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09.08.08 / Heimat in Versen / Erinnerungen eines Tilsiters

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-08 vom 09. August 2008

Heimat in Versen
Erinnerungen eines Tilsiters

In „Die Romeitats“ präsentiert Theodor Kroehnert ein Stück Zeitgeschichte, verpackt in zahlreichen Versen und Strophen. Der 1924 in Tilsit geborene Theodor Kroehnert berichtet von seiner Jugend, seinen Erfahrungen als Soldat, dem Dritten Reich und dem furchtbaren Untergang Ostpreußens.

„Langsame Mühlen, die hol’n sich das stille Getreide / hin zu dem Stein; und im mahlenden Sog siehst du tanzen, / krümeln die Körnlein in reißenden Tod- (und Verwandlung später zu Nahrung) / So riß uns der Tod unser Preußen.“

Nicht immer ganz einfach ist der Inhalt der Strophen für den Leser zu erfassen, und auch das jeweilige Versmaß, mit dem der Autor gearbeitet hat, dürfte dem Laien in der Regel unbekannt sein. Wer auf simple Reime hofft, wird hier enttäuscht.

Trotz der zum Teil dramatischen Ereignisse der Vergangenheit ist „Die Romeitats“ ein von der Stimmung her sehr positives Buch, die Wortwahl Theodor Kroehnerts verleitet den Leser hier und da zu einem Lächeln.

„Frau – oder was du willst: Weib, Amazone, / treibt’s auf die Spitze im Reizen und Giften ...“ oder „Balg! Bist du irre, uns so fortzulaufen! / Müssen wir uns sorgen Tage und Nächte. / Sind wir nicht alle verratzt durch sein Kommen? ...“

Auch sind die Titel der Verse wie zum Beispiel „Wittkopp und die reinlichen Musen“, „Ewalds Hochzeit – die Würde Germaniens“ oder „Unheilig / heilige Weihnachten 1944“ dazu angetan, die Neugier des Lesers zu wecken  und die Handlung der Verserzählung mit Interesse weiterzuverfolgen.

„Die Romeitats“, eine Erzählung Theodor Kroehnerts über „eine ostpreußische Familie im Zeitensturm 1934 bis 1945“, ist ein Büchlein, das man sich allerdings nur zu Gemüte führen sollte, wenn man den Schreibstil in Versen und Strophen mag, da es sich ausschließlich um eine Verserzählung handelt.        A. Ney

Theodor Kroehnert: „Die Romeitats – Eine ostpreußische Familie im Zeitsturm 1934–1945“, Frieling Verlag, Berlin 2008, 160 Seiten, 12,80 Euro


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