28.03.2024

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20.09.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-08 vom 20. September 2008

Leserforum

In Afghanistan herrscht Krieg
Zu: „In Afghanistan“ (Nr. 36)

Wenn ich von Afghanistan höre, dann denke ich vorrangig an die Verlogenheit von Bundesregierung und Bundestag, die so tun, als wäre der Einsatz unserer Soldaten eine Art Polizeidienst zur Verkehrsregelung.

Der werte Verteidigungsminister bekannte kürzlich, daß dieser Einsatz auch Risiken beinhalte. Diese Risiken haben im Zweiten Weltkrieg Millionen deutscher Soldaten mit ihrem Leben bezahlt. Und wenn es auch noch relativ wenig Gefallene unter unseren Soldaten gegeben hat, dann kann man dazu nur sagen: Auch schon einer unser zu Tode gekommenen Soldaten ist einer zuviel.

In Afghanistan herrscht Krieg gegen einen besonders heimtück-ischen Feind. Unsere Soldaten sind im Kriegseinsatz. Das muß endlich klar sein.

Ludwig Bothmer, Essen

 

 

Stalins Geist wirkt weiter
Zu: „Alte Rechte und uralte Rechnungen“ (Nr. 35)

Rußland zeigt, daß Stalin zwar im Grabe liegt, aber sein Geist weiter wirkt.

In harter Brutalität haben Putin und Genossen vorgeführt, was sie als ihre Interessen ansehen und wie sie sich durchsetzen. Nicht zu vergessen, sie haben auch Atomwaffen.

Wer will sie daran hindern, das Beispiel Georgien zu nutzen und auf andere ehemalige Zwangssowjetrepubliken anzuwenden. Sie wissen, daß EU und Nato zahnlose Tiger sind, die nach kurzem Aufschrei, wie Deutschlands werter Außenminister Steinmeier gerade vorführt, die Wogen zu glätten suchen, ohne Unrecht

rückgängig zu machen. Dann auf bis zum nächsten Mal. An Steinmeiers haben wir keinen Mangel.

Franz Hinz, Bad Homburg

 

 

Zu viele Reiche
Zu: „Einkommen stagnieren trotz Aufschwung“ (Nr. 36)

Gerade habe ich gelesen, daß sich die Zahl der deutschen Mil-lionäre um ein Viertel vermehrt habe. Das ist für die Betroffenen sicher sehr erfreulich, hat aber die Kehrseite, daß den Millionären Millionen von Menschen gegenüberstehen, die nicht weniger tüchtig sind, aber mit ihrer Arbeit nicht zu Millionären werden und viele andere, die von unserem Staat finanziert werden, damit sie leben können.

Da ist es dann kein Wunder, wenn im Saarland die Partei der Demagogen Lafontaine und Gysi die SPD in Umfragen überholt und die Linkspartei einen Zulauf hat, der ihr in unserer demokratischen Ordnung in keiner Weise zusteht. Wenn die Linksextremisten in der SPD Erbschafts- und Vermögenssteuer zur Umverteilung nutzen wollen, zeigt das, wohin die Reise geht, wenn die einen immer reicher werden und die anderen leer ausgehen.     

Martin Künzel, Frankfurt

 

 

Für Lenin
Zu: „Wer ist die Schönste?“ (Nr. 30)

Zum Programm der Schönheitsköniginnen gehörte auch ein Besuch in Tilsit. Was hier geschah, trieb der neugierigen Menge die Haare zu Berge. Die Organisatoren hatten sich Merkwürdiges ausgedacht. Man zelebrierte vor dem Lenindenkmal einen Pionierappell und band den Superschönen rote Halstücher um. Unter Fanfarengeschmetter und Trommelwirbel erhoben die Damen die Hand zum Pioniergruß und gelobten, für Lenin immer bereit zu sein Die Zuschauer rangen um Fassung. Wollte man mit dieser Show die alte Ära wieder aufleben lassen oder sollte es eine Persiflage auf den Leninkult sein? Die recht kontroversen Meinungen schlugen auch in der örtlichen Presse hohe Wogen.

Die Schönheiten aus Brasilien, Singapur, der Elfenbeinküste, Pakistan und anderen exotischen Ländern der Welt werden kaum gewußt haben, was mit ihnen geschah. Brav trugen sie ihre Pionierhalstücher durch Tilsit, wie die Show es befahl.

Hans Dzieran, Chemnitz

 

 

Umverteilung
Zu: „Den Konsum ankurbeln“ (Nr. 35)

Gerade lese ich, daß Bund und Länder steigende Steuereinnahmen verzeichnen. Ihr Vorteil ist unser Nachteil. Was sie uns aus den Taschen ziehen, schafft ihnen finanzielle Masse, mit der eitle Wichtige unser Geld umverteilen oder in Herzensanliegen stecken können, uns aber fehlt zur Befriedigung unserer Wünsche und Bedürfnisse.

Wilhelm Krause, Weimar

 

 

Kultur der Ostprovinzen sollte in die Verfassung
Zu: „Unser Grundgesetz ist noch immer in bester Verfassung“ (Nr. 36)

Nein, so einfach darf man sich das nicht machen. Es gibt durchaus große Defizite im Grundgesetz. Zunächst: Die größte Leistung der Weimarer Republik ist und bleibt die Erhaltung der Einheit des Reiches trotz der Feinde von innen und außen (Putschversuche, Reparationen, Gebietsabtrennungen, das ganze Programm des Versailler Diktats, das ich zu Hause habe).

Die Alliierten wollten das Grundgesetz, wie es heute ist. Der Präsident ist schwach und wird nicht direkt gewählt. Der Föderalismus erzeugt unseliges (Rechtschreibreform, Bildungsreform, Steuerreform, Finanzausgleich, die Liste ist beliebig fortzusetzen). Wir haben doch jetzt die EU. 80 Prozent aller Gesetze wurden und werden jetzt dort entworfen und sind nur noch zu bestätigen.

Es ist Zeit, eine Verfassung zu schaffen. Bei der Wiedervereinigung wurde die Chance vertan. Und die Kultur der verlorenen Provinzen im Osten muß dort Platz finden. Die Grenzen liegen fest, aber Pflege und Obhut der Deutschen außerhalb der Grenzen ist angesagt.

Manfred Kremp, Bremen

 

 

Kampf gegen Terror unterstützen
Zu: „Großrazzia bei Milli Görüs“ (Nr. 36)

Wir müssen den türkischen Organisationen und Verbänden viel konsequenter und genauer auf die Finger schauen, denn sie haben großen Anteil an der Nicht-Integration so vieler türkischer Zuwanderer. Wir wollen hier auch keine Ausbreitung des Islam, sondern erwarten von unseren türkischen und anderen muslimischen Zuwanderern Zurückhaltung und Respektierung unserer Lebenswirklichkeit. Zudem würde ich es sehr begrüßen, wenn alle türkisch-muslimischen Verbände klar und unmißverständlich den Kampf gegen den muslimischen Terror zweifelsfrei unterstützen würden.

Richard Gehring, Moers

 

 

Privatisierung?
Zu: „Kupfer aus der Lausitz“ (Nr. 36)

Der Kupferpreis im April 2008 betrug 8800 Dollar pro Tonne, 1999 waren es noch 1500 Dollar je Tonne. In der Lausitz liegen schätzungsweise 1,5 Millionen Tonnen Kupfer mit einem Wert von 13,2 Milliarden Dollar. Eine Firma aus Panama will 700 Millionen Euro dort dafür investieren. Frage: Ist es eine üble Privatisierung?

Klaus Zylla, Kelkheim

 

 

Frauen, Kindern und Alten Leid zugefügt
Zu: „Vom Gegeneinander zum Miteinander“ (Nr. 33)

Geradezu empörend ist es, daß der Redner zuerst daran erinnert, was den „Polen zwischen 1939 und 1945“ angetan wurde. Weiß er nicht – oder hat er vergessen – was die Polen den Deutschen bis 1939 angetan hatten und dann wieder ab 1945? Erst die polnischen Massaker (zum Beispiel der „Bromberger Blutsonntag“) haben Hitler zu seiner Bestrafungsaktion bewogen. Erst an zweiter Stelle denkt Herr v. Gottberg an „die Leiden der deutschen Menschen“, muß aber gleich wieder mit „kollektiver Bestrafung“ kommen. Diese ist nicht nur ein „ungerechtes und unmoralisches Prinzip“, wie v. Gottberg verharmlosend meint, sondern ein völkerrechts- und menschenrechtswidriges Verbrechen und daher strafbar.

Es waren viele Tausende einzelner Polen, die vielen Tausenden einzelner deutscher Frauen, Kinder und Alten unermeßliches Leid zugefügt haben – alles unschuldige, wehrlose Opfer! Bis heute haben sich die Täter für ihre Verbrechen nicht entschuldigt, in Form von „Wiedergutmachung“ dafür bezahlt oder sind von ihren Gerichten bestraft worden. In derselben Ausgabe der PAZ ist zu lesen (zur Person von Polens Primas Hlond, dem Verantwortlichen für die Vertreibung vieler Deutscher): „... der größte Teil der katholischen Priester (war) an den Vertreibungen ihrer priesterlichen Mitbrüder, aber auch an der der deutschen Bevölkerung stark beteiligt … Bisher hat man sich den Deutschen gegenüber nicht einmal zu einer Entschuldigung ,hinreißen‘ lassen, denn dann würde man erhebliche eigene Schuld eingestehen müssen!“            

Dr. Jutta Deegener, Brouchaud

 

 

Zivilgefangene blieben unerwähnt

Zu: „Die Welt auf Schienen entdecken“ (Nr. 25)

Mit großem Interesse habe ich oben genannten Reisebericht gelesen, da ich selbst schon längere Zeit mich mit dem Gedanken beschäftige, einmal diese Reise zu unternehmen, aber nicht nur um die Welt zu bereisen, sondern im Gedenken daran, daß tausende deutsche Zivilgefangene genau über diesen Schienenstrang in die sowjetischen Arbeitslager transportiert worden sind. So auch meine ältere Schwester Eva (16 Jahre) und eventuell auch mein Schwiegervater, denn seit seiner Gefangennahme in Elbing im Frühjahr 1945 fehlt von ihm jede Spur. So geht es sicher vielen ostpreußischen Familien, die keinerlei Hinweise auf den Verbleib ihrer Angehörigen haben. Wer einen „Reisebericht“ damaliger Zeit lesen möchte, dem empfehle ich von Pfarrer Fittkau „Mein 33. Jahr“.

Aus dem Grunde bin ich sehr traurig, daß die Verfasserin des Reiseberichtes dieser Tragödie mit keinem einzigen Wort gedacht hat und das in Ihrer Zeitung. Wie schnell die Menschen doch vergessen oder besser verdrängen können.

Hans-Joachim Wenig, Magdeburg

 

 

Respekt vor den großen Kirchen
Zu: „Kein Jesus und keine Bibel“ (Nr. 33)

Ich war geschockt, als ich den oben genannten Artikel in Ihrer Zeitung las. Wie kann Herr Fourier, wenn er nur einmal nach Jahren, wie er selber schreibt, eine evangelische Kirche besucht hat, sich ein Urteil über gesamte ev. Kirche erlauben?

Daß diese sämtliche Traditionen über Bord wirft und nur dem Zeitgeist huldigt, stimmt definitiv nicht. Es befinden sich nach wie vor in beiden Kirchen Kreuze mit oder ohne Korpus.

Wenn, wie Herr Fourier schreibt, fortschrittliche Kräfte diese Kreuze nicht mehr sehen wollen, so muß ich sagen, daß diese Kräfte nicht fortschrittlich, sondern einfältig und dumm sind. Abweichler gibt es in jeder Kirche, auch der katholische Kirche laufen viele Mitglieder davon.

Wir haben in unserer Gemeinde einen blutjungen Pfarrer. Ich würde mir wünschen, daß Herr Fourier einen unserer Gottesdienste mit ihm erlebt und erst dann sein Urteil abgibt.

Es gibt in beiden Kirchen Menschen, die sich ernsthaft mit dem Glauben auseinandersetzen. Die von Herrn Fourier beschriebene Trauung in der St. Annen-Gemeinde in Berlin-Zehlendorf kann kein Beispiel für die gesamte ev. Kirche sein. Den jungen Leuten insgesamt ihre Ernsthaftigkeit bei der kirchlichen Trauung abzusprechen, sehe ich als Entgleisung an. Es würde mich interessieren, wie die Freunde und Gastgeber diese seine Hochzeitsbeschreibung aufnehmen.

Robert Krause, Neckargerach

 

 

Würde über den Tod hinaus
Zu: „Unser Grundgesetz ist noch immer in bester Verfassung“ (Nr. 36)

Im Forum der PAZ preist der Autor unser Grundgesetz. Er hebt wörtlich den Artikel 1 hervor. Meine Frage an den prominenten Politiker und Soldaten Jörg Schönbohm lautet: Gilt die „Unantastbarkeit der Würde des Menschen“ nur für lebende oder auch für verstorbene, gefallene und umgekommene Deutsche?

Nach meinem Verständnis dauert die Würde des Menschen über den Tod hinaus.

Daraus ergibt sich nicht nur für den einzelnen Bürger, sondern insbesondere für diejenigen, welche einen Eid auf unsere Verfassung geleistet haben, eine besondere Verpflichtung und Verantwortung.

Die „Bild“-Zeitung titelte am 22. März 2006 „Skandal 61 Jahre nach Kriegsende, 4000 deutsche Soldaten in Pappkartons“; die PAZ brachte dazu den Artikel „Schande für Deutschland“.

Lange lagerten die Gebeine in Hallen der tschechischen Armee, weil die Bundesregierung Schröder/Fischer unter Federführung des Auswärtigen Amtes den erforderlichen Zuschuß von 2,5 Millionen Euro zur Wiederherstellung des alten deutschen evangelischen Friedhofs in Prag zur Umbettung der Gebeine an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht zahlen konnte.

Ist das die „Bewährung des Grundgesetzes in der täglichen politischen Praxis“, wie im vorletzten Absatz des Forum-Artikels angesprochen?

Hans-Henning Plock, Bad Krozingen

 

 

Ich war Soldat und sonst nichts
Zu: „Stasi-Skandal erschüttert Medien“ (Nr. 36)

Dieser Skandal ist für mich eine Randerscheinung, Teil eines Systems, in dem die Wahrheit ein seltener Gast zu sein scheint.

Unlängst gratulierten wir Bekannten zum Geburtstag. Bei der Unterhaltung kam das Gespräch auch auf Bauarbeiten in unserem Haus, bei denen ich dem Bauleiter, einem netten 49jährigen, häufig behilflich war. Er ist mit den besuchten Bekannten befreundet und erzählte ihnen unlängst, daß ich bei der Waffen-SS gewesen wäre. Tenor: Netter Mann, aber einige Juden wird er schon umgebracht haben. Bei der Nachfrage an einem der nächsten Tage hörte ich von diesen Bekannten (Alter zwischen 40 und 50), daß es die verbreitete Meinung sei, daß, wer bei der Waffen-SS gewesen sei, auch Juden umgebracht haben müsse. Der Vater unseres Bekannten habe es nicht verstanden, daß ich als ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS in Berlin Rektor einer Grundschule hätte sein können.

Das war schon starker Tobak, der für mich als Ursache hat, daß über Jahrzehnte hinweg Medien und Politik ein völlig falsches Bild von den Angehörigen der Waffen-SS entworfen haben, die großteils junge Freiwillige waren, die nichts anderes wollten, als ihr Vaterland verteidigen zu helfen. Daß die Waffen-SS Teil eines riesigen, gegliederten SS-Apparates war, wußten wir nicht, und es hätte uns wohl auch nicht interessiert. Ich war Soldat in einer Sturmgeschützabteilung und sonst gar nichts, und so sahen es auch meine Freunde.

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

Konterfei von Schnitzler, Mielke und Co.?
Zu: „DDR als Erlebnis“ (Nr. 33)

Daß die DDR-Nostalgie Geschmacklosigkeiten wie die Einrichtung der Kneipe „Zur Firma“ zuläßt, ist schwer nachvollziehbar.

Der aus dem Westen kommende Mitinhaber Wolle Schmelz hatte es bedauerlicherweise versäumt, seinen Wohnsitz vor 1990 in den Arbeiter- und Bauernstaat zu verlegen. So kannte er die Errungenschaften des Sozialismus nur vom Hörensagen oder aus dem Schwarzen Kanal des liebenswerten Karl Eduard von Schnitzler.

19 Jahre nach dem Ende der „Firma“ eröffnete Wolle die Kneipe „Die Firma“ in Berlin-Lichtenberg. Vermutlich hängt dort an der Wand das Konterfei von Karl Eduard neben historischen Größen wie Mielke und Markus Wolf. Zum bleibenden Andenken dürfte dort der eingerahmte Schießbefehl nicht fehlen.

Marg.-Elfriede Krause, Pattensen

 

 

Schon lange anerkannt, daß es die Briten waren
Zu: „Dogma zum Bombenterror wankt“ (Nr. 35)

Ihre Überschrift erstaunt mich, kann ich mich doch sehr gut daran erinnern, daß vor Jahrzehnten eine internationale Konferenz von vor allem militärischen Fachleuten eindeutig festgestellt hat, daß es die Briten waren, die den Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung nicht nur begonnen haben, sondern ihn schon vor Kriegsbeginn in ihrer strategischen Planung hatten (die „FAZ“ berichtete). Hierhin gehört auch, daß britische Wissenschaftler bemüht waren, die Bombenabwürfe der britischen und amerikanischen Bomber so zu planen, daß Feuerstürme von bis zu 1000 Grad entstanden, in der die Bewohner unserer Städte besonders schnell verbrannt werden konnten. Eine Meinung dazu möge sich jeder selber bilden.

Gisela Pfeiffer, Berlin

 

 

Aus dem Hinterhalt
Zu: „Vorverurteilt – Kriegsverbrecherprozeß gegen 89jährigen“ (Nr. 36)

In München beschäftigt sich derzeit der Staatsanwalt mit dem 89jährigen Josef S., der im Sommer 1944 als Kompaniechef in der Toskana an der Ermordung von 14 Zivilisten beteiligt gewesen sein soll. Jedoch, daß am 26. Juni 1944 zwei seiner Soldaten von italienischen Partisanen bestialisch massakriert worden sind, ist für unsere Gutmenschen uninteressant. Bekannt ist ihnen auch nicht, daß bei Angriffen von Zivilpersonen aus dem Hinterhalt in allen Armeen der Welt solche Vergeltungsmaßnahmen angewandt werden. Außerdem: Wie will man denn nach 64 Jahren noch den wahren Sachverhalt herausfinden?

In der heute anschwellenden Gesinnungsschnüffelei wird selbst nicht mehr vor Toten und Gräbern haltgemacht. Schlimm genug, daß es gegen noch lebendende Greise geht.

Friedrich Kurreck, Offenbach am Main

 

 

Deutsche Kernkraft
Zu: „Immer mehr für Kernkraft“ (Nr. 31)

Die hohen Energiepreise fördern das Nachdenken und das Hinterfragen. Und wenn wir hören, wie die Treibstoff-Konzerne aus unseren Taschen Milliardengewinne einfahren (60 Prozent Zuwachs und mehr), dann müssen wir zur Kenntnis nehmen, daß wir ihrer Willkür und Gewinnmaximierung hilflos ausgeliefert sind. Die Wind-räderfelder wecken auch nicht gerade Begeisterung, und daß das Gesamt der alternativen Energien für uns und die Wirtschaft nicht hinten noch vorne reicht, ist überdeutlich.

Schließlich kommt hinzu, daß die deutschen Kernkraftwerke die sichersten überhaupt sind. Und sie wären wohl noch sicherer, wenn wir weiter mit Hochdruck an ihrer Sicherheit gearbeitet hätten. Um uns herum gibt es viele von ihnen,  denen deutsche Technik gut täte und die so nah an unseren Grenzen liegen, daß sie auch gleich auf deutschem Boden stehen könnten.

Michael Zerr, Emden

 

 

Politisch korrekte Aussage verärgert
Zu: „Buren raus aus Namibia“ (Nr. 33)

Im allgemeinen fand ich den  Artikel von Joachim Feyerabend interessant und informativ, aber zwei Sätze fand ich doch sehr diskussionswürdig: Zu Beginn die kommentarlose Anmerkung von der „Niedermetzelung Tausender Schwarzer während der deutschen Kolonialzeit in Südwestafrika“ sowie der Schlußsatz „Jetzt rächt sich die wenig ruhmreiche Geschichte“. Diese politisch korrekten Aussagen erinnern mich an die programmatische Forderung von Prof. Dr. Kurt Sontheimer auf dem deutschen Historikerkongreß von 1981: „Wir müssen aus erzieherischen Gründen darauf hinweisen, daß das preußisch-deutsche Kaiserreich ein Vorläufer Hitlers gewesen ist, egal, ob diese These sich als wahr erweist oder nicht.“

Wie dem auch sei, ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, daß dem Verfasser die wegweisende Magisterarbeit des verstorbenen Oberstleutnant a. D. Klaus Lorenz über den Herero-Aufstand 1904 aus dem Jahre 2000 bekannt ist – einsehbar im Bibliothekssaal der Historischen Fakultät der Hamburger Universität. Lorenz hat nachgewiesen, daß die Hereros dank militärischer Führungsfehler der geplanten Einkesselung entkommen und den ihnen bekannten Weg durch die Omaheke ins Betschuanaland (Botswana) gelangen konnten. Im Sommer 2001 hat die PAZ einen ausführlichen Bericht des Generalmajors a. D. Gerd Schultze-Rhonhof über diese Magisterarbeit veröffentlicht. 

Dr. Siegfried Pelz, Wyk auf Föhr

 

 

Bei Pflüger war keine Richtung zu erkennen
Zu: „Herr der halben Sachen“ (Nr. 35)

Bei ihrem Vorschlag, dem hannoverschen Bundestagsabgeordneten Friedberg Pflüger die Leitung der CDU in Berlin zu übertragen, ist die Bundeskanzlerin einer peinlichen Illusion erlegen. Sie glaubte offenbar, daß der Intimus des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters Richard von Weizsäcker geeignet sei, ihre Partei in Berlin auf Vordermann zu bringen. Sie hat dabei leider übersehen, daß Herr Pflüger meines Wissens weitgehend Ghostwriter seines Herrn war, der dessen Gedanken zu Papier zu bringen hatte, sonst aber keine eigenen Anregungen eingebracht hat. Auch seine weiteren politischen Tätigkeiten (Vize-Chef der CDU in Niedersachsen, Staatssekretär im Verteidigungsministerium) haben keine sichtbaren Erfolge hinterlassen. In Berlin versuchte Herr Pflüger durch Lavieren und eine Politik des „sowohl als auch“ seine fehlende Durchsetzungskraft zu kaschieren. Als Beispiel mag der Besuch einer Moschee dienen. Gleichzeitig unterstützte er Gegner, die den Bau einer Moschee verhindern wollen.

Man konnte bei Herrn Pflüger im Übrigen keine wegweisende Richtung erkennen, mit der er sich von dem derzeitigen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit unterscheiden würde. Er hat jedenfalls die Illusion der Bundeskanzlerin total düpiert. Mit dem Herrn der halben Sachen konnte die CDU in Berlin nur ein bescheidenes Dasein fristen.

Walter Grubert, Hannover

 

 

Keine »unselige Tradition«
Zu: „Für Tapferkeit und Mut“ (Nr. 25)

Bundespräsident Köhler und der Zentralrat der Juden lehnen das Eiserne Kreuz als neuen Orden für die Bundeswehr (EK) wegen seiner angeblich „unseligen Tradition“ ab.

Leser Erich Lippert weist zu Recht in seinem Leserbrief vom 19. Juli 2008 auf die zahlreichen jüdischen Soldaten hin, die im Ersten Weltkrieg diese Auszeichnungen erhielten.

Der jüdische Regierungsadjutant Hugo Gutmann wurde sogar von Hitler mit dem EK ausgezeichnet.

Aber auch im Zweiten Weltkrieg kämpften Tausende Juden in der Wehrmacht, von denen 240 das EK erhielten. Dies hat der US-Historiker Mark Rigg in seinem Buch „Hitlers jüdische Soldaten“ nachgewiesen. 19 von ihnen erhielten das Deutsche Kreuz in Gold und 15 wurde das Ritterkreuz verliehen.

Ein hervorragender jüdischer Offizier war Oberst Walter Holländer, der Ritterkreuz, Deutsches Kreuz in Gold, beide EK, Verwundetenabzeichen, Infanteriesturm-abzeichen und auch noch die Nahkampfspange bekam.

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

 

Bürger haben ein Recht auf Sicherheit
Zu: „Rom greift durch“ (Nr. 31)

Um das italienische Durchgreifen zu beurteilen, ist Ehrlichkeit gefragt, die bei deutschen Gutmenschen aber nicht zu finden ist.

Wenn zugewanderte Zigeunerkinder (Sinti/Roma) stehlen, dann muß die Gesellschaft sich von ihnen und ihren Familien befreien, wenn ihre Familien sie zum Diebstahl angehalten haben. Was für diese unglücklichen Kinder gilt, gilt für alle Kriminellen. Wir müssen uns ihrer erwehren, mit allen Mitteln. Alle rechtschaffenen Bürger haben ein Anrecht auf Sicherheit. Der Kriminelle muß wissen, daß er sich selbst auf die falsche Seite stellt und Mitleid höchstens dann verdient, wenn er ohne gesetzwidrige Handlungen nicht leben kann, was wiederum jeder Staat verhindern muß. Bei uns soll niemand hungern und auch nicht auf der Straße leben müssen.

Asylsuchende zahlen in der Regel viel, um von Kriminellen illegal in Länder ihrer Wahl gebracht zu werden. Sie bringen sich mit einer kriminellen Handlung in ein fremdes Land ein, das nicht unbegrenzt Fremde aufnehmen kann und es auch nicht will. Und es kann doch wohl nicht sein, daß das Betreten des Wunschlandes schon das Ende aller Sorgen beinhaltet.

Jeder Staat muß im Interesse aller seiner Bürger sorgfältig abwägen, was er sich leisten kann und was ihn selbst gefährdet.

Norbert Anton, Moers

 

 

DDR-Symbole
Zum Leserbrief „Jetzt fehlt nur noch Honecker“ (Nr. 35)

Sehen wir uns die Wahlergebnisse in den Bundesländern an, die Teil der DDR waren, wundert gar nichts mehr und man fragt sich, wo denn die vielen geblieben sind, die so begeistert die Mauer fallen sahen. Von daher wundert es nicht, wenn linke Symbole in diesen Bundesländern besonders geschätzt sind und Wiederauferstehung feiern.

Bertold Meißner, Friedrichshafen

 

 

Grammatik
Zu: „Vom Sowjetmensch zum freien Bürger“ (Nr. 35)

Dankenswerterweise behalten Sie die bewährte deutsche Rechtschreibung bei. Wünschenswert wäre auch, die Grammatik in Ihren Beiträgen genauer zu überprüfen. Eine Überschrift wie „Vom Sowjetmensch zum freien Bürger“ sollte nicht vorkommen.

Brigitte Bean-Keiffenheim, Frankfurt

 

 

Goethe mit »Ö« war möglich
Zu: „Goethe mit ,Ö‘“ (Nr. 31)

Durchaus mit „Ö“ – der Göthe! – Wenn Herr Fourier auf des Dichters Namen vermeintlich eindeutige Schreibweise verweist, um so die Selbstverständlichkeit des Doppel-f im Namen Eichendorffs zu betonen, dann ist das ungeschickt. Denn wenn zwar der Name Goethes heutzutage durchweg mit oe geschrieben wird – und Goethe selber vielleicht niemals (?) mit einem ö zeichnete, so hatten, was Fourier trotz des angemahnten Allgemeinwissens unbekannt zu sein scheint, seine Zeitgenossen jedoch in dieser Hinsicht keinerlei „kleinliche“ Bedenken – und Goethe dagegen wiederum nichts einzuwenden. Einige Beispiele: 1774 begrüßt der Dichterkollege Chr. Fr. D. Schubert in der Deutschen Chronik „,Die Leiden des jungen Werthers‘ von meinem lieben Göthe“; 1775 dann „Unsers Göthe Meisterstück ‚Götz von Berlichingen‘“. Goethes Verleger, die Weygandsche Buchhandlung zu Leipzig, kannte auch keinen Goethe, beispielsweise „Clavigo – Ein Trauerspiel von Göthe“ (1774). Die Erfurtsche gelehrte Zeitung meldet 1782: „Der Herr Geheimde Rath Göthe ist in den Adelsstand erhoben worden.“

Holger Bremhorst, Remscheid

 

 

Raucherhusten durch Sport besiegt
Zu: In kleinen Einraum-Kneipen darf wieder gequalmt werden

Rauchen bedeutet, daß Rauch aus einer brennenden Zigarette oder ähnlichem in die Atemwege eines Menschen eindringt. Es ist uns allen bekannt, daß das Rauchen eine Droge ist und auf Dauer Gesundheitsschäden verursacht. Und sie tun es trotzdem, warum? Alle sollten es wissen, im Tabakrauch befinden sich diverse Gifte, die teilweise noch nicht erforscht worden sind.

Die Gesundheitsämter sind vom Urteil des Bundesverfassungsgerichtes enttäuscht, in kleinen Einraum-Kneipen darf wieder gequalmt werden. Wie es in den Medien steht, ist Lungenkrebs bei deutschen Männern die dritthäufigste Tumorerkrankung, die Lungenkrebsrate steigt auch bei Frauen stark an. Wann kommen die Menschen endlich zur Vernunft und denken an ihre Gesundheit?

Nun meine Geschichte: Seit 1980 rauche ich auf ärztlichen Rat absolut nicht mehr. Zwei Jahre dauerte mein Raucher-Abgewöhnungskampf durch kontinuierlichen Entzug. Danach machte ich mit 50 Jahren mein erstes Sportabzeichen in Schwimmen, Springen, Laufen, Kugelstoßen und Radfahren. Mit 70 Jahren erhielt ich vom Deutschen Sportbund mein 20. Sportabzeichen in Gold. Am 31. Juli 1994 fand der 10. Europalauf als Halbmarathon in Neustadt / Holstein statt, an dem ich als 13. in der Klasse M60 durchs Ziel lief. Während dieser Zeit habe ich an diversen Straßenläufen mit Erfolg teilgenommen. Meinen Raucherhusten habe ich durch Sport schon lange besiegt, Gott sei Dank.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf die Betriebsstätten-Verordnung hinweisen, denn eine Kneipe ist auch eine Betriebsstätte, wo Menschen arbeiten. Die Schadstoff-Konzentrationen am Arbeitsplatz – Maximale-Arbeitsplatz-Konzentration (MAK-Werte) – sind genau definiert. Die Arbeitsplätze sind laut MAK, zum Beispiel wie beim Schweißen, entsprechend zu be- und entlüften. Das Rauchen kann man den Menschen leider nicht verbieten, weil es verfassungswidrig wäre. Man fragt sich trotzdem: Wann kommen die Menschen nun endlich zur Vernunft?

Arno Zilian, Lübeck


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