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25.10.08 / Angst vor Fundamentalisten / Anwohner demonstrieren gegen neue Moschee in Berlin-Pankow

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-08 vom 25. Oktober 2008

Angst vor Fundamentalisten
Anwohner demonstrieren gegen neue Moschee in Berlin-Pankow

In Berlin-Pankow wurde der erste Moschee-Neubau in den neuen Bundesländern eingeweiht. Das offizielle Berlin begrüßte den Vorgang, unter den Anwohnern überwiegt die Sorge.

In Pankow wurde Mitte Oktober die Khadija-Moschee feierlich eingeweiht. Sie gehört zur Ahmadiyya-Gemeinde, einer vor allem aus Pakistanis bestehenden islamischen Sekte. Die Berliner Autoritäten waren fast entzückt von diesem ersten Moschee-Neubau in den neuen Bundesländern. Die Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) überbrachte die Glückwünsche der Landesregierung, und Wolfgang Thierse (SPD) wünschte „Gottes Segen und uns miteinander Frieden“. Selbst der Berliner „Tagesspiegel“ gratulierte der Gemeinde, die linke „Tageszeitung“ pries den Bau gar als „echte Schönheitsoperation“ für den Bezirk Pankow.

Viele Pankower sehen das anders. Gegen das moslemische Gotteshaus gab es von Beginn an Widerstand der ansässigen Bevölkerung. Die Anwohner befürchten eine Islamisierungswelle und halten der Ahmadiyya-Gemeinde fundamentalistische Positionen vor. Frauen würden unterdrückt, Homosexuelle diskriminiert. Zu den Prominenten Kritikern des Baus gehört die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld (CDU). Sie warnte vor der Moschee als „Kaderschmiede einer islamischen Politreligion“, von der latent „antisemitische und antiemanzipatorische Tendenzen“ ausgehen.

Auch die Gemeinde selbst ist nicht ganz zufrieden. Sie mußte das Gotteshaus auf dem Grundstück einer früheren Senffabrik errichten, nachdem sie in keinem anderen Bezirk einen geeigneten Standort gefunden oder eine Genehmigung erhalten hatte. Erst der Pankower Baustadtrat Martin Federlein (CDU) stimmte der Moschee zu. Sie steht an einer Autobahnauffahrt, in der Nähe mehrerer Fastfood-Filialen und auch noch in der Einflugschneise des Flughafens Tegel. Der Chef der Gemeinde, der deutsche Konvertit Abdullah Uwe Wagishaus, schimpft deswegen über die deutschen Behörden: „Hier kann man sich nicht aussuchen, wo man sein Gebetshaus hinstellt.“

Am Abend demonstrierten aufgebrachte Anwohner. Sie beklagen seit langem, daß ausgerechnet in ihrem Stadtteil eine Moschee errichtet wird, obwohl dort kein einziger gläubiger Moslem wohnt. Seit 2006 organisiert die „Interessengemeinschaft Pankow Heinersdorfer Bürger“ (IPAHB) den Protest gegen das Bauvorhaben der 200 Mitglieder zählenden Ahmadiyya-Gemeinde. An dieser Demonstration nahmen rund 200 Personen teil, alle Bevölkerungs- und Altersgruppen waren vertreten. Es waren Leute wie Karl G., (Name geändert) der nicht in Nachbarschaft eines zweifelhaften Gotteshauses wohnen will. Für ihn ist die Moschee ein „Pfahl im Fleisch“.

Es waren auch besorgte Bürger aus anderen Stadtteilen da. Sie waren zum Beispiel von der Islam-krititschen Internetplattform „Politically Incorrect“ aufgefordert worden, an der Demonstration teilzunehmen. Hubert S. (Name geändert) sagte: „Wir sind gegen die Islamisierung Deutschlands und Europas. Wir bereiten hier unseren eigenen Untergang vor – mit immer neuen Moscheen.“ Von außerhalb angereiste Demonstranten waren jedoch deutlich in der Minderheit.

Anführer der Moschee-Gegner ist der Abgeordnete René Stadtkewitz (CDU). Er bezeichnet die Ahmadiyya-Muslime als Extremisten und beschwert sich, daß deutsche Politiker das eigene Volk beschimpften. „Moscheen“, warnt er, „stehen der Integration entgegen, weil sie die Parallelstrukturen manifestieren.“ Wer es wage, die Ahmadiyya-Gemeinde zu kritisieren, werde als angeblicher Fremdenfeind weggemobbt.

Die Demonstration der Heinersdorfer verlief friedlich. Der aus Sicht aller Beteiligten positive Verlauf hinderte aber selbst den „Focus“ nicht daran, die Anwohner hinterher in Verdrehung der Tatsachen als Unruhestifter darzustellen. Auf der Internetseite des Münchener Magazins hieß es über die Heinersdorfer sogar: „Sie wurden von einem massiven Polizeiaufgebot in Schach gehalten.“ In Wirklichkeit diente die Polizei dem Schutz der Bürger vor Übergriffen von Linksradikalen wie vor einem Monat in Köln.

Am Ende demonstrierten die Linken  einen Kilometer entfernt mit nach eigenen Angaben etwa 100 Teilnehmern. Daß die Polizei zum Schutz der Moschee-Gegner und nicht zum Schutz vor ihnen da war, zeigte sich, als eine Handvoll linksextremer Störenfriede zum Ende der IPAHB-Demo aus einem Bus ausstieg und laut Parolen brüllte. Sofort wurden die Vermummten von der Polizei eingekesselt und an einer Hauswand festgehalten. Die Heinersdorfer konnten ungestört nach Hause gehen. Harald Fourier

Foto: Friedlicher Protest: Linksradikale Gegendemonstranten wurden von der Polizei abgedrängt, so daß es nicht zu Ausschreitungen kam.


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