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23.08.08 / Die Welt hofft auf Islamabad / Musharrafs Nachfolger ist wichtig im Kampf gegen die Taliban

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-08 vom 23. August 2008

Die Welt hofft auf Islamabad
Musharrafs Nachfolger ist wichtig im Kampf gegen die Taliban
von Rebecca Bellano

Musharraf war der Hauptalliierte der USA im Kampf gegen den Terror in der Region. Nach seinem erzwungenen Rücktritt stellt sich die Frage, auf wen sich die Vereinigten Staaten jetzt verlassen können.

Die aktuelle Regierung ist ein äußerst wackeliges Konstrukt, das bisher vor allem durch das gemeinsame Feindbild Musharraf zusammengehalten wurde. Jetzt jedoch müssen der Ehemann der ermordeten Benazir Bhutto, Asif Ali Zardari, und der von Musharraf 1999 aus dem Amt des Premiers vertriebene Nawaz Scharif ihre Parteien zur Kooperation bewegen. Doch Scharifs Muslim-Liga und Zardaris sozialistisch ausgerichtete Pakistanische Volkspartei PPP haben eine sehr unterschiedlich ausgerichtete Anhängerschaft. Zudem ist die marode Wirtschaft des Landes kaum leistungsfähig, und die explodierenden Nahrungsmittelpreise sorgen für großen Unmut in der überwiegend am Existenzminimum lebenden Bevölkerung.

Doch auch das Ausland formuliert klare Forderungen an die gespaltene Koalition und setzt sie somit unter Druck. So sollen endlich die von Afghanistan über die Grenze nach Pakistan geflüchteten Taliban intensiv bekämpft werden. Pakistan dürfe den Terroristen nicht länger als Zuflucht dienen. Hieran hat auch Deutschland ein begründetes Interesse, denn auch wenn die Bundesregierung in Berlin es  leugnet, das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan wird immer größer. Auch ist anzunehmen, daß, egal wer auf George W. Bush im Weißen Haus in Washington folgen wird, der zukünftige US-Präsident die Deutschen mehr in dem Kampf gegen den Terror einbinden wird. In Anbetracht dieser Aussichten wäre es mehr als wünschenswert, daß die pakistanische Armee es endlich schafft, die Stützpunkte der Taliban auf ihrem Gebiet auszuräuchern. Das Militär ist willens, doch bisher hat Mu-sharraf es ausgebremst. Zwar sind die Pakistaner Moslems, doch mit Islamisten wollen die wenigsten etwas zu tun haben, daher hätte der neue, derzeit noch unbekannte Präsident relativ freie Hand in diesem Kampf – wenn er denn will.


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