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01.11.08 / »Immer lauter schreien« / Klimakonferenz in Potsdam beschwört kleinen Weltuntergang

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-08 vom 01. November 2008

»Immer lauter schreien«
Klimakonferenz in Potsdam beschwört kleinen Weltuntergang

Die Klimakatastrophe wird immer bedrohlicher. Das sagen zumindest die Experten vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Dieses bekannteste Institut dieser Art in Deutschland veranstaltete am Dienstag vor einer Woche die Potsdamer Klimakonferenz, bei der die Risiken beschworen wurden, die der Welt drohen, wenn nicht bald etwas passiert. So berichtete der PIK-Abteilungsleiter Wolfgang Lucht aus Potsdam, daß der Klimawandel noch schneller vorangeschritten sei, als vor zehn Jahren angenommen. „Wenn Grönland ganz abschmilzt, dann wird der Meeresspiegel um sieben Meter steigen.“

Es sind solche Prognosen, die die Intendantin des RBB, Dagmar Reim, später in einer kleineren Runde zu einer kritischen Aussage über Horrorszenarien veranlaßte: „Wie alle Wissenschaftler stehen auch die Klimaforscher vor dem Dilemma, daß sie öffentliche Aufmerksamkeit erringen müssen – in einer Welt, in der neben vielen anderen Ressourcen, die Aufmerksamkeit immer knapper verfügbar wird, weil alle zeitgleich immer lauter schreien.“

„Das wird viele Jahrhunderte dauern, vielleicht auch 1000 oder 2000 Jahre. Aber es kann nur in diesem Jahrhundert verhindert werden“, warnte Wolfgang Lucht die rund 200 Konferenzteilnehmer. Einrichtungen wie das PIK raten dieses und jenes zu tun (vor allem ihre Forschung weiter zu unterstützen), weil in 1000 Jahren dies und das eintritt. Der Clou an der Sache: Nur heute können wir verhindern, daß in 1000 Jahren das Ende der Welt eintritt. Möglichkeiten zur Überprüfung dieser Behauptung: keine.

Manche halten die Klimawandelforschung deswegen für übertrieben oder sogar Unsinn. Die Klimawandelskeptiker aber haben es nicht leicht. Sie werden als Industrie-Lobbyisten verunglimpft, ihre Erkenntnisse werden ignoriert.

Einer der bekanntesten Klimaskeptiker ist Professor Fred Singer. Er hat bei der Nasa gearbeitet und bei der US-Umweltbehörde, hat sich als Physiker mit den Ozeanen und der Atmosphäre befaßt. Zusammengefaßt sagt Singer: Klimatische Veränderungen haben nur bedingt mit dem Menschen zu tun. Singer sieht sich wegen seiner Fundamentalkritik als Wissenschaftler in Deutschland ausgegrenzt. Im Sommer sollte er beim CDU-Wirtschaftsrat in Berlin einen Vortrag halten. Obwohl es sich nicht einmal um eine öffentliche Veranstaltung handeln sollte, wurde der Termin abgeblasen. „Die haben Angst vor der Kanzlerin“, urteilte ein Insider hinterher.   Markus Schleusener


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