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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-08 vom 18. Oktober 2008
Allein im Sturm Daß das Tauziehen um Hapag-Lloyd mit dem Erfolg der „Hamburger Lösung“ ein erfolgreiches Ende genommen hat, ist keinesfalls nur ein regionales Ereignis. Das Unternehmen ist die fünftgrößte Linienreederei der Welt und die größte Deutschlands. Experten sind sich einig, daß der Verlust dieses handelsstrategischen Instruments für den Exportweltmeister Deutschland unangenehme Folgen gehabt hätte. Letztlich kam der Hamburger Albert Ballin KG, die von Firmen, Kaufleuten und dem Senat der Hansestadt eigens für die Übernahme der Reederei gegründet worden war, der sich abzeichnende Rückgang im Welthandel zugute. Der Konkurrenzbieter aus Singapur verlor am Ende das Interesse an der teuren Übernahme. Selbst nachträglich erschrecken muß jedoch die Gleichgültigkeit, mit der die Bundesregierung dem Kampf um Hapag-Lloyd zusah. Während Singapur seinen Bieter mit einem milliardenschweren Staatsfonds stützte, standen Politik und Wirtschaft eines der kleinsten deutschen Bundesländer allein im Sturm. Das Fehlen einer nationalen Industriepolitik wurde oft bemängelt. Um eine nationale Strategie zur Sicherung von Deutschlands Handelsinteressen scheint es noch schlechter zu stehen. |
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