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11.10.08 / Goldenes Ehrenzeichen / Für Gerhard Preikschat steht die Arbeit mit den Menschen im Vordergrund 

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-08 vom 11. Oktober 2008

Goldenes Ehrenzeichen
Für Gerhard Preikschat steht die Arbeit mit den Menschen im Vordergrund 

Gerhard Preikschat wurde am 25. Juli 1933 in Schirwindt im Kreis Schloßberg (Pillkallen) geboren. Dort wuchs er mit drei älteren Geschwistern auf. In Schirwindt besuchte Preikschat von 1940 bis 1944 die Volksschule. Am 31. Juli 1944 mußte er zusammen mit seiner Familie die Heimat verlassen und kam über verschiedene Stationen nach Sulzfeld im Kreis Meiningen. Seine Schulzeit setzte er von 1945 bis 1948 an der Oberschule in Sulzfeld und von 1948 bis 1950 an der Meininger Oberschule erfolgreich fort.

In Meiningen absolvierte Gerhard Preikschat eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann. Anschließend war er als Buchhalter, Branchenleiter und schließlich 25 Jahre lang im Außendienst im Bezirk Suhl tätig. Seit 1960 ist er mit Brigitte Avemark verheiratet. Nach einer schweren Operation ist er seit 1986 Invalidenrentner.

Zwei Jahre nach der politischen Wende gehörte Gerhard Preikschat 1991 zu den „Gründervätern“ der ersten Kreisgruppe der Ost- und Westpreußen in Meiningen. 1995 wurde er Mitglied des Kreistages der Kreisgemeinschaft Schloßberg. Neben anderen landsmannschaftlichen Veranstaltungen organisierte Preikschat im gleichen Jahr das erste Regionaltreffen der Heimatkreise Ebenrode und Schloßberg in Meiningen im Saal des Reichsbahnausbesserungswerkes, zu dem 500 Landsleute erschienen. 1996 und 1997 nahmen 400 beziehungsweise 300 Besucher am Meininger Regionaltreffen teil. In den Jahren 1998 und 1999 konnten beide Heimatkreise in der neu erbauten „Multihalle“ in Meiningen jeweils 150 Landsleute empfangen.

Zur Organisation dieser Veranstaltungen gehörten neben der Gestaltung der Feierstunde auch die Versorgung der Besucher und deren Unterbringung in den Hotels der Stadt. Auch diese Aufgaben konnte Preikschat mit großem Erfolg bewältigen.

Seit der Jahrtausendwende sind die Treffen kleiner und damit überschaubarer geworden. Die ehemaligen Schirwindter treffen sich jeweils am Freitag vor dem Regionaltreffen im Restaurant „Schlundhaus“ und tauschen Erinnerungen aus. Mit seinem großen Engagement ist es Gerhard Preikschat gelungen, die Treffen sehr abwechslungsreich zu gestalten. So hatte er den Superintendenten der Meininger Stadtkirche dafür gewinnen können, einen Gottesdienst am 1. August 2004, zum 10. Treffen der Schirwindter, zu gestalten, an dem 60 Personen teilnahmen. Der Superintendent hatte die schwierige Aufgabe, einen Brückenschlag von einem Täufling aus der Stadt Meiningen zu den Schirwindtern zu vollziehen, was ihm außerordentlich gut gelang. „Keiner kann es von uns beeinflussen, in welche Zeit er hineingeboren wird“, waren seine Worte, wobei sicher die Gedanken der Schirwindter an ihren Heimatort und an die Flucht und Vertreibung zurückgingen.

In den letzten Jahren hat Gerhard Preikschat dafür gesorgt, daß die ehemaligen Schirwindter einen Theaterbesuch in der Theaterstadt Meiningen wahrnehmen konnten.

2003 war es ihm zusammen mit seiner Frau Brigitte vergönnt, die litauische Grenzstadt Kudirkos Naumiestis mit einer Reisegruppe von fast 40 Personen zu besuchen und dabei auf das Gelände der früheren Stadt Schirwindt zu blicken. Die Bewohner der Nachbarstadt haben in einem städtischen und in einem privaten Museum die Erinnerung an Schirwindt aufrechtgehalten.

Zudem ist es Gerhard Preikschat gelungen, ein gutes Verhältnis zu der Stadtverwaltung von Meiningen aufzubauen, so daß der Bürgermeister von Meiningen fast jedes Mal an den Treffen der Schirwindter teilgenommen hat.

Auch hat er es erreicht, daß die Meininger Tagespresse immer objektiv über die Treffen berichtet hat.

2005 überraschte Preikschat die Schirwindter Landsleute mit der Herausgabe eines Bildbandes über seine Heimatstadt, in dem man Bilder vom früheren Schirwindt, aber auch aktuelle Bilder von der Reise nach Kudirkos Naumiestis und von den Treffen in Meiningen sehen kann.

Im Jahre 1999 zeichnete die LO Gerhard Preikschat für sein umfangreiches Engagement mit ihrem Silbernen Ehrenzeichen aus.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Gerhard Preikschat das Goldene Ehrenzeichen


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