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16.08.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-08 vom 16. August 2008

Leserforum

Obamas gutes Recht – Wohl kaum alles Linksgerichtete

Betr.: „Zirkus Obama“ (Nr. 31)

Obama trat in Berlin auf als ein aus demokratischen Wahlen mit Stimmehrheit hervorgegangener Präsidentschaftskandidat. Er ist nicht der Erste, der davor mit der Außenpolitik nicht befaßt war. Auch Reagan war zunächst in einem ganz anderen Metier tätig.

Anmaßend ist für mich die Vermutung, es habe sich wohl in der Mehrheit um „linksgeneigte junge Menschen“ bei den 200000 Teilnehmern in Berlin gehandelt.

Es ist Obamas gutes Recht, die Nato-Mitglieder zu engerer, wie ich verstanden habe, gleichberechtigter Zusammenarbeit mit den USA aufzurufen. Inwieweit sie dazu bereit und willens sind, können sie allemal selbst entscheiden.

Dabei sind doch die Linksgeneigten in unserem Land nicht diejenigen, welche die Truppenkontingente willfährig erhöhen, die Millionen fern der Heimat ausgeben, die in unserem Land besser angelegt wären.

Was die Bush-Regierung anbelangt, so kann ich mir keine „stärkere Einbindung“ vorstellen, als einen Angriffskrieg zu beginnen und die Bundesgenossen mit hinein zu ziehen.

Nur gut, daß sich unser Land da nicht „einbinden“ ließ!    

Hans-Henning Plock, Bad Krozingen

 

 

Wertschätzung

Betr.: „Zirkus Obama“ (Nr. 31)

Ich sehe diesen „Zirkus“ nicht so kritisch und finde es bemerkenswert, daß Obama nur in Berlin eine öffentliche Erklärung abgegeben hat. Man könnte das durchaus als besondere Wertschätzung ansehen. Und ich fand es gut, daß sich viele Menschen Obama persönlich ansehen konnten, ich habe seine Rede mit Interesse am Fernsehschirm verfolgt. Natürlich war Berlin für Obama eine Kulisse in Richtung US-Wahlkampf, aber warum denn nicht. Niemand mußte doch zur Siegessäule gehen.

Ute Geißler, Wesel

 

 

Nicht fälschungssicher

Betr.: „Brutalität nimmt zu“ (Nr. 31)

Das ist vorstellbar, hat der Senat doch kein Interesse daran, daß die Berliner von seinen Mißerfolgen und seiner unzureichenden Arbeit erfahren. Hinzu kommt, daß die Gewalttätigkeit, Brutalität und Kriminalität von Ausländern oder deutschen Staatsangehörigen mit Migrationshintergrund geschönt wird. Man darf doch kein Ausländerfeind sein, und das ist man doch schon, wenn man einen von ihnen nur schief ansieht. Statistiken sind zudem nicht fälschungssicher, schon mit Auslassungen lassen sich Ergebnisse leicht verändern.

Ferdinand Lavant, Berlin

 

 

Falscher Name

Betr.: „Europäer am Dnjepr“ (Nr. 30)

Dank für Klaus Groths gute Berichte über die Ukraine. Zum Sprachlichen jedoch: „Europäer am Dnjepr“ als Überschrift für die landwirtschaftliche Tätigkeit von Westeuropäern in der Ukraine? „Westeuropäer am Dnipro“ sollte es heißen. Denn die Ukrainer selbst sind Europäer, und der Fluß heißt Dnipro. Dnjepr, Kiew und Golodomor sind russische Worte, Begriffe der früher die Ukraine beherrschenden Kolonialmacht Rußland. Dnipro, Kijiv und Holodomor heißt es dagegen in der Sprache des seit 1991 unabhängigen Staates Ukrajina. Bei ehemals britischen Kolonien sagt und schreibt man nicht mehr Bombay, Ceylon und Rhodesien, sondern Mumbay, Sri Lanka und Simbabwe. Entsprechend sollte man auch für die staatlich selbständige Ukrajina deren Begriffe verwenden und nicht mehr die des früheren Kolonialherrn Rußland.

Peter Klumpen, Leichlingen

 

 

CDU: Alles Konservative über Bord geworfen

Betr.: „Bewährtes bewahren“ (Nr. 31)

Wo nichts mehr ist, hat der Kaiser sein Recht verloren! So auch die CDU, da nichts mehr da ist! Es ist schon etliche Jahre her, daß ich aus der CDU ausgetreten bin, nicht weil ich besonders eitel bin oder mich vom Zeitgeist habe verführen lassen, nein, weil ich in der CDU nichts vom „Markenzeichen des Konservativen“ mehr finden konnte, und wenn ich mich bemühte, diese Tugenden wieder zu beleben, stets hören mußte: „Das war gestern so!“ Wenn sich nun der gute Herr Schönbohm in seinem Artikel noch bemüht, den Rest der wankenden Parteimitglieder zu stabilisieren, so ist das ehrenhaft, grenzt jedoch an Heuchelei! Denn konservativ als Markenzeichen bedeutete auch, die Demokratie zu praktizieren, da beginnt bereits das große Jammern, denn was wir seit Kohl und nun gesteigert mit Merkel erleben, läßt jegliche Demokratie vermissen. Nur mal so als Beispiel: Die Einführung des Euro beziehungsweise der Diebstahl der D-Mark sowie die EU-Superstaatspolitik haben nichts, aber auch gar nichts mit dem Erhalt einer bewährten Staatspolitik zu tun!

Wir werden auf der ganzen Linie „verraten und verkauft“, wer da noch Reste konservativer Programmatik oder alter überlieferter Werte findet, der hat aber mächtig Glück. Möglicherweise hinter vorgehaltener Hand, diese Möglichkeit würde ich einräumen, aber weiter auch nichts. Bewährtes bewahren gilt gleich einem Hohn und Spott, um dies zu erreichen, müßte eine deutsch denkende und deutsch handelnde neue CDU oder andere Partei her. Zum Zeitgeist noch eine Anmerkung: Wer den Zeitgeist heiratet, wird bald Witwer. Dies müßte deutlicher gesagt werden: Die Führungselite hat sich mit einem Weltherrschergeist verbrüdert, denn nach dem Krieg riefen wir alle: „Nie wieder Krieg“ und jetzt läßt sich die „Elite“ vor den US-Karren spannen und wird zum Erfüllungsgehilfen dieser geistigen Verbindung! Was hat dies mit christlich-konservativen-Werten zu tun? Oh weh, man erspare mir,  deutlich werden zu müssen, aber als werte-bewahrender Christ ekelt mich dieses „Lügengespinst“ an. Bete und arbeite und genieße deine Früchte, war einst die Regel, jetzt erleben wir: Befehle und herrsche nach alter DDR-Manier. Es ist ja auch kein Wunder, eine Herkunft und Ausbildung ist nicht abschüttelbar, sicherlich sogar gewollt?

Horst Schmidt, Höhbeck

 

 

Geschichtsklitterung verhindern

Betr.: Leserbrief „Falsche Wortwahl macht Vertriebene zu Bewohnern Polens“ (Nr. 31)

Menschen, die bis zur Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze von jenseits dieser Grenze in den Westen kamen, sind von Deutschland nach Deutschland übergesiedelt oder vertrieben worden und nicht von Polen / Rußland nach Deutschland gekommen oder gar dort geboren. Bei meinem diesjährigen Besuch des Memellandes las ich in einer litauischen Reisebroschüre, daß die „vorigen Bewohner“ bei Kriegsende aus Heydekrug, Memel, Ruß usw. ausgewandert wären!

Kinders! So können wir doch nicht die Geschichte weiter klittern in einem zusammenwachsenden Europa, oder? Sollen unsere Kinder künftig aneinander vorbeireden?

Übrigens habe ich festgestellt, daß sich das alte Ostdeutschland bei mittlerer und älterer Generation wachsender Beliebtheit wegen der Spurensuche erfreut, zumal der Wiederaufbau oft auch alten Vorbildern folgt. Hierfür zolle ich den „Eingewanderten“ und der Zusammenarbeit mit den „Ehemaligen“ meine Anerkennung.         

Wolfgang Saurenbach, Wuppertal

 

 

Beeindruckendes zeithistorisches Dokument

Betr.: „Bismark waltete als ,ehrlicher Makler‘“ (Nr. 27)

Zu der Behandlung des Berliner Kongresses 1878 möchte ich nichts hinzufügen, wohl aber erlaube ich mir, einige Ergänzungen zum Kolossalgemälde des Historienmalers Anton v. Werner zu geben. Wie kam es zur Ausführung dieses Bildes in seinen Ausmaßen von 3,60 mal 6,15 Meter?

Der Berliner Magistrat wollte für die anwesenden Diplomaten ein Festessen geben. Aus Zeitgründen kam dieses nicht zustande. Der Magistrat beschloß nunmehr, das hierfür vorgesehene Geld zur Herstellung eines zeitdokumentarischen Bildes zu nutzen. Damals bot sich nur der bekannte Historienmaler Anton v. Werner an. Dieser nahm den Auftrag an. Nachdem er mit Bismarck und dieser hinwiederum mit den Kongreßteilnehmern Rücksprache gehalten hatte, erhielt v. Werner die Erlaubnis, die einzelnen Personen zu porträtieren. Viele Kopf- und Bewegungsstudien waren vonnöten, um dieses Bild zu gestalten; denn es sollte ja einen historischen Vorgang in Form einer Momentaufnahme widerspiegeln. Ein geschichtlicher Vorgang sollte für den Betrachter lesbar gemacht werden. Da die Teilnehmer zu den Sitzungen immer in Zivil erschienen – Ausnahme Bismarck – gelang es doch v. Werner, die Teilnehmer zu veranlassen, zur Schlußsitzung in strahlender Uniform zu kommen; denn die farbenprächtigen Uniformen konnten dem Bild erst die buntfarbige Ausstrahlung verleihen. Das Gemälde erfaßt die Situation unmittelbar nach Ver-tragsunterunterzeichnung; denn Fürst Bismarck hält in seiner linken Hand noch den Federhalter als Zeichen dieses Augenblicks.

In der Gesamtkomposition der Gestalten findet eine Gewichtung nach der Bedeutung der Teilnehmer statt. Diese Positionierung wurde vom Künstler aber erst vorgenommen, nachdem England es erreicht hatte, daß ihm die Insel Zypern zugesprochen war. Im Zentrum steht Bismarck im Interimsrock der 7. Kürassiere (Seydlitzkürassiere, Regimentsfarbe zitronengelb). Kaiser Wilhelm I. hatte zur Ehrung Bismarcks diesen als Generaloberst à la Suite zu den 7. Kürassieren detachiert. Bismarck trug diese Uniform bis zu seinem Tod. Per Handschlag gratuliert Bismarck dem russischen Diplomaten Schuwalow (ein Vertrauter des Zaren); denn dieser war der Hauptverantwortliche für die Einladung zu dieser Konferenz nach Berlin. Rechts von Bismarck steht der nächst wichtigste Mann dieser Konferenz, der österreichische Außenminister Graf Andrassy, als Ungar in der Uniform eines Hevedhusarengenerals mit der üppigen Schoytaschiereng der Attila. Der Graf hatte die Anregung für diese Balkankonferenz gegeben. Rechts im Bild, etwas abgesetzt, ist die osmanische Delegation gruppiert. Sie erhoffte sich eine Revision des Friedensvertrages von San Stefano (März 1878). Auf der linken Seite des Gemäldes, stärker hervorgehoben, erkennt man den russischen Kanzler und gleichzeitigen Außenminister Graf Gortschakow, der seinen Arm auf den gebeugten englischen Premier Disraeli, Lord Beaconfield auflehnt, als eine Art Geste der Versöhnung und Anerkennung; denn zwischen beiden wäre es ja bald zum Krieg gekommen. England hatte auf Anforderung der Türken eine Flotte in Marsch gesetzt und Teilmobilmachung angeordnet, um Rußland vom drohenden Einmarsch nach Konstantinopel abzuhalten. Die restlichen Anwesenden (Sekretäre) sind hinter dem mächtigen Konferenztisch – teilweise sich gegenseitig verdeckend – angeordnet.

Ein Gemälde also, das Geschichte lesbar werden läßt. Lange schmückte dieses Bild den Festsaalsaal des Berliner Rathauses. 1945 verbrachten es die Sowjets als Beutegut nach Rußland, gaben es aber in den 50er Jahren der damaligen DDR zurück, die es in der Asservatenkammer der Nationalgalerie der Museumsinsel einlagern ließ. Ein zeithistorisches Dokument ist uns also erhalten geblieben.

Hans-Joachim Meyer, Alfeld

 

 

Keine Oligarchen

Betr.: „Oligarchen auf Einkaufstour“ (Nr. 31)

Der Gedanke, daß ein russischer Oligarch auf sauberem Weg zu seinen Milliarden gekommen sei, liegt mir sehr fern. Und darum würde ich es sehr begrüßen, wenn diese Brüder einen großen Bogen um unser Land machten und wir mit allen unseren Kräften versuchten, sie außer Landes zu halten.

Alexander Lindental, Greifswald

 

 

Kaum Kenntnis

Betr.: „Stimmung gegen Deutsche bleibt“ (Nr. 29)

Für den Artikel von J. G. Görlich möchte ich mich bedanken. Ich bin in Gleiwitz geboren und meine Großmutter Emilie Leppich aus Gleiwitz war eine geborene Podolski, die als Flüchtling 1949 in Lippstadt starb.

Wer hat noch Kenntnis von der 800jährigen deutschen Geschichte Oberschlesiens und der rigorosen Polonisierung, auch durch die polnische katholische Kirche, nach 1945.

Welche Medien greifen diese Geschichte noch auf?

So nochmals Dank an Herrn Görlich und die PAZ.

Raimund Kluber, Darmstadt


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