© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-08 vom 13. September 2008

ZITATE

Der „Spiegel“ (8. September)  fragte den Historiker Michael Stürmer, wo in der Union die Politiker geblieben seien, die die Konservativen ansprechen. Dazu Stürmer resigniert:

„Den Kohl konnten Sie um 3 Uhr in der Früh wecken und fragen, wofür stehst du, und dann sagte er Heimat, Mutter, Familie. Wenn Sie die Merkel befragen, hören Sie einiges Technokratisches, ein paar hier und da zusammengeklaubte Platituden, aber nichts, was das Herz anspricht.“

Im selben Magazin warnt der 34jährige Fuldaer CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand seine Partei vor einer weiteren Abkehr von den konservativen Stammwählern der Union:

„Pofalla (Ronald, CDU-Generalsekretär) und die anderen in der Führung glauben, daß die Stammwählerschaft bleibt, egal wie sehr wir die Partei verbiegen. Aber das ist eine Fehleinschätzung. Allein mit den Wechselwählern werden wir keine Mehrheiten haben.“

Für den Landesvorsitzenden der Linkspartei in Sachsen-Anhalt, Matthias Höhn, verkörpern Steinmeier und Müntefering nur den Übergang zu einer nach links schwenkenden SPD mit Klaus Wowereit an der Spitze:

„Auf mittlere Sicht sind die Aussichten besser, daß sich der linke Flügel in der SPD, für den wir eine Option sind, durchsetzen wird ... Klaus Wowereit ist jemand, der für Glaubwürdigkeit steht. Man kann mit ihm eine vernünftige Politik machen.“

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) lehnt staatliche Zuschüsse zum Kauf energiesparender Kühlschränke ab:

„Mit 150 Euro für einen neuen Kühlschrank gefährden sie im Zweifel nur den Staatshaushalt. Eine derartige Subventionierung setzt lediglich Marktmechanismen außer Kraft und führt zu Preissteigerungen bei den Geräten.“

Der frühere Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) warnt vor milliardenteuren Konjunkturspritzen der öffentlichen Hand. In der „Welt am Sonntag“ (7. September) schlug er stattdessen vor:

„Ein Bürokratieabbau, der die geschätzten Belastungen der deutschen Wirtschaft von rund 50 Milliarden Euro auch in Milliarden- und nicht nur in Millionenschritten reduzierte, etwa durch eine mutige Rück­nahme von Statistikpflichten vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen, der würde wirken wie ein Konjunkturprogramm.

CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer sinniert über Rot-Rot:

„Lafontaine umgarnt Ypsilanti wie der böse Wolf das Rotkäppchen.“