24.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
13.09.08 / Wie es andere Länder machen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-08 vom 13. September 2008

Wie es andere Länder machen

Die Endlagerung hochaktiver Atomabfälle, im wesentlichen also abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken, ist kein spezifisch deutsches, sondern ein weltweites Problem. Und zwar ein weitestgehend ungelöstes. In nicht einmal der Hälfte der 41 Staaten, welche die Kernenergie nutzen, gibt es wenigstens Endlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll mit relativ kurzen Halbwertzeiten (bis 30 Jahre).

Endlager für hochaktive Stoffe mit Halbwertzeiten bis zu einer Million Jahre befinden sich in konkreter Planung in den USA (Yucca Montain), Finnland (Okliluoto) sowie in Schweden, wo aber die Standortfrage noch offen ist.

Die Franzosen, die einen besonders hohen Anteil an Atomstrom produzieren, verfügen im Norden des Landes über drei Lagerstätten. Im Centre de la Manche wurden bis 1994 über eine halbe Million Kubikmeter schwach- und mittelaktive Abfälle in unterirdischen Betonbunkern und künstlichen Erdhügeln deponiert. Seit 1992 wird das Endlager Centre de l’Aube auf ähnliche Weise genutzt. Seit 1999 wird zudem in Bure (Département Meuse) in einem 500 Meter tiefen Felslabor experimentiert; eventuell können hier in ferner Zukunft 8000 Kubikmeter hochaktiver Atommüll endgelagert werden.

Langfristige Experimente zur Endlagerung hochaktiver Stoffe laufen zudem in Argentinien, Japan und Großbritannien. Deutschland ist übrigens keineswegs das Schlußlicht in Sachen Endlagerung, wie oft suggeriert wird. Im Gegenteil: Die Forschungsarbeiten in Asse II, Gorleben und Schacht Konrad werden in aller Welt aufmerksam beobachtet und gern genutzt.             H.J.M


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren