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08.11.08 / Nähe zur SPD / EKD-Synode zu Kernkraft und Klimaschutz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-08 vom 08. November 2008

Nähe zur SPD
EKD-Synode zu Kernkraft und Klimaschutz

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die von Montag bis Mittwoch dieser Woche in Bremen tagte, hat sich für die Forcierung des Klimaschutzes ausgesprochen. Darüber hinaus hält die EKD an ihrer Forderung nach einem Ausstieg aus der Kernkraft fest. EKD-Ratspräsident Bischof Wolfgang Huber begrüßte anläßlich der aktuellen Finanzkrise die Forderung nach einer Begrenzung von Managergehältern.

In einem Zehn-Punkte-Papier zur Synode ruft die EKD-Führung ihre Gemeinden zu „klimaschonendem“ Handeln auf. Angemahnt wird auch mehr „Klimagerechtigkeit“. Die reichen Industrieländer verbrauchten weit mehr Ressourcen als arme Länder, welche stärker unter den Folgen des Klimawandels zu leiden hätten.

Die Forderungen wurden unter das Motto „Klimawandel, Wasserwandel, Lebenswandel“ gestellt. Gerade der Wassermangel stellt aus Sicht der EKD-Führung ein gravierendes Problem dar. Sie kritisiert den Import von Lebensmitteln, die in Drittweltländern angebaut werden, da deren Anbau dort die Wasserressourcen verknappe. Drittweltländer selbst hatten dem gegenüber wiederholt bemängelt, daß reiche Industrieregionen wie die EU ihre Märkte gegen Agrarimporte abschotteten.

Das Einführungsreferat zur EKD-Synode hielt Angelika Zahrnt, von 1998 bis 2007 Vorsitzende der Umweltorganisation BUND. Zahrnt geißelt die „Ideologie des Neoliberalismus“ und das heutige Konsumverhalten. Die Menschen müßten lernen, auch ohne wirtschaftliches Wachstum zu leben. Gleichzeitig bezeichnete die 64jährige die Zahl von drei Millionen Arbeitslosen als „Skandal“.

In ihrem Referat forderte Zahrnt, die „Verteilungsfrage“ müsse neu gestellt werden, um mehr „Verteilungsgerechtigkeit“ bei Arbeitsplätzen, Einkommen und Vermögen zu erlangen. Die Kirche sieht Zahrnt hier als „Akteur im Zivilisationswandel und im praktischen Handeln“. Der BUND tritt sowohl gegen Kernenergie wie gegen Kohlekraft ein und kämpft entschieden gegen die Gentechnik. (Siehe Kommentar Seite 8)              Hans Heckel


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