19.04.2024

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08.11.08 / Nichts gelernt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-08 vom 08. November 2008

Nichts gelernt
von Hans Heckel

Aus Schaden wird man klug – oder nicht. Eine wachsende Zahl von Kritikern sieht die Ursache für Mitgliederschwund und leere Kirchen bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) darin, daß sich die Landeskirchen mehr um Politik kümmern als um Glauben, und dies noch dazu mit einer halblinken Schlagseite, in der sich viele Gläubige nicht wiederfinden.

Ihre Empfehlung lautet: Kehrt zurück zu den Kernaufgaben, zu Fragen des Glaubens und der Seelsorge, und die Menschen kehren zurück zur EKD. Der Zulauf evangelikaler Gemeinden zeugt davon, wie das Gemeindeleben auch für junge Christen attraktiv bleibt. Was auf der EKD-Synode verhandelt wurde, hätte hingegen ebenso einem Grundwerteseminar von Rot-Grün gut angestanden.

Daß der Mitgliederrückgang der katholischen Kirche weitaus moderater ausfällt, dürfte daran liegen, daß sie sich der Einbindung in politische Alltagsfragen stärker entzieht. Oder sind Katholiken grundsätzlich stärker an Kirche und Gemeinde gebunden als Lutheraner?

Dagegen spricht das Beispiel Lateinamerikas, wo die Rollen erstaunlicherweise seitenverkehrt sind: Hier sind es die katholischen Gemeinden, die sich seit Jahrzehnten ins politische Geschäft mischen, als Anwälte der Mächtigen oder als revolutionäre „Befreiungstheologen“, während junge Lutheraner-Gemeinden allein auf den Glauben setzen. Ergebnis: Den Katholiken laufen die Gläubigen weg, den Lutheranern strömen sie millionenfach zu. Spitzenreiter ist Guatemala: Noch in den 50er Jahren fast rein katholisch, bekennen sich heute 31 Prozent der Guatemalteken zu den Lehren Martin Luthers.

Foto: Vor dem Ende ihrer politischen Karriere: In der SPD gelten strenge Maßstäbe für das Belügen der Wähler. Andrea Ypsilanti hätte nicht auch noch Teile ihrer Partei gegen sich aufbringen dürfen. Gerhard Schröder hat gezeigt, wie man es „richtig“ macht.


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