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11.10.08 / Königsberger Tage im südlichen Ostpreußen / Hochrangiger Besuch aus der russischen Exklave in Allenstein – Buntes Veranstaltungsprogramm

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-08 vom 11. Oktober 2008

Königsberger Tage im südlichen Ostpreußen
Hochrangiger Besuch aus der russischen Exklave in Allenstein – Buntes Veranstaltungsprogramm

Auf Einladung des Woiwodschaftsmarschalls und des Parlamentspräsidenten der Woiwodschaft Ermland und Masuren, Jacek Protas und Julian Oslecki, hat eine größere Delegation aus dem Königsberger Gebiet das südliche Ostpreußen besucht. Geleitet wurde die hochkarätige Gruppe aus dem nördlichen Ostpreußen von der stellvertretenden Gebietsgouverneurin Elena Babinowska, die den erkrankten Gouverneur Georgi Boos vertrat. Weitere Mitglieder waren der stellvertretende Vorsitzende der Gebietsduma Konstantyn Poyakow, der Generalkonsul der Russischen Föderation in Danzig Jurij Aleksiejew, Walerij Szwec von der russischen Botschaft in Warschau, die Leiterin der internationalen Kontakte des Königsberger Gebiets, Sylwia Gurowa, der Handelsvertreter der Russischen Föderation in Polen, Michail Zachmatow, der Minister für Entwicklung und Kontakte zu den Nachbarn, Michal Pljuchin, der Erste Stellvertreter des Ministers für Landwirtschaft und Fischerei, Oleg Giergiel. Dazu kamen Künstler, Maler, Musiker, Sänger und Tänzer sowie Wirtschafts- und Handelsvertreter, aber auch Köche. Darum standen die Königsberger Tage im südlichen Ostpreußen unter dem Themenmotto „Vom Kulinarischen über Kunst und Kultur zur Wirtschaft“.

Die seit langem geplanten und vorbereiteten Tage mit den Schwerpunkten in Allenstein, Lyck und Elbing wurden am 25. September vom Kulturminister des Königsberger Gebietes im Bezirkskulturhaus in Allenstein offiziell eröffnet, wo dann auch Kunstausstellungen und Konzerte russischer Künstler stattfanden.

In Elbing war im „Zentrum der Kultur und internationalen Zusammenarbeit“ eine Ausstellung Königsberger Maler zu sehen, und im Theater gab das Königsberger Sinfonieorchester unter der Leitung von Arkadij Feldmann ein großartiges Konzert mit den bekanntesten Werke der russischen sinfonischen Musik.

Erst in Lyck und später auch in Allenstein gaben verschiedene Orchester auf altrussichen Volksinstrumenten ein gemeinsames großes Konzert zum Thema „Die Seele Rußlands“. Die Leitung hatte Aleksandr Chajnowiskij.

In den Restaurants und Cafés der Altstädte Allensteins, Lycks und Elbings wurden Kostbarkeiten der russischen Küche dargeboten.

Zum Besuchsprogramm der Königsberger Delegation gehörte auch der Besuch russischer Soldatengräber der beiden Weltkriege, auf denen Blumen und Kränze niedergelegt wurden.

Zu den Höhepunkten des Programms zählte ohne Zweifel das Wirtschaftsforum zum Thema „Polens Grenze im Osten trennt nicht“, das in der Universität in Allenstein stattfand. An diesem Forum nahm neben Russen und Polen auch eine Delegation aus der Ukraine teil, die von Rownos Gouverneur Wiktor Matczuk geleitet wurde. Jurija Szalimowa und Michail Zachmatow nutzten die Gelegenheit, um für die russische Exklave als Investitionsstandort zu werben. Königsbergs Wirtschaftsministerin Aleksandra Szalimowa stellte die Vorteile der Sonderwirtschaftszone vor. Und Oleg Giergiel lud zur engeren Zusammenarbeit auf den Gebieten Landwirtschaft und Fischerei ein. Beim anschließenden Lunch kam es zu diversen polnisch-russischen Geschäftsabschlüssen.

Über die Königsberger Tage im südlichen Ostpreußen im allgemeinen und über das Wirtschaftsforum im besonderen berichtete das polnische und vor allem das Königsberger Fernsehen ausführlich. Die polnische Presse kommentierte die Tage mit Überschriften wie „Kaliningrad zieht es nach Olsztyn“ und „Unser russischer Nachbar soll näher und öfter nach Europa kommen“.

Letzteres ist allerdings leichter gesagt als getan, da alle Beziehungen zwischen dem Königsberger Gebiet und dem südlichen Ostpreußen über Moskau laufen und ohne Moskau überhaupt nichts läuft.         Fryderyk Tegler


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