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11.10.08 / Zehn Jahre Gesellschaft »Tilsit« / Das russische Pendant zur gleichnamigen Stadtgemeinschaft fühlt sich Russen wie Deutschen verpflichtet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-08 vom 11. Oktober 2008

Zehn Jahre Gesellschaft »Tilsit«
Das russische Pendant zur gleichnamigen Stadtgemeinschaft fühlt sich Russen wie Deutschen verpflichtet

Seit nunmehr zehn Jahren gibt es in Tilsit eine russische Gesellschaft namens „Tilsit“. Ihr Anliegen ist die Vermittlung der Geschichte des alten Tilsit an die heutigen Bewohnern der Stadt, aber auch die Wahrnehmung von Belangen alter Tilsiter.

Aus den Kontakten zwischen dem Vorsitzenden der Stadtgemeinschaft Tilsit, Horst Mertineit, und dem zeitweiligen Oberbürgermeister von Tilsit, Waleri Besdeneschnych, entstand die Idee, eine russische Gesellschaft als Pendant zur Stadtgemeinschaft Tilsit zu gründen. Gesagt, getan. Unter der Nummer 801 wurde „Tilsit“ beim Staatlichen Registergericht in Königsberg als eingetragener Verein registriert, wobei von Anfang an eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinschaft Tilsit bestand.

Die Gesellschaft hat in den zehn Jahren ihres Bestehens eine beachtenswerte Tätigkeit entwickelt. Nach dem Ableben von Besdeneschnych übernahm Anatoli Polunin den Vorsitz.

Eines der bedeutendsten Arbeitsergebnisse ist die Einflußnahme auf die Rückkehr des legendären Elches mit Hilfe von Unterschriftensammlungen, Bürgerbegehren und Veröffentlichungen in der örtlichen Presse.

Zur 450-Jahrfeier der Stadt Tilsit wurde ein Videofilm hergestellt. Anläßlich des 100. Jahrestages der Einweihung der Königin-Luise-Brücke entstand eine Fotoausstellung „100 Jahre Luisenbrücke“, die in der Memeler Kunstausstellung, im Kunsthistorischen Museum Königsberg und beim Tilsittreffen in Kiel gezeigt wurde.

Auch zu den Feierlichkeiten aus Anlaß der Unterzeichnung des Tilsiter Friedens vor 200 Jahren leistete die Gesellschaft einen aktiven Beitrag.

Eine wichtige Vermittlerrolle spielt die Gesellschaft in der Kontaktpflege zwischen den Partnerstädten Kiel und Tilsit und bei der Organisation von Delegationsreisen. Um die heutigen Bewohner von Tilsit mit der kulturgeschichtlichen Vergangenheit der Stadt an der Memel bekannt zu machen, werden Exkursionen „Auf den Spuren Tilsiter Baudenkmäler“ durchgeführt. Die Mitarbeit am Tilsiter Rundbrief und am elektronischen Bildarchiv ist inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden.

Die ersprießliche Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinschaft Tilsit war für die Gesellschaft „Tilsit“ vor wenigen Wochen Anlaß, für Horst Mertineit die Ehrenbürgerwürde zu beantragen. Die Initiative hatte Erfolg, die hohe Auszeichnung wurde dem Vorsitzenden der Stadtgemeinschaft Tilsit inzwischen verliehen (siehe PAZ Nr. 40).                    Hans Dzieran


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