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04.10.08 / Hilfe für Christen / EU will Irak-Flüchtlinge aufnehmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-08 vom 04. Oktober 2008

Hilfe für Christen
EU will Irak-Flüchtlinge aufnehmen

Die Innenminister der EU haben entschieden, zwischen 5000 und 10000 Irakern, die in Jordanien und Syrien in Flüchtlingslagern leben, Asyl zu gewähren. Über die genaue Zahl und die Bedingungen wolle man zwar erst Ende November entscheiden, heißt es aus Brüssel, aber vielen der Flüchtlinge sei es nicht zuzumuten, in ihre Heimat zurück-zukehren.

Diese Aussage trifft vor allem auf irakische Christen zu, die in ihrer Heimat mit Verfolgung und Ermordung rechnen müssen. Zwar habe sich die Sicherheitslage im Irak deutlich verbessert, das gilt jedoch nicht für Christen.

Das Hilfsangebot für die christliche Minderheit in dem Krisengebiet wird zudem vor allen von den Kirchen mit Skepsis betrachtet. Sie warnen davor, diese urchristliche Region nicht von Christen zu entleeren. Sind die Flüchtlinge erstmal in Europa, kehren sie nie wieder in den Irak zurück und der Islam kann sich weiter ausbreiten.

Von den zwei Millionen Irakern, die während und nach dem Irakkrieg nach Jordanien und Syrien geflohen sind, haben nach UN-Angaben etwa 60000 keine Aussicht auf eine Rückkehr. Neben Christen sollen auch Schwersttraumatisierte und Kranke von einer Heimkehr ausgenommen werden. Etwa 50000 können damit rechnen, in den USA, Kanada und Australien Zuflucht zu finden. Somit blieben 10000, die für eine Aufnahme in Europa in Frage kämen.

Währenddessen wirbt die irakische Regierung in Bagdad bei den Flüchtlingen dafür, wieder in ihre Heimat zurückzukommen. Der Vorsitzende des zuständigen Ausschusses des irakischen Parlaments, Abdul Khaliq Zankana, fordert 2008 weitere vier Milliarden Dollar für die Rückkehrer zur Verfügung zu stellen. Bis jetzt seien aber erst 120000 Flüchtlinge in den Irak zurück. Die meisten von ihnen zieht es in die Hauptstadt, da die Lage hier weitgehend sicher ist.     Bel


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