Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-08 vom 09. August 2008 Eine geplante Weltsprache für alle Um eine einfache, für alle Menschen unabhängig von ihrer Muttersprache leicht zu erlernende Weltsprache zu schaffen, wurden in der Geschichte etliche Anläufe unternommen. So entstanden diverse „Plansprachen“, Sprachen also, die nicht organisch gewachsen, sondern aus einem erarbeiteten Plan hervorgegangen sind. Die bekannteste ist Esperanto. Der Wortschatz von Esperanto speist sich in erster Linie aus Latein und Französisch, in zweiter aus Deutsch und Englisch, an dritter Stelle aus Russisch und Polnisch sowie in Einzelfällen aus weiteren Idiomen. Die Grammatik ist äußerst schlicht gehalten. Die Wortelemente sind zum allergrößten Teil unveränderlich. Für die Beugung von Eigennamen und Tätigkeitswörtern gibt es jeweils ein einziges durchgehendes Schema. So sind etwa Mehrzahlbildungen, die den ganzen Wortstamm verändern (wie im Deutschen Tuch – Tücher) unbekannt. Ähnliches gilt für Tätigkeitswörter, die nur eine einzige gebeugte Form für alle persönlichen Fürwörter ich, du, er, sie usw. kennen. Trotz seiner über 100jährigen Geschichte ist Esperanto weit davon entfernt, zur Weltverkehrssprache aufzurücken. Die Schätzungen über die Anzahl der Esperantosprecher weltweit schwanken zwischen 100000 und zwei Millionen. In den global vernetzten Esperantoverbänden sind derzeit knapp 20000 Menschen organisiert. Indes verweisen die „Esperantisten“ darauf, daß die Anwendung ihrer Sprache immerhin zunehme. So gibt es seit Jahrzehnten Literatur und auch Musik in der Sprache. Regelmäßig treffen sich Esperantosprecher zu Kongressen. Auch Kinder- und Jugendlager werden veranstaltet – manche Esperantisten erziehen ihre Kinder bewußt zweisprachig (in Esperanto und ihrer Muttersprache). Anfang des 20. Jahrhunderts scheiterte der Versuch, in einem kleinen neutralen Gebiet zwischen Belgien und Deutschland, Neutral Moresnet oder Altenberg genannt, einen unabhängigen Esperantostaat zu gründen. Der Landstrich gehört seit 1919 zu Belgien. H. H. |
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