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25.10.08 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-08 vom 25. Oktober 2008

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Eichenlaub für Tapferkeit

Berlin – Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg können deutsche Soldaten wieder mit einer Tapferkeitsauszeichnung dekoriert werden. Voraussetzung für die Verleihung des „Ehrenkreuzes der Bundeswehr für Tapferkeit“ ist „angstüberwindendes und mutiges Verhalten bei außergewöhnlicher Gefährdung für Leib und Leben mit Standfestigkeit und Geduld“. Damit können die Bundeswehrsoldaten für Taten ausgezeichnet werden, die weit über das normale Maß soldatischer Pflichterfüllung hinausgehen. Die neue Auszeichnung gleicht dem 1980 gestifteten Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold. Zur Unterscheidung wird lediglich ein doppeltes Eichenlaub auf das Ordensband und die Ordensspange aufgelegt. Diese „kleine Lösung“ folgt dem Beispiel der US-Streitkräfte, bei denen tapferes Verhalten durch ein aufgelegtes „Valor-Device“ in Form des Buchstabens V zum Ausdruck gebracht wird. Jan Heitmann

 

Erst gezittert, dann triumphiert

Wie nah Sieg und Niederlage beieinander liegen, weiß Barbara Stamm aus mehr als einer eigenen Erfahrung. Das jüngste Beispiel: Ende September, in der Nacht nach der für ihre Partei so desaströsen Landtagswahl, mußte die CSU-Politikerin bis in die frühen Morgenstunden um ihr Mandat zittern. Daß sie dann doch noch einen von nur zwei zu vergebenden Listenplätzen ergatterte, war nicht nur Glück, sondern ihr persönliches Verdienst. Sie hatte für ihren Unterbezirk Unterfranken das landesweit beste Ergebnis herausgeholt. Nun kam der verdiente Lohn. Mit herausragendem Ergebnis wurde die 63jährige Würzburgerin parteiübergreifend zur neuen Landtagspräsidentin gewählt. Im Freistaat ist sie die erste Frau in diesem zweithöchsten Staatsamt. Zuvor hatte sie schon als Vizepräsidentin gezeigt, daß sie Herausforderungen durchaus gewachsen ist. Barbara Stamm hat, anders als viele ihrer Parteifreunde, nie die Bodenhaftung, den Bezug zur Basis verloren. Ihr eigener Lebensweg bewirkte, daß sie die Sorgen und Nöte des Alltags kennt. Aufgewachsen als Tochter einer behinderten Mutter, selber Mutter dreier Kinder, machte sie sich als einfühlsame Pädagogin einen Namen, bevor sie 1976 in die Politik ging. 1994 wurde sie in München Arbeits- und Sozialministerin, war in dieser Funktion auch den Vertriebenen stets ein verläßlicher Partner, mußte aber trotz untadeliger Amtsführung 2001 abtreten – die Politik brauchte auf dem Höhepunkt der BSE-Hysterie ein „Bauernopfer“. So wurde sie zum einzigen menschlichen Wesen, das in Bayern durch Rinderwahnsinn zu Schaden gekommen ist. Auch diese Karrierekrise überstand sie ohne „Blick zurück im Zorn“ und ist nun neben dem neuen „Landesvater“ Seehofer Bayerns „Landesmutter“ – eine Rolle, die geradezu auf sie zugeschnitten scheint.                       H.J.M.


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