20.04.2024

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18.10.08 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-08 vom 18. Oktober 2008

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Sotschi 2014 im Strudel der Finanzkrise

Moskau – Die Finanzkrise gefährdet den bisherigen Finanzierungsplan für die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014. Der russische Minister für regionale Entwicklung, Dmitri Kosak, zeigt sich diesbezüglich besorgt. Rußland leidet ohnehin unter dem Ölpreisrückgang und verlor in der Bankenkrise viele weitere Milliarden. Auch die Organisatoren der Sommerspiele in London 2012 hatten bereits über Geldprobleme infolge der Finanzkrise geklagt (die PAZ berichtete).

 

Mehr Christen als Kommunisten

Peking – Laut einem Bericht des britischen Magazins „Economist“ gibt es in der Volksrepublik China mittlerweile mehr Christen als Kommunisten. Demnach stehen 74 Millionen KP-Mitgliedern bis zu 130 Millionen Christen gegenüber. Nach bisheriger Schätzung sind zwar nur rund 80 Millionen Chinesen christlichen Glaubens. Doch laut dem Pekinger Wissenschaftler Zhao Xiao ist diese Zahl zu tief gegriffen, da viele Christen in China ihren Glauben nur verdeckt praktizierten.              Idea

 

Der Volkswirt der Kanzlerin

In der Öffentlichkeit ist er kaum bekannt, dabei dürfte sein Einfluß auf das Schick­sal des Landes in den vergangenen Tagen enorm gewesen sein: Jens Weidmann ist der Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Schon wenige Monate nach ihrer Wahl holte Merkel den 1968 geborenen Volkswirt Anfang 2006 zu sich ins Kanzleramt. Zuvor war Weidmann Leiter der Abteilung Geldpolitik und monetäre Analysen bei der Bundesbank und galt als wichtiger Berater der Bankspitze in volkswirtschaftlichen Fragen.

Der Wirtschaftsweise Bert Rürup sagte ihm damals eine große Zukunft bei der deutschen Zentralbank voraus: „Er ist ein brillanter Kopf, wahrscheinlich der nächste Chefvolkswirt der Bundesbank.“ Als Generalsekretär des Sachverständigenrates von 1999 bis 2003 und davor durch seine Tätigkeit beim Internationalen Währungsfonds (IWF) konnte Weidmann schon damals auf eine für sein Alter beachtliche Berufserfahrung zurückblicken.

Dem Wirtschaftsberater der Kanzlerin wird nachgesagt, komplexe Zusammenhänge leicht verständlich erklären zu können. Auch sei er kein Ideologe, sondern stets auf sachorientierte Lösungen aus.

Weidmann hat einen ausgezeichneten Draht zu Jörg Asmussen, Staatssekretär im Finanzministerium. Vermutlich basiert die reibungslose Zusammenarbeit, die Bundeskanzlerin Merkel und ihr SPD-Finanzminister Peer Steinbrück bei der Behandlung der Finanzkrise an den Tag legten, zu einem Gutteil auf diesem Vertrauensverhältnis.                 H.H.

 

ZITATE

Die von Berlin zurückgewiesene Idee eines „Europäischen Rettungsfonds“ für die Banken hat auch der Chef des Münchener Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (12. Oktober) gründlich verworfen:

„Da kann man als Deutscher ja nur mit dem Kopf schütteln. Uns geht das hier in dem Maße ja gar nichts an. Wir haben unsere Industrie in Deutschland. Die Engländer haben ihr Finanzsystem. Und jeder lebt davon. Wenn unsere Industrie aber am Ende wäre: Ob dann die Engländer auch dafür einspringen würden, mit einem europaweiten Fonds? Ich denke, nicht.“

 

Der Philosoph Konrad Paul Liessmann trauert in der Wiener Zeitung „Die Presse“:

„Jörg Haider wird allen abgehen, vor allem seinen Gegnern. Er hat immerhin zwei Generationen von Intellektuellen ihre Daseinsberechtigung verliehen.“

 

Bundespräsident Horst Köhler rät im „Spiegel“ (13. Oktober) vor dem Hintergrund der Finanzkrise, Abschied zu nehmen von der Sehnsucht nach Geldzugewinn ohne echte Leistung:

„Im Prinzip will jeder reich werden ... Wir dachten, das geht am schnellsten mit Geldhandelsgeschäften ... Wenn wir ein neues Bewußtsein für den Wert des Geldes haben wollen, dann sollten wir ein neues Bewußtsein für den Wert der Arbeit entwickeln.“


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