© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-08 vom 11. Oktober 2008

MELDUNGEN

Einmarsch in den Nordirak?

Istanbul – Nachdem Anfang Oktober 350 PKK-Rebellen aus dem Nordirak einen türkischen Grenzposten angegriffen hatten, bombardierte die türkische Luftwaffe Stellungen kurdischer Rebellen im Nordirak. Bereits im Februar war das Militär mit Erlaubnis von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und Staatspräsident Abdullah Gül in den Nordirak einmarschiert. Ziel war es, Rückzugslager der Rebellen zu vernichten. Die Türkei unterstellt dem irakischen Präsidenten Jalal Talabani, der selbst Kurde ist, kein Interesse am Kampf gegen die PKK-Rebellen im Norden des Landes zu haben. Nun erwarten Experten einen erneuten Einmarsch des türkischen Militärs im Nordirak, da die Regierungsseite keinerlei Interesse an einer politischen Lösung zeigt. „Wie hoch der Preis auch sein mag, der Kampf wird im vollen Umfang weitergehen“, drohte Abdullah Gül an. Damit setzt er aber auch den inneren Frieden in der Türkei aufs Spiel. Allein in Istanbul sind vier der zehn Millionen Einwohner Kurden. In Kleinstädten gab es bereits blutige Auseinandersetzungen zwischen türkischen und kurdischen Jugendlichen, die nur durch starke Polizeieinheiten beendet werden konnten.

Ägyptens Klöster in Gefahr

Kairo – Nach Terrordrohungen wurden in Ägypten mehrere Klöster geschlossen. Das teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit. Danach haben die koptisch-orthodoxen Kirchenvorsteher Drohbriefe erhalten. Ferner seien Terroranschläge im Internet angekündigt worden. Noch sei unklar, wer hinter den Drohungen stecke. Der islamische Geistliche Zaghloul al-Naggar hat laut IGFM im Internet zum „Heiligen Krieg“ gegen christliche Klöster aufgerufen. 2007 verbreitete er die Nachricht, die koptische Kirche versuche heimlich, Muslime zu bekehren. Christen stellen schätzungsweise acht bis zwölf der etwa 79 Millionen ägyptischen Staatsbürger. Die Klöster spielen in der Spiritualität der auf das erste Jahrhundert zurückgehenden koptischen Kirche eine große Rolle.     idea