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25.10.08 / Lebendiger Austausch / Intensive Dikussionen auf dem Kommunalpolitischen Kongreß

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-08 vom 25. Oktober 2008

Lebendiger Austausch
Intensive Dikussionen auf dem Kommunalpolitischen Kongreß

Der Kommunalpolitische Kongreß gehört zu den wichtigsten Aktivitäten der Landsmannschaft Ostpreußen in der Heimat. Nachfolgend dokumentieren wir einige zentrale Aussagen der Diskussionen in Allenstein.

Bereits zum sechsten Mal seit dem Jahre 2000 hat die Landsmannschaft Ostpreußen auf heimatlichem Boden zusammen mit polnischen Kommunalpolitikern über Fragen von der Archivarbeit über gemeinsame Schulbücher bis zur Wirtschaftsförderung beraten. „Dieser Kongreß verfolgt das Ziel, durch Dialog der ehemaligen mit den heutigen Bewohnern der Region Ermland und Masuren die Zusammenarbeit zwischen den ostpreußischen Heimatkreisen und der polnischen Selbstverwaltung zu verbessern“, erklärte LO-Bundesvorstandsmitglied Gottfried Hufenbach in seinem Eröffnungsvortrag.

Sechs Vorträge mit Diskussion, eine Ausstellungsbesichtigung und eine Abendveranstaltung deckten ein breites Themenspektrum ab. Rafal Gelo vom Staatsarchiv Allenstein berichtete über die Zusammenarbeit etwa bei genealogischen Anfragen oder in Eigentumsfragen. Lech Slodownik von der Polnischen Historischen Gesellschaft Elbing dankte den Vertriebenen dafür, wie sie mit ihren Reisen nach Ostpreußen zur Versöhnung beigetragen haben. Der Historiker Professor Janusz Jasinski (Allenstein) verwies darauf, daß bei der Beschäftigung mit der regionalen Geschichte der Blickwinkel oft verschieden sei. Während Deutsche eher das gesamte Ostpreußen im Blick hätten, konzentriere sich die polnische Persepktive auf dessen südliche Teile Ermland und Masuren. In der Diskussion plädierte Lech Slodownik dennoch dafür, eine gemeinsame, deutsch-polnische Regionalgeschichte zu schreiben. Auch ein deutsch-polnisches Lehrbuch wäre eine wichtige Neuerung. Hans-Jürgen Karp berichtete über die grenzüberschreitende Arbeit des Historischen Vereins für das Ermland, der auf eine bereits 152jährige Geschichte zurückblickt. Die Bereitschaft zur wissenschaftlichen Koperation sei auf beiden Seiten gewachsen, dabei habe der Begriff des „kulturellen Gedächtnisses“ große Bedeutung erlangt.

Es ist gewiß bemerkenswert, daß im Rahmen dieser Kongresse polnische Kommualpolitiker nicht nur den offenen Gedankenaustausch mit der Landsmannschaft Ostpreußen führen, sondern der LO angesichts eines Tagungsmottos „Das gemeinsame Erbe erhalten – die Zukunft gemeinsam gestalten“ eine Rolle zubilligen, die ihr selbst in Deutschland nicht immer zugebilligt wird. Seiner Bedeutung für die deutsch-polnischen Beziehungen entsprechend wird der Kommunalpolitische Kongreß darum auch von der Bundesregierung finanziell gefördert.       K.B.


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