29.03.2024

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08.11.08 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-08 vom 08. November 2008

Aus den Heimatkreisen

BRAUNSBERG

Kreisvertreter: Manfred Ruhnau, Tel.: (02241) 311395, Fax (02241) 311080, Bahnhofstraße 35 b, 53757 Sankt Augustin. Geschäftsstelle: Stadtverwaltung Münster, Patenstelle Braunsberg, 48127 Münster, Tel.: (0251) 4926051.

20. Adventstreffen – 20. Adventstreffen der Braunsberger am 29. November, 14 Uhr, im „Handelshof“, Friedrich Straße 15-19, 45468 Mühlheim an der Ruhr.

 

ELCH-NIEDERUNG

Kreisvertreter: Manfred Romeike, Anselm-Feuerbach-Str. 6, 52146 Würselen, Telefon/Fax (02405) 73810. Geschäftsstelle: Hartmut Dawideit, Telefon (034203) 33567, Am Ring 9, 04442 Zwenkau.

Erfolgsgeschichte Bildarchiv – Das von den Kreisgemeinschaften Elchniederung, Tilsit-Ragnit und Tilsit-Stadt initiierte Internet-Bildarchiv hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Es wurde inzwischen von der Landsmannschaft Ostpreußen übernommen und auf Gesamt-Ostpreußen erweitert. Es ist über die Internet-Adresse www.bildarchiv-ostpreussen.de erreichbar. Zusammen mit anderen Kreisgemeinschaften bemühen wir uns, mit Hilfe dieser Plattform den Nutzern eine möglichst vollständige Bilddokumentation Ostpreußens zugänglich zu machen. Ein Großteil der Bilder des Bildarchivs unseres Kreises ist bereits eingestellt und steht somit einem weltweiten Nutzerkreis im Internet zur Verfügung. Wir appellieren daher an dieser Stelle an die Kreisgemeinschaften, die sich bisher noch nicht an diesem Vorhaben beteiligt haben und deren Bildmaterial noch nicht verfügbar ist, dieses Projekt nicht nur durch Absichtserklärungen zu unterstützen, sondern durch aktive Mitarbeit mitzugestalten und sich mit dem Systembetreuer Dr. Manfred Schwarz, Telefon (05358) 313, E-Mail manfred.schwarz@bildarchiv-ostpreussen.de, zwecks Bildübernahme in Verbindung zu setzen.

Auch unser Aufruf im Heimatbrief „Die Elchniederung“, uns Bildmaterial für das Bildarchiv zur Verfügung zu stellen, verhallte nicht ungehört. Viele Landsleute kramten in ihren Alben und Schubladen und sandten uns Bilder, welche sich bisher noch nicht im Archiv befanden. Dafür sei ihnen an dieser Stelle recht herzlich gedankt. Die Bitte, uns Bildmaterial zur Verfügung zu stellen, gilt natürlich weiterhin. Wir freuen uns ebenfalls über eingescannte Bilder, welche uns in elektronischer Form, zum Beispiel als CD oder per E-Mail, zugesandt werden. Wir bemühen uns, bei allen Kreistreffen mit entsprechenden Gerätschaften anwesend zu sein, um Ihre Bilder vor Ort einzuscannen. Dieser Vorgang dauert pro Bild nur wenige Minuten. Sie brauchen Ihre Bilder also nicht aus der Hand zu geben. Wir suchen Ansichtskarten, Orts-Aufnahmen, Aufnahmen charakteristischer Gebäude aus der Heimat, Aufnahmen landwirtschaftlicher Betriebe, Alltagsaufnahmen usw. Meine Bitte: Auch wenn Sie diese Bilder schon einmal der Kreisgemeinschaft zur Verfügung gestellt haben, bringen Sie sie mit, denn mit den heutigen technischen Möglichkeiten können weit bessere Kopien hergestellt werden als noch vor wenigen Jahren; und auch weit bessere als solche, die sich im Bildarchiv unserer Kreisgemeinschaft befinden. Kontakt: Udo Ernst, Bildarchiv der Kreisgemeinschaft Elchniederung (kommissarisch), Telefon (0431) 723716, E-Mail redelch@t-online.de

 

GERDAUEN

Kreisvertreter: Arnold Schumacher, Hüttenstraße 6, 51766 Engelskirchen, OT Rümderoth, Telefon (02263) 902440. Gst.: Brigitte Havertz-Krüger, Büchelstr. 22, 42855 Remscheid, Tel. (02191) 5923487 (ab 19 Uhr), Fax (03222) 1024277, E-Mail: geschaeftsstelle@ kreis-gerdauen.de.

Kirchspieltreffen Klein Gnie und Muldszen (Mulden) – Die Kirchspielvertreter Ilse und Dirk Bannick (Klein Gnie) und Anita Motzkus (Mulden) hatten zu einem ersten gemeinsamen Kirchspieltreffen nach Bad Pyrmont eingeladen, und es waren viele Landsleute, Familienangehörige und Freunde gekommen. Bei goldenem Oktoberwetter wurden mit Tagesgästen achtzig Teilnehmer gezählt! Sie fanden nicht alle im Ostheim Unterkunft, sondern zusätzlich in benachbarten Pensionen und Häusern. Alle Unterkünfte waren bestens und die Versorgung im Ostheim durch das Ehepaar Winkler sehr gut, auch der Preis stimmte. Bei den Vorbereitungen des Treffens waren die Kirchspielvertreter von Dietmar und Wiebke Hoffmann aus Pinneberg sorgfältig unterstützt worden. Im Ostheim hoffte nun jeder, liebe Freunde und alte Bekannte wiederzusehen. Viele Gespräche wurden geführt und man gab „sich zu erkennen“, denn einige Landsleute hatten sich tatsächlich seit der Flucht nicht mehr gesehen. Die von den Kirchspielvertretern ausgelegten Ordner mit zahlreichen Fotos und Ansichten von zu Hause fanden großes Interesse.  

Am Freitag, 10. Oktober, erfolgte die offizielle Begrüßung durch Dirk Bannick nach dem Abendessen im Preußensaal. Er dankte herzlich für die große Teilnahme und wünschte ein gemeinsames freundliches und fröhliches ostpreußisches Familienfest. Anschließend begrüßte Anita Motzkus offiziell die älteste Teilnehmerin mit 90 Jahren, Ursula Ussat geb. Perkuhn aus Kiauken, und die am weitesten angereisten Teilnehmer, ihre Schwester Ingrid und ihren Schwager Hanspeter aus Konstanz. Mit großer Freude überreichte sie an Günter Galandi aus Schönlinde und Insterburg (jetzt aus Meiningen in Thüringen) das Verdienstabzeichen der LO für seine unermüdliche Arbeit für die Heimat. Günter Galandi hatte 15 Exemplare seines Buches mit Erinnerungen an die Russenzeit von 1945 bis Weihnachten 1947 mitgebracht, die alle ihre Abnehmer fanden! Die zweite Ehrung nahm freudig und glücklich Ilse Bannick vor. Sie überreichte Gertrud Keller geb. Kaminski aus Groß Gnie die Treueurkunde der LO. Danach wurde ein Film aus dem Gerdauen des Jahres 1937 vorgeführt, der die Teilnehmer in die damalige Zeit versetzte. Auch ein zweiter Film war sehr interessant über rußlanddeutsche Aktivitäten in unserer nordostpreußischen Heimat mit Aufnahmen aus dem heutigen Gerdauen und dem Bericht über ein russisches landwirtschaftliches Großprojekt nahe Gerdauen bei Trausen und Christinenfeld. Obwohl der Anreisetag lang war, trennte man sich froh gestimmt erst zu vorgerückter Stunde.

Am Sonnabend machte dann die Führung nach einem Gang durch schöne buntgefärbte Grünanlagen durch das Schloß und Museum Bad Pyrmont gute Laune. Dirk Bannick hatte die große Schar in zwei Gruppen aufgeteilt. So konnte man ungestört den Ausführungen über die wechselvolle, interessante Geschichte lauschen. Am Nachmittag lief im Preußensaal der einstündige bewegende,  erstmals im Februar 2008 ausgestrahlte ARD-Dokumentarfilm „Die Flucht der Frauen“, zu dem Anita Motzkus sehr interessante Erläuterungen gab. Danach blieb noch Zeit zum Bummeln im herbstlich geprägten Kurbad. Nach dem Abendessen begann der gemütliche Teil, und man traf sich wieder im Preußensaal. Ein Akkordeonspieler aus Pyrmont sorgte für Stimmung mit altbekannten Liedern aus der Jugendzeit. Mit dem Singen des Ostpreußenliedes kamen aber auch Wehmut und Nachdenklichkeit auf. Den Abend über aber wurde fröhlich gesungen und geschabbert, und auch Vorträge von Gerda Wagner, Günter Galandi und Waltraut Schilling kamen gut an, alles so richtig im Sinne der ostpreußischen Familie (Fortsetzung Folge 46).

 

HEILIGENBEIL

Kreisvertreterin: Elke Ruhnke, Remscheider Straße 195, 42369 Wuppertal, Tel.: (0202) 461613.  Stellvertreter: Christian Perbandt, Im Stegfeld 1, 31275 Lehrte, Tel.: (05132) 57052.

Archiv/Heimatstuben-Öffnung –Der Vorstand der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil lädt ein zur Archiv/Heimatstuben-Öffnung an folgenden Tagen: 16. November und 14. Dezember 2008. Frau Rauschning, unsere Heimatkreiskarteileiterin und Familienforscherin freut sich auf Ihren Besuch. Natürlich steht sie auch den Familienforschern gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Verleben Sie schöne Stunden der Erinnerung in heimatlicher Atmosphäre. Weitere Informationen erteilt Frau Rauschning, Telefon (05151) 23938. Veranstaltungsort: Wilhelmstraße 3a in Burgdorf.

 

HEILSBERG

Kreisvertreter: Aloys Steffen, Telefon und Fax (02234) 71906, Am Clarenhof 18, 50859 Köln.

Diesjähriges Kreistreffen – Im Mittelpunkt des diesjährigen Kreistreffens im Kolpinghaus International in Köln stand „700 Jahre Heilsberg“. Auch die relativ zahlreichen Teilnehmer stammten vorwiegend aus jenem alten ehrwürdigen Städtchen und seiner Umgebung. Erst im August dieses Jahres wurde dort die große Feier mit den heutigen Bewohnern begangen wurde. So begann man traditionsgemäß mit einem feierlichen Hochamt in der Kirche Maria in der Kupfergasse. Dieses wurde von dem eigens aus dem heutigen Ermland (Warmia) angereisten jungen Ehrendomherrn, André Schmeier, der dort die deutsche Volksgruppe betreut, zusammen mit den Pfarrn Margenfeld und Müller eindrucksvoll zelebriert. Der Vorsitzende der Kreisgemeinschaft, Aloys Steffen, hatte ein umfangreiches Programm für alle zusammengestellt und blickte in seinen Begrüßungsworten nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch vertrauensvoll in die Zukunft. Grund hierfür waren auch einige neu hinzugewonnene und dazu junge Mitarbeiter des Kreistages, die er allen vorstellte, denn aufgrund des inzwischen sichtbar werdenden „demographischen Faktors“ innerhalb unserer Gemeinschaft bedarf es unbedingt neuer und junger Helfer. Nach einem gemütlichen, aber auch festlich servierten gemeinsamen Mahl wurde am Nachmittag das abwechslungsreiche Programm fortgesetzt: Als Vertreter des Patenkreises Emsland in Meppen/Werlte überbrachte Herr Schüpp Grüße an die Zuhörer. Er faßte in einem kurzen Rück­blick die in jenen vergangenen 50 Jahren gewachsenen Beziehungen – eigentlich Freundschaft – dieser Patenschaft zusammen und ließ uns wissen, daß wir auch weiterhin verläßlich mit unserem Patenkreis rechnen dürfen. Erneut lud er zum Besuch des dortigen Heimatmuseums ein. Aber auch Guttstadt, das im kommenden Jahr sein 680. Stadtjubiläum begehen wird, kam nicht zu kurz, denn Frau Poschmann lud zur gemeinsamen Fahrt im Juni 2009 dorthin ein, um das Jubiläum sowie die Fertigstellung der Orgelrenovierung im Guttstädter Dom zusammen mit den heutigen Bewohnern zu feiern. Aber auch, um Stunden der Erholung und des Träumens zu genießen. Sie hofft auf rege Teilnahme, wobei die Rückreise über Schlesien/Breslau geplant ist. Ein junger engagierter Vertreter des BdV riß in seiner Anspraceh die Zuhörer buchstäblich mit. Er forderte die ältere Generation dazu auf, nicht müde zu werden, auf Kinder und Enkel dahingehend einzuwirken, sich für die Belange und die Erinnerung an unsere gemeinsamen Wurzeln einzusetzen. Auch gemeinsamer Gesang fehlte nicht. Ein Diavortrag jener Fotos sowie alter Postkarten, die in das zukünftig geplante „Internet-Ostpreußen-Archiv“ über unsere Heimat gestellt werden sollen, fand reges Interesse. Dieses mühevolle Unterfangen benötigt noch viel Unterstützung. Und so bat Erwin Popien, Eichendorffstraße 30, 41564 Kaarst, alle Zuschauer, weiter zu Hause zu suchen und zu fragen, um jene derzeit relativ geringe Zahl der vorhandenen Bilder komplettieren zu helfen und an ihn zu senden. Aber auch Gedichte und Gedanken, die an jene zurück­liegende und von vielen nicht bewältigte Vergangenheit erinnern, fehlten nicht. Danke! Nicht zuletzt gehörte heute eine professionelle Diaschau über die Feierlichkeiten in Heilsberg anläßlich der Feierlichkeiten zum 700jährigen Bestehen hierhin. Es war wiederum eindrucksvoll, so viele Menschen still und konzentriert dem jungen „Fotokünstler“ zuzusehen und zu hören. So bleibt am Ende nur dieses: Allen für ihr Kommen und ihr engagiertes Mitmachen zu danken. Inklusive der zu Beginn zitierten „Treue“ zur Heimat. Auch wenn manche mühevollen Hürden – wie weite Anfahrt und „demographische Probleme“ zu überwinden waren.

 

KÖNIGSBERG–STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt.   Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Telefon (0203) 2832151.

Königin Luise-Oberschule für Mädchen in Königsberg – Wieder fand das Schultreffen der Königin Luise-Oberschule für Mädchen, Königsberg, im Stadt­hotel in Münster statt. Es waren 46 ehemalige Mitschülerinnen nebst ihren nächsten Angehörigen gekommen, aus der Schweiz und allen Teilen Deutschlands. Die älteste Teilnehmerin war 91 Jahre und die jüngsten gehen auch bereits auf die 80 Jahre zu. Zu unserer Freude konnten wir diesmal auch die neue Schulleiterin der russischen Nachfolgeschule, Eugenia Sidorova, mit zwei jungen Kolleginnen begrüßen. Alle drei Russinnen waren zum ersten Mal in Deutschland. Dr. W. Reimchen aus Bonn/Königsberg hatte das Dolmetschen übernommen. Er war auch behilflich bei der deren Visabeschaffung bei der Deutschen Botschaft in Königsberg. Zum frohen Wiedersehen trafen wir uns am Freitagabend im Restaurant des Hotels. Anschließend sahen wir den Spielfilm „Eine Liebe in Königsberg“ Am Sonnabendmorgen begrüßte Brunhild Roschanski, die Vorsitzende der Schulgemeinschaft, alle Anwesende und brachte ihre Freude zum Ausdruck, daß trotz des hohen Alters der Mitschülerinnen so viele erschienen seien. Dann hörten wir von unseren ehemaligen Mitschülerinnen, den beiden Schwestern Ingeborg Roloff und Brigitte Robiller am Klavier und auf der Geige sehr schön vorgetragene Musik von J. S. Bach. Es folgten die Totenehrung und anschließend der Bericht der russischen Schulleiterin der Nachfolgeschule unserer Königin Luise-Schule über die jetzigen Schulverhältnisse. Sie sprach in deutscher Sprache, ein Zeichen ihrer positiven Einstellung zu uns ehemaligen Schülerinnen der Schule und zeigte Bilder von dem renovierten Gebäude. Wieder spielten die beiden Schwestern Musik, diesmal von dem russischen Komponisten Rubinstein. Dann kam das Hauptreferat von Brunhild Roschanski über bedeutende Frauen Ostpreußens. Sie ging ein auf Regina Prothmann, Königin Luise, Fanny Lewald, Elisabet Boehm, Frieda Jung, Käthe Kollwitz, Agnes Miegel und die beiden ehemaligen Mitschülerinnen Hannah Arendt und Antje Weißgerber. Brunhild Roschanski durfte sich über reichen Beifall freuen. Nach dem Mittagessen mit Königsberger Klopsen nach Originalrezept und dem Kaffeetrinken und wieder großartiger Musik fuhren die drei Russinnen mit Dr. Reimchen zur Besichtigung eines neuen Gymnasiums in Münster. Währenddessen zeigte Roschanski neue Bilder von Königsberg, die sie und die Schulleiterin im Sommer 2008 aufgenommen hatten. Zu ihrem großen Schrecken erfuhr Roschanski, daß die Photofachgeschäfte gar keine Dias mehr erstellen. Das wäre überholt. Gott sei Dank konnte ihr ein „Patenjungchen“ aushelfen, der die Bilder auf den Computer brachte, über den dann die Bilder an die Wand geworfen werden konnten. Es folgten der Kassen- und Kassenprüfungsbericht und dann die Aussprache, wie es mit der Schulgemeinschaft weitergehen solle. Da es für Roschanski inzwischen zu beschwerlich geworden ist, in bisheriger Form die Treffen zu veranstalten, wurde beschlossen, in zwei Jahren ein lockeres Treffen zu arrangieren, bei dem verschiedene Mitschülerinnen – je nach Können – heimatbezogene Beiträge liefern sollten. Nach Musik von Tschaikowski, der Danksagung mit Blumenübergabe an die Mitwirkenden und dem gemeinsamen Singen des Schulliedes begann das gemütliche Beisammensein. Am Sonnabendvormittag fuhren die meisten noch mit dem gemieteten Bus zum Schloß Nordkirchen, dem Westfälischen Versailles. Dann hieß es Abschied nehmen, der sehr herzlich ausfiel. Die Russinnen blieben noch einen Tag länger in Münster und machten noch viele Einkäufe. Kleider wären erstaunlicherweise nach ihren Angaben wesentlich billiger als in Königsberg. Sie waren hell begeistert von und. Noch so rüstige, gutaussehende, fröhliche alte Damen gäbe es in Königsberg gar nicht. Sie betonten alle drei, daß sie sich in unserem Kreis sehr wohl gefühlt hätten und wünschten sich sehr weiteren freundschaftlichen Kontakt mit uns.

 

ORTELSBURG

Kreisvertreter: Edelfried Baginski, Tel. (0209) 72007, Schweidnitzer Straße 21, 45891 Gelsenkirchen. Geschäftsführer: Manfred Katzmarzik, Tel. (0231) 373777, Am Kirchenfeld 22, 44357 Dortmund.

Die Ortulfschülerinnen (Fortsetzung aus Folge 44) – die nach Auflösung ihrer Gemeinschaft noch unverdrossen als Gäste der Hindenburger mitmachen, hatten am Nachmittag ihre eigene Zusammenkunft. Die ehemalige Vorsitzende Lilo Niklaus-Paschkowski berichtete von den Ereignissen des vergangenen Jahres und richtete Grüße aus von denen, die leider nicht mehr kommen konnten. Liebgard Grabosch, die noch sehr häufig in die Heimat fährt, verteilte hübsche kleine Sträußchen von Immortellen aus Masuren. Der Sonnabend-Abend war dann sozusagen der krönende Abschluß des Treffens. Ursprünglich geplant war eine Autorenlesung mit musikalischer Umrahmung. Andreas Kossert hatte bereits im Januar zugesagt, aus seinem im Mai erscheinenden Buch „Kalte Heimat“ zu lesen. Leider zwangen Termingründe Kossert, seine Zusage zurückzuziehen. Und so beschloß der Vorstand zusammen mit Prof. Dr. Dietlef Niklaus, eine kritische Buchbesprechung vor den in Bad Harzburg Versammelten ehemaligen Schülerinnen und Schülern zu veranstalten. Der Gegenstand des Buches berührt sie alle gleichermaßen, hatten sie doch als Kinder oder Jugendliche selbst erlebt, was es 1945 bedeutete, nach Flucht und Vertreibung in einem etwas anderen Deutschland anzukommen. Dietlef Niklaus formulierte elf Fragen, die sich aus dieser sehr umfassenden Materialsammlung von Kossert ergeben, und legte sie den Versammelten vor. Da die Fragen thesenartig erweitert waren, ergab sich eine recht lebhafte Diskussion mit dem Forum. Die einzelnen Diskussionsbeiträge zeugten von dem großen Interesse an dieser Thematik und von den Emotionen, die damit verbunden sind. Eigene Erfahrungen bestätigten die in dem Buch zusammengetragenen Erlebnisse und Ereignisse, und zwar sowohl positive als auch negative. So wurde beispielsweise eindrucksvoll geschildert, wie kompliziert die Verhältnisse in der ehemaligen DDR waren, wo das Thema „Flucht und Vertreibung“ lange Zeit schon von der Begrifflichkeit her ein Tabuthema war. Ganz eindeutig stimmten die Anwesenden der Ansicht des Vorsitzenden der Vereinigung zu, daß die verschiedentlich vom Verlag und von der Presse verbreitete These vom „Mythos der Integration“ und dessen Zerstörung durch Kossert zurückzuweisen sei. Man kam übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß nahezu ohne Einschränkung die Integration der Heimatvertriebenen in Deutschland als gelungen bezeichnet werden könne. Ohne Bürgerkrieg, Revolution oder Andere wesentliche Unruhen ist – zwar nicht sofort, aber doch nach einigen Jahren und bis heute – die Integration geglückt. Es gibt kein gesellschaftliches oder wirtschaftliches Problem, das ursächlich auf die Zuwanderung von Vertriebenen und Flüchtlingen zurückzuführen ist. Das bestätigt auch Kossert, indem er entsprechende Quellen zitiert, die von gelungener Integration berichten, manche früher, manche später. Hier sei auch auf die geplante Errichtung eines Denkmals in Oldenburg hingewiesen, das als Mal der Erinnerung an erlittenes Leid und des Dankes an die Bevölkerung für die Integration nach dem Zweiten Weltkrieg verstanden werden soll. Die lebhafte Dis­kussion zeigte, daß auch nach so vielen Jahren die Geschehnisse im und nach dem Zweiten Weltkrieg aktuell sind und bleiben. Natürlich konnte nicht endlos debattiert werden und so wurde dieser Teil des Abends mit dem Zweiten Satz der Pathètique von Ludwig van Beethoven beendet. Gesprächsstoff während des Abendessens gab es nun genug. Zum Abschluß des Abends dankte der Vorsitzende der Vereinigung allen Teilnehmern für ihr Erscheinen bei dem diesjährigen Treffen und wünschte eine gute Heimfahrt, verbunden mit der Hoffnung, das sich alle und noch ein paar mehr im nächsten Jahr in Bad Harzburg wiedersehen mögen.

 

PREUSSISCH EYLAU

www.preussisch-eylau.de. Kreisvertreter: Rüdiger Herzberg, Brandenburger Straße 11 a, 37412 Herzberg, Tel. (05521) 998792, Fax (05521) 999611, E-Mail: r.b.herzberg@t-online.de; Kartei, Buchversand und Preußisch Eylauer Heimatmuseum im Kreishaus Verden (Aller): Manfred Klein, Breslauer Str. 101, 25421 Pinneberg, Tel. (04101) 200989, Fax (04101) 511938,  E-Mail: manfred.klein.rositten@malle-tech.de.

Kreistreffen in Verden/Aller – Drei Tage war die Stadt Verden Schauplatz des Heimattreffens. Am späten Freitagnachmittag gab Landrat Bohlmann vom Landkreis Verden einen Empfang für die Teilnehmer der Kreisgemeinschaft und für die angereisten Partner aus Bartoszyce (Bartenstein) und Gorowo Ilaweckie (Landsberg) – Polen – und aus Bagrationowsk (Pr. Eylau) – Rußland. In seiner Rede betonte er die gute Zusammenarbeit mit der Kreisgemeinschaft und den Partnern aus Polen und Rußland. Diese Partnerschaften tragen zu einem guten Verständnis der Menschen in Polen, Rußland und Deutschland bei und sichern letzten Endes den Frieden und die Freiheit Europas. Zum Auftakt des kulturellen Abends spielte die Big Band des Gymnasiums am Wall. Ein Diavortrag von Waldemar Moscicki „Die Backsteingotik des Deutschordenslandes Preußen als europäische Kulturerscheinung“ rundete den Abend ab.

Der nächste Tag begann mit der Öffentlichen Sitzung der Delegiertenversammlung der Kreisgemeinschaft, die recht sachlich verlief. Am Nachmittag trafen sich die Landsleute aus dem Kreis im Parkhotel Grüner Jäger zur Kaffeetafel. Pfarrer Stallbaum aus Landsberg trug Heiteres und Besinnliches aus Ostpreußen vor und man stimmte gemeinsame Lieder an. Vor dem gemütlichen Beisammensein mit Tanzmusik am Abend trat die Tanz- und Singgruppe des Waller Heimatvereins aus Verden auf. Zur Überraschung der Anwesenden stimmte diese Gruppe ostpreußische Heimatlieder an, die gemeinsam gesungen wurden.

Im Blickpunkt des Schlußtages am Sonntag stand die Feierstunde am Mahnmal im Bürgerpark Verden. Rüdiger Herzberg als Kreisvertreter der Pr. Eylauer konnte dazu hochrangige Gäste aus dem Heimatkreis begrüßen. Aus den einstigen Vertriebenentreffen ist eine deutsch-russisch-polnische Zusammenkunft geworden. Seit Jahren ist sie geprägt vom Wunsch nach Frieden und Zusammenarbeit sowie durch Partnerschaften der beteiligten Kommunen. Das lange verpönte Wort Heimat finde heute wieder Aufmerksamkeit, konstatierte der Verdener Superintendent Dieter Rathing und suchte es mit dem christlichen Glauben zu verbinden. Die meisten überlebenden Ostpreußen hätten sich „mit ihrem Schicksal abgefunden und sich eingerichtet“, sagte Kreisvertreter Rüdiger Herzberg. Sie seien jedoch enttäuscht und verbittert darüber, daß letzten Endes sie den Krieg und seine Folgen „mit dem Verlust von Haus, Hof und Heimat“ hätten bezahlen müssen. Gemeinsam mit ihren Partnern sei die Kreisgemeinschaft in der Lage, die kulturelle Identität und die Geschichte des Kreises Pr. Eylau zu bewahren und fort zu entwickeln. Dazu bedürfe es einer „Symbiose“ mit den heute dort lebenden Menschen. Einer könne ohne den anderen nicht mehr leben. Es sei doch „einfacher, Arm in Arm zu handeln“, hatte der polnische Bürgermeister Jerzy Bubela Gorowo Ilaweckie (Landsberg) schon am Freitag bei seinem Empfang im Kreishaus festgestellt. Die dreiseitigen Beziehungen entwickelten sich sehr gut, „unsere Völker und Gesellschaften verstehen sich immer besser“, resümierte Zbigniew Nadolny, Landrat von Bartoszyce (Bartenstein), in seiner Rede vor dem Mahnmal. In der Politik spielten wirtschaftliche Interessen die Hauptrolle, doch werde er sich wünschen, so Nadolny, „daß nicht nur Geschäfte unsere Völker verbinden, sondern auch eine emotionale Bindung, die auch das gegenseitige Vertrauen fördert“. Der Bürgermeister der Stadt Verden, Lutz Brockmann, dankte der Kreisgemeinschaft „und allen Heimatvertriebenen“ für ihr Engagement in Sachen Völkerversöhnung in Europa. Die Städtepartnerschaft zwischen Gorowo Ilaweckie (Landsberg), Bagrationowsk (Pr. Eylau) und Verden hielt die Erinnerung an Pr. Eylau wach. Zu Frieden und Freiheit könnten „auch wir kleinen Kommunen und kleinen Leute“ einen Beitrag leisten, sagte Brockmann. Nach einer eindrucksvollen Totenehrung des Kreisvertreters legten die Delegationen aus Rußland und Polen, die Stadt und der Landkreis Verden, der Schützenverein Verden und die Kreisgemeinschaft Kränze am Mahnmal nieder und gedachten der Toten. Umrahmt wurde diese Feierstunde vom Posaunenchor Dörverden-Stedorf. Der Nachmittag des letzten Tages stand im Zeichen der Begegnungen der Landsleute aus dem Heimatkreis.

 

RASTENBURG

Kreisvertreter: Hubertus  Hilgendorff, Tel. (04381) 4366, Dorfstr. 22, 24327 Flehm. Gst.: Patenschaft Rastenburg: Kaiserring 4, 46483 Wesel, Tel. (0281) 26950.

Buchempfehlung – In der Geschäftsstelle sind noch Exemplare des Buches: „Das war Rastenburg – Bildhafte Erinnerungen an Stadt und Kreis“ erhältlich, sowie eine geringe Anzahl der Chronik der Stadt Drengfurt (zur Feier des 500jährigen Stadt-Jubiläums am 4. Juli 1905) von Dr. Hugo Bonk. Beide Bücher können bei der Geschäftsstelle in Wesel, Telefon (0281) 26950, bestellt werden.

 

SCHLOSSBERG (PILLKALLEN)

Kreisvertreter (komm.): Michael Gründling, Große Brauhausstraße 1, 06108 Halle/Saale. Geschäftsstelle: Renate Wiese, Tel. (04171) 2400, Fax (04171) 24 24, Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen (Luhe).

Süd- und Nord-Ostpreußen im Reisebus erleben – Ausgebucht war die Busreise im Mai 2008 der Kreisgemeinschaft Schloßberg/ Pillkallen in das südliche und nördliche Ostpreußen. Unter den Mitreisenden auch viele ohne jegliche Beziehungen zu Ostpreußen, aber trotzdem am Ende hell auf begeistert über die erlebnisreiche Busreise in der einmalig schönen Landschaft. Auch im Jahre 2009, vom 18. bis 29. Mai, führt die Kreisgemeinschaft Schloßberg wieder eine ihrer beliebten Busreisen in das südliche und nördliche Ostpreußen durch. Mehr als 40jährige Erfahrung bei diesen Reisen in die Heimat mit kompetenter Reiseleitung und dem gleichen Busunternehmen sind Garant für einen gelungenen Reiseverlauf. Die Reise im modernen Reisebus mit hervorragend ausgestatteter Bordküche geht unter anderem über Danzig, Elbing, Fahrt auf dem Oberländer Kanal – wo Schiffe über Berge fahren, Sensburg, Bootsfahrt auf dem Spirdingsee ab Nikolaiken bis Niedersee, Masurenrundfahrt mit Staken auf der Kruttinna, Königsberg-Stadtrundfahrten mit Dom-Besichtigung sowie Besuch der Aufersteh­ungskirche, Gumbinnen mit Besuch Salzburger Kirche und Diakonie, ab Insterburg Rundfahrt durch die Städte und Kreise Tilsit-Ragnit, Schloßberg mit Haselberg (hier russische  Folklore). In Insterburg auch freier Tag für persönliche Unternehmungen eventuell per Taxi. Weiterreise zur Samlandküste mit Rauschen und Cranz, Kurische Nehrung mit Vogelwarte Rossitten, zwei Tage in Nidden, Stadtrundfahrt Memel und ev. Besuch des Bernsteinmuseums in Polangen. Die Rückfahrt geht per Fähre ab Memel nach Kiel. Es sind noch einige Plätze frei. Weitere Informationen und Anmeldungen bei Ch.-Jörg Heidenreich, Bockwischer Weg 22, 25569 Kremperheide, Telefon (04821) 8881580, Fax (04821) 8881581, E-Mail: joergheidenreich@gmail.com.


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