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04.10.08 / Eine Stimme für die Heimat / Seit 30 Jahren ist der »Ostpreußische Singkreis« in Gütersloh aktiv

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-08 vom 04. Oktober 2008

Eine Stimme für die Heimat
Seit 30 Jahren ist der »Ostpreußische Singkreis« in Gütersloh aktiv

Es gibt viele Möglichkeiten, für die Heimat zu streiten, das kulturelle Erbe wachzuhalten. Nicht immer muß es eine politische Vortragsveranstaltung sein, oft erreicht man eher die Herzen als den Verstand der Zuhörer.

Da sie zur Feier des 30jährigen Bestehens der Landsmannschaft Ostpreußen in Gütersloh im Jahre 1979 keine fremden Männer-Gesangsvereine und keine Show-Tanzgruppe wollten, entstand die Idee, einen eigenen Singkreis zu gründen. Das erste Treffen fand so im August 1978 im Wohnzimmer von Ursula Witt statt, der Leiterin des Singkreises. „Unsere Liebe zur Musik, die Freude am Gesang und der Wunsch, unser Kulturgut lebendig zu halten, hat den Singkreis bis heute zusammengeschweißt“, sagte sie in ihrer Begrüßungsrede anläßlich  der Feierlichkeit in der Gaststätte Zum Postillion.

Der Ostpreußische Singkreis singt bei Landsmannschaftlichen Veranstaltungen, zu runden Geburtstagen, Silber- Goldenen Hochzeiten sowie Trauerfeiern, aber auch beim „Ostdeutschen Frauennachmittag“, der vom BdV organisiert wird. Unter wechselndem Motto stellen hierbei die Frauen ihre Heimatprovinzen vor, auch eine Aufgabe für den Singkreis.

Der Singkreis ist nicht nur bei den Vereinsmitgliedern beliebt und bekannt, immer wieder werden sie gebucht und eingeladen. Der Ostpreußische Singkreis hat zur Zeit 19 Sängerinnen und Sänger. Abgänge durch Tod oder altersbedingt konnten stets durch Neuzugänge aufgefangen werden.

Sie sangen anläßlich der städtischen „Michaeliswochen“, im katholischen Vereinshaus (jetzt Brauhaus) und der Stadthalle. Anläßlich eines Schultreffens der „Königin-Luisen-Schule Tilsit“ in Essen 1990, wobei an den 100. Geburtstag von Charlotte Keyser gedacht wurde, sangen sie in der Feierstunde plattdeutsche Lieder von ihr. Ebenfalls 1990: Als die Arbeitsgemeinschaft Gütersloher Frauenverbände, in der 23 Frauengruppen zusammengeschlossen waren, ihr 20jähriges Bestehen im Parkhotel festlich beging, hat der Singkreis zum Programm beigetragen.

Sie sangen zum Beispiel zum 100. Geburtstag einer Blinden im Alternsheim, zu verschiedenen Weihnachtsnachmittagen, bei Senioren-Kultur-Wochen in der Stadtbibliothek und in der Familienbildungsstätte 1997 an einem Nachmittag „Ostpreußen, wie es früher war“.

Ursula Witt erinnerte weiter: „Einmal wurden wir nach Rietberg quasi als Überraschung für einen Gold-Bräutigam von seiner Frau eingeladen. Keiner wußte hiervon. Es stellt sich dann heraus, daß der Gefeierte aus der Gegend Schloßberg kam, woher auch fünf vom Singkreis stammten.“

Eckard Jagalla, der Vorsitzende der Gruppe, dankte den „Drosseln“ und wünschte, daß sie weiterhin der „harte Kern der Gruppe“ blieben. Er würdigte die Jubilare und überreichte zusammen mit seiner Stellvertreterin Marlene von Oppenkowski als Dank und Anerkennung jedem eine entsprechend eingerahmte Urkunde sowie eine Rose. Seit 30 Jahren dabei sind: die Leiterin und Dirigentin, Ursula Witt, sowie Erika Kringel, Lisbeth Preuß und Hildegard Wronski. Zum Singkreis gehören außerdem: Erna Babst, Agnes Bartnik, Harry Dalig, Meta Fricke, Monika und Paul Herrmann, Willy Kringel, Herta Kriszun, Margarete Kwaß, Maria Nagadowski, Helene Pieczewski, Agnes und Erwin Rautenberg, Margitta Streubel und Renate Thamm.

Der Singkreis probt jeden Montag von 15 bis 17 Uhr in der Elly-Heuss-Knapp-Realschule. Interessierte „Drosseln“ oder welche, die es noch werden wollen, melden sich bei der Leiterin Ursula Witt, Telefon 37343.

Foto: Ein Lied auf den Lippen: (v.l.n.r.) Margarete Kwaß, Helene Pieczewski, Margitta Streubel, Maria Nagadowski, Meta Fricke, Monika und Paul Herrmann, Erna Babst, Agnes Bartnik, Ursula Witt, Lisbeth Preuß, Herta Kriszun, Agnes und Erwin Rautenberg, Erika Kringel, Renate Thamm, Hildegard Wronski und Willy Kringel.


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