© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-08 vom 01. November 2008

MELDUNGEN

USA: Jetzt die Kreditkarten

New York – Neue Hiobsbotschaften aus US-Finanzkreisen beunruhigen die internationalen Finanzmärkte, lassen sie doch eine neue Runde der Krise befürchten. Durch geplatzte Forderungen aus US-Kreditkartenverträgen droht den Banken ein kaum geringeres Desaster als durch die faulen Hypotheken. Laut Angaben der Rating-Agentur Moody’s sind Wertpapiere in Höhe von 450 Milliarden Dollar mit US-Kreditkarten auf Pump gekauft worden. Dazu kommt, daß US-Bürger oft sogar ihre Immobilien über Kreditkarten finanzieren, deren Saldo sie nicht monatlich ausgleichen. So erhöhte der unabhängige Ausgeber von Visa- und Mastercard-Karten, Capital One, die Verlustprognose für sein gesamtes Kreditportfolio auf rund 5,5 Milliarden Dollar. Der US-Bankenriese Citigroup muß der verschlechterten Zahlungsfähigkeit vieler Verbraucher Tribut zollen. Im Zeitraum von Juli bis September sind die Kosten für Konsumentenkredite aufgrund steigender Zinsen um 2,6 Milliarden Dollar gestiegen. Für nun drohende Zahlungsausfälle bei Kreditkarten stellt die Bank zusätzliche 1,3 Milliarden Dollar bereit.    Sfm

Wiener Börse expandiert

Wien – Während die Börsenkurse in Österreich besonders dramatisch in den Keller rasseln, setzt die Wiener Börse selbst ihre Expansion in den „Reformländern“ fort: Die Sprecherin der Wiener Börse AG bestätigt Berichte tschechischer Medien, daß man sich mehrheitlich an der Prager Börse beteiligen werde. Man habe sich gegen die anderen Bewerber durchgesetzt und sei nun bei Preisverhandlungen. Die Investment Bank Morgan Stanley beziffert den Wert der Prager Börse mit 245 bis 460 Millionen Euro. Gemeinsam mit der Österreichischen Kontrollbank hält die Börse AG bereits einen Anteil von 69 Prozent an der Budapester Börse, und im Sommer wurde auch ein Anteil von 81 Prozent an der Laibacher Börse erworben.             RGK