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11.10.08 / Seehofer wird’s / Ministerpräsident und CSU-Chef

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-08 vom 11. Oktober 2008

Seehofer wird’s
Ministerpräsident und CSU-Chef

Am Ende blieb nur noch Horst Seehofer als einziger von vormals vier Kandidaten für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten, dabei hatte er sich keineswegs um die Aufgabe gerissen, nur den CSU-Vorsitz hatte er angestrebt.

Viele in der Partei wollten erst eine neue Doppelspitze, andere hingegen drängten den populären Bundesminister, auch die Nachfolge des nach der Bayernwahl zurück-getretenen Ministerpräsidenten Günther Beckstein zu übernehmen. Da weder Innenminister Joachim Herrmann noch Wissenschaftsminister Thomas Goppel oder der Chef der CSU-Landtagsfraktion Georg Schmid eine Mehrheit hinter sich bringen konnten, war deren Kandidatur stets unsicher. Der ebenfalls ins Gespräch gebrachte bayerische Europaminister Markus Söder war geschickt genug, auf eine Kandidatur zu verzichten und sammelte dadurch Sympathiepunkte.

Einen Tag vor der entscheidenden Fraktionssitzung am Mittwoch warnte der scheidende Landtagspräsident Alois Glück seine Partei vor einer unmittelbaren Machtprobe. „Eine Kampfabstimmung würde die Partei in eine riskante Situation bringen“, sagte er im Bayerischen Rundfunk. „Ich rechne damit, daß es im Vorfeld zu einer Verständigung kommt“, erklärte der CSU-Politiker.

Seehofer hatte bereits die Unterstützung wichtiger CSU-Bezirke hinter sich, und nur wenige Stunden nach Alois Glücks Warnung vermeldete die CSU dann tatsächlich den Verzicht der beiden verbliebenen Gegenkandidaten: Joachim Herrmann und Thomas Goppel gaben bekannt, nicht mehr für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten zur Verfügung zu stehen.

Aufgabe Seehofers sei es nun in jedem Fall, „eine große Integrationsanstrengung“ zu unternehmen, um den schwelenden Konflikt zwischen den Bezirksverbänden in Franken und Altbaiern zu beenden, meinte Landtagspräsident Glück. „Sonst findet die CSU nicht zu ihrer alten Stärke zurück.“        Bel


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