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23.08.08 / 50 Jahre »Gorch Fock« / Vor 50 Jahren lief bei Blohm & Voss in Hamburg mit dem Segelschulschiff „Gorch Fock (II)“ das erste deutsche Kriegsschiff nach dem Zusammenbruch 1945 vom Stapel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-08 vom 23. August 2008

50 Jahre »Gorch Fock«
Vor 50 Jahren lief bei Blohm & Voss in Hamburg mit dem Segelschulschiff „Gorch Fock (II)“ das erste deutsche Kriegsschiff nach dem Zusammenbruch 1945 vom Stapel

Die Konstruktion der „Gorch Fock“ geht auf das Jahr 1932 zurück. In jenem Jahr kenterte vor Rügen das Segelschulschiff der Reichsmarine „Niobe“ in einer Gewitterbö und riß 69 Kadetten in die Tiefe – fast einen gesamten Jahrgang des Offiziersnachwuchses. Die Reichsmarine beschloß an der Ausbildung auf Segelschiffen festzuhalten und unverzüglich ein neues Segelschulschiff in Bau zu geben. Noch im Jahre 1933 konnte Blohm & Voss die erste „Gorch Fock“ an ihren Auftraggeber ausliefern. Der großzügige Ausbau der Kriegsmarine machte zusätzliche Segelschulschiffe erforderlich. So wurden in rascher Folge drei weitere Segler auf Stapel gelegt. Die „Horst Wessel“ und die „Albert Leo Schlageter“ konnten 1936 beziehungsweise 1938 in Fahrt gebracht werden. Die „Herbert Norkus“ lief am 7. November 1939 zwar vom Stapel – dann wurde ihr Bau allerdings stillgelegt. 1947 versenkten die Sieger das unfertige Schiff mit Gasmunition beladen im Skagerrak. Die drei anderen Segelschiffe teilten die Kriegssieger untereinander auf.

Die Masten und Rahen der unvollendet geblieben „Herbert Nokus“ wurden jedoch den Deutschen gelassen. Sie fanden beim Bau der „Gorck Fock (II)“ Verwendung. Der Bau schritt rasch voran. Am 23. August 1958 lief die Bark vom Stapel, und am 17. Dezember 1958 konnte die Bundesmarine ihr neues Segelschulschiff in Dienst nehmen.

In den folgenden 50 Jahren führte der Dreimaster 100 Auslandsreisen mit Besuchen in 161 Häfen in 55 Ländern durch. 14000 Offiziers- und Unteroffiziersanwärter erhielten während dieser Zeit ihre theoretische und praktische Grundausbildung für spätere Verwendungen in der Flotte.

Das Bundesfinanzministerium würdigt das Jubiläum mit der Herausgabe eines Sonderpostwertzeichens und einer Zehn-Euro-Gedenkmünze. Am 7. August stellte Staatssekretär Werner Gatzer die Briefmarke und die Münze auf der Jubilarin am Kreuzfahrtterminal Passagierkaje Liegeplatz 2 in Rostock, Warnemünde der Öffentlichkeit vor.

Das Motiv der Briefmarke, die einen Wert von 55 Cent hat, entwarf Heribert Birnbach aus Bonn. Der Entwurf der Münze stammt von Frantisek Chochola aus Hamburg. Der glatte Münzrand enthält in vertiefter Prägung die Inschrift „Seefahrt ist not“, den Titel des Hauptwerkes von Johann Kinau, der sich als Schriftsteller Gorch Fock nannte. Die Gedenkmünze, die wie die bisherigen deutschen Zehn-Euro-Gedenkmünzen aus 18 Gramm „Sterlingsilber“ (925er Silber) besteht, zeigt auf der Bildseite neben der Seitenansicht des Schiffes einige wissenswerte Daten: „Länge – 89,32 Meter, Breite  – 12 Meter, Höhe – 45,30 Meter, Tiefgang – 5,50 Meter, Verdrängung – 2002 Tonnen, Geschwindigkeit – 17 Knoten (31 Stundenkilometer), Takelungsart – Bark, Stapellauf – 1958“      H. L. / E. B.


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