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08.11.08 / Trauertherapie im Freien / Die Kraft der Natur als Chance zur Heilung nutzen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-08 vom 08. November 2008

Trauertherapie im Freien
Die Kraft der Natur als Chance zur Heilung nutzen

Im November neigt sich das Gartenjahr dem Ende zu. Nur hier und da eine Chrysantheme, eine Winteraster, ja eine Dahlie, die ihre letzten Blüten zeigt. Für den Menschenverstand ist die Kraft der Natur nur sehr schwer faßbar. Sie gibt dem Menschen, auch dem aktiven Menschen von heute, der seine Welt gestalten, planen und beherrschen will, die beruhigende Erkenntnis, daß einige Dinge sich zum Guten entwickeln, ohne daß er unbedingt voller Tatendrang und mit eigener Mühe nachhelfen muß. Er kann sich zurücklehnen, den Pflanzen beim Wachsen zuschauen und sich ihrer Reifung und Blüte gewiß sein.

In schwierigen menschlichen Situationen kann die „Gartentherapie“ helfen. „Ein Garten und ganz besonders die Gartenarbeit haben positive und sogar therapeutische Wirkungen etwa in Trauerprozessen“, meint die Hamburger Trauertherapeutin Annette-Susanne Hecker.

„Man verarbeitet die Trauer geradezu, und der sinnliche Kontakt mit dem immerwährenden und gelassenen Werden und Vergehen in der Natur ist für viele Menschen tröstlich.“ (www.am-rand-der-zeit.de)

Andreas Mäsing, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der deutschen Friedhofskultur (VFFK), sieht den klassischen Ort der Trauer, den Friedhof, auch als den optimalen Ort für eine trauerorientierte Gartentherapie der Zukunft: „Unsere Friedhöfe verändern sich immer mehr zu Park- und Gartenanlagen. Und sie werden damit gleichzeitig zu Orten der Lebenden.“

Dort auf dem Friedhof kann man für den Toten noch etwas tun. Er oder sie sind ganz nah, wenn man die Lieblingsblumen pflanzt, gießt und pflegt. Die Hände sind beschäftigt, und die Gedanken wandern, halten Zwiesprache mit dem Toten. Ängste, Sorgen oder Schuldgefühle nehmen ab. Die blühende Grabstätte wird zum Ort der inneren Einkehr.

 „Die Friedhöfe bieten dementsprechend für die Menschen zahlreiche Angebote, um mit Trauer leben zu können und aus ihr heraus neue Lebenswege zu erkennen“, so Mäsing.

„Die Gartentherapie wird zukünftig zu dieser Angebotspalette gehören, denn sie vereint als Therapieform diejenigen Qualitäten, die den Friedhof als Ort in der Gemeinde für die Bürger unentbehrlich macht: Mensch, Trauer und Natur zusammenzubringen, um daraus Heilung zu schöpfen.“          os

Weitere Informationen findet man in dem Themenblatt „Gartentherapie“, zu bestellen unter www.vffk.de  oder beim Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur e. V. (VFFK), Robert-Koch-Straße 33, 46325 Borken, Telefon 0160/2578930, Fax 0721/151270787, E-Mail: info@ vffk.de


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