bundespräsident von Pierer jetzt gezwungen sein könnte.                         M.A.


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