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11.10.08 / Terror gegen Hemden / Berliner Bekleidungsgeschäft wird Opfer linker Übergriffe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-08 vom 11. Oktober 2008

Terror gegen Hemden
Berliner Bekleidungsgeschäft wird Opfer linker Übergriffe

Franziska K. blieb die Luft weg  im Friseurladen: „Sie gehören doch zu dem Naziladen – wir bedienen Sie nicht mehr!“ Ort des Geschehens: die Rosa-Luxemburg-Straße in Berlin, in deren Zentrum das vom Senat subventionierte Theater der „Volksbühne“ steht. Intendant Frank Castorf hat hinter seinem Schreibtisch ein Stalin-Portrait hängen, in dessen Augen der Feind besonders dann gefährlich war, wenn er sich nicht offen zu erkennen gab.

Dieser totalitäre Verdachtsmechanismus kennzeichnet auch die Situation in der Rosa-Luxemburg-Straße heute. Denn Franziska R. ist Filialleiterin des Modegeschäfts „Toensberg“ in dem Haus mit der Nummer 18. Sie vertreibt Textilien der Marke „Thor Steinar“. Die werden angeblich von Rechtsextremen bevorzugt. Tatsächlich aber wird die Marke hier von ganz normalen Leuten gekauft. Das jedoch ficht die Gegner, deren Speerspitze die Antifa darstellt, nicht an. Dabei will es die Ironie der Geschichte, daß die Methoden, mit denen gegen das harmlose Modegeschäft vorgegangen wird, ausgerechnet an jene Zeit erinnern, gegen deren Wiederkehr das „antifaschistische“ Bündnis angetreten sein will.

Bildhafter Ausdruck hierfür waren die letzten Berliner Filmfestspiele. Zu diesem Anlaß hatte das in derselben Straße befindliche Modegeschäft „Belleville“ im eigenen Fenster die Aufforderung „Kauf nicht bei Nazis!“ angebracht. Pech: Unaufmerksame Berlinale-Besucher, die auf das am Rosa-Luxemburg-Platz gelegene Babylon-Kino zuschritten, meinten: „Ach guck, da ist der Naziladen!“ Sie hielten das „Belleville“ selbst für den Hort des Bösen und mieden nun dieses Geschäft.

Das „Toensberg“ wurde bereits mehrfach Opfer von Anschlägen. Wiederholt gingen Scheiben zu Bruch. Fenster, Fassade und Gehweg sind farbverschmiert.

Eine eigens gegründete Initiative „Mitte gegen Rechts“, die vom Migrationsbeauftragten von Berlin und der Antonio-Amadeu-Stiftung unterstützt wird, hat schwarze Container aufgestellt. Einen direkt vor dem Laden, um ihn zusätzlich zu stigmatisieren. Jüngst wurden zudem sogenannte „Stolpersteine“ eingelassen. Sie sollen an die jüdischen Bewohner erinnern, die während des Dritten Reichs in die Vernichtungslager deportiert wurden – und das Geschäft in perfider Weise gedanklich in die Reihe der NS-Verbrecher einreihen.

Unterdessen hat auch in Hamburg ein Laden mit „Thor Steinar“-Kollektion eröffnet. Nach linken Protesten versucht der Hausherr, die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein, den Laden mit allen Mitteln hinauszuwerfen.   Peter Westphal


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