Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-08 vom 16. August 2008
Durch die schlesischen Kurorte Haus Schlesien in Königswinter beherbergt eine Sonderschau mit historischen und aktuellen Bildern aus schlesischen Kurorten Zahlreiche Regenten und Vertreter des Hochadels haben in der Vergangenheit schlesische Kurorte besucht, um deren heilende Kräfte zu nutzen: Friedrich der Große, Königin Luise, Zar Alexander I., aber auch der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, John Quincy Adams (1825–1829) schätzten die schlesischen Gesundbrunnen. Doch auch die schlesischen Bürger genossen ihre Bäder. Die erst ab 1835 entstandene Heilstätte Bad Obernigk war bei den Breslauer Bürgern sehr beliebt, der schlesische Dichter Karl von Holtei lebte sogar zeitweise dort. Auch Goethe oder Mendelson-Bartholdy wurden in den Kuranlagen gesehen, der junge Chopin sogar in seinen ersten öffentlichen Konzerten bewundert. Unter dem Motto „Schlesische Kurorte“ präsentiert Haus Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott dem Besucher 28 Kurorte in ganz Schlesien – von Bad Salzbrunn über die vergessenen Oppelner Kurorte bis hin zu dem ehemals österreichischen Gräfenberg, heute Jesenik. Entstanden ist diese Bestandsaufnahme quer durch die Kurortlandschaft Schlesiens mit Hilfe der Studenten des Lehrerkollegs Oppeln (Opole), die im Rahmen der Studentenseminare mehrfach Haus Schlesien besucht haben. Auf den Fotos, die von den Studenten „geschossen“ wurden, sind mehr oder weniger bekannte Orte und Kuranlagen zu sehen, teils vom Erdboden verschwunden, teils als Ruinen übriggeblieben, teils restauriert und heute noch genutzt. Das Klima, die zahlreichen Thermal- und Heilquellen aber auch die Tradition in Sachen Kuren und Wohlfühlen haben Schlesien mitgeprägt. Der Schlesier Vinzenz Prießnitz aus Gräfenburg gilt übrigens als „Vater der Hydrotherapie“. „Der wahre Arzt wohnt im Menschen selbst“, pflegte der Bauernsohn und Wasserdoktor Prießnitz zu sagen. „Ich unterstütze nur die Natur und diese heilt dann die Krankheit von selbst“. In der Ausstellung werden Kurorte wie Bad Reinerz, Bad Königsdorf oder Bad Salzbrunn vorgestellt. Die begleitenden zweisprachigen Texte schildern die Geschichte und Entwicklung der Kuranlagen, beschreiben die angewandten Heilverfahren und lassen das damalige Leben in und nach dem Kurbetrieb erahnen. Bei Sammlern beliebte Ansichtskarten der früheren Zeiten ergänzen die Schautafeln und wecken so manche Erinnerungen aus der Familiengeschichte. Die Ausstellung „Schlesische Kurorte“ ist im Haus Schlesien Königswinter-Heisterbacherrott bis zum 21. September 2008 zu sehen. Foto: Bad Reinerz: Bilder aus der schlesischen Kurortlandschaft sind im Haus Schlesien Königswinter zu sehen. |
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