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22.11.08 / Rückblick auf ein erfolgreiches Wochenende / Die Tagung der OLV und die Gedenkveranstaltung am Folgetag haben die Vitalität der ostpreußischen Sache bestätigt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-08 vom 22. November 2008

Rückblick auf ein erfolgreiches Wochenende
Die Tagung der OLV und die Gedenkveranstaltung am Folgetag haben die Vitalität der ostpreußischen Sache bestätigt

Wer am vorvergangenen Wochenende in Bad Pyrmont dabei war, wird das so schnell nicht vergessen: Am Sonnabend intensive Beratungen der Ostpreußischen Landesvertretung (OLV), danach ein heimatlicher Abend mit Erinnerung an die bewegte Geschichte des Ostheims (siehe unten), schließlich am Sonntag die Gedenkveranstaltung „60 Jahre Landsmannschaft Ostpreußen“ im festlichen Rahmen.

Für ein langes Wochenende schien Ostpreußen so lebendig zu sein wie irgendein deutsches Bundesland, nur vielleicht mit etwas höherem Altersdurchschnitt seiner „Landtagsabgeordneten“, die zudem aus irgendeinem Grund ihren Plenarsaal gegen einen bescheideneren Versammlungsraum ausgewechselt hatten. Da aber das Tiefstapeln ein fester Bestandteil des preußischen Lebensstils ist, tun die Mitglieder der Ostpreußischen Landesvertretung bewußt genau das nicht, was sie könnten und was beispielsweise die Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft mit demselben Recht auch tut: Sich mit einem Exilparlament zu vergleichen und entsprechende Strukturen zu bilden.

Von solchen Äußerlichkeiten abgesehen, liegt einer der großen Unterschiede zwischen der Ostpreußischen Landesvertretung und einem deutschen Landtag darin, daß Abstimmungen, auch über heikle Satzungs- und Personalfragen, in der OLV nach eingehender Diskussion regelmäßig sehr große Mehrheiten ergeben und daß die Finanzen der Landsmannschaft Ostpreußen im Unterschied zu fast allen Länderhaushalten Überschüsse aufweisen. Und so hat die Tagung der Landesvertreung ebenso wie der Empfang anläßlich des 60jährigen Bestehens der Landsmannschaft Ostpreußen der Volksgruppe durchaus Ehre gemacht und hätte gewiß mehr öffentliche Beachtung verdient.

Wie bereits berichtet, blickt die Landsmannschaft auf ein ungewöhnlich ereignisreiches Jahr 2008 zurück, was sich in den Berichten des Sprechers, aber auch weiteren, teilweise schriftlich vorgelegten Berichten und den Diskussionen darüber eindrucksvoll niederschlug. An vielen Stellen wurde deutlich, daß die Ostpreußen auch 63 Jahre nach Flucht und Vertreibung trotz des zahlenmäßigen

Rückgangs der Erlebnisgeneration noch lange nicht „mit ihrem Latein am Ende“ sind. Eindrucksvoll sichtbar wurde  dies beispielsweise, als der 34jährige Historiker Grischa Vercamer seine Arbeiten über die Geschichte der Komturei Königsberg im 13. bis 16. Jahrhundert präsentierte. Hier wurde deutlich, wie lange  Prußen und Deutsche kooperierten und wie unrichtig das hartnäckige Vorurteil von der weitgehenden Dezimierung der baltischen Vorbevölkerung Ostpreußens im 13. Jahrhundert ist. Der Gierschke-Dornburg-Preis mit dem Vercamer ausgezeichnet wurde, wird von der „Dr. Herbert und Marga Gierschke-Stiftung“ verliehen und ist mit 3000 Euro dotiert. Der Preis wird seit dem Jahr 2004 in der Regel nur alle drei Jahre verliehen, sein Name erinnert an das Stifterehepaar und an die Stadt Dornburg, in der unter Kaiser Otto I. im 10. Jahrhundert mehrere Reichstage stattfanden. – Die Berichterstattung über das Wochenende in Bad Pyrmont wird mit der Dokumentation des Berichts des Sprechers vor der OLV und der zumindest auszugsweisen Veröffentlichung der Festrede von Professor Manfred Kittel fortgesetzt.          K.B.

 

»Tue Gutes und rede darüber«

Als gemeinnütziger Verein fördert die Landsmannschaft Ostpreußen eine Fülle gemeinnütziger Aktivitäten, von der Pflege ostpreußischer Kulturgüter über den Jugendaustausch und die Völkerverständigung bis zur Hilfe für sozial Bedürftige in Ostpreußen. Gewöhnlich redet die Landsmannschaft über dieses Engagement eher wenig – so wenig, daß in der breiten Öffentlichkeit der gemeinnützige Charakter dieser Volksgruppenorganisation teilweise gar nicht mehr bekannt ist.

Um das zu ändern, berichtet die Preußische Allgemeine nun gerne darüber, daß der Vorstand der LO die Förderung folgender Vorhaben beschlossen hat (Auszug): Zuschuß zu den Baukosten der Kirche in Groß-Legitten, Zuschuß für Sanierungsarbeiten am Haus der Heimat in Goldap, Förderung von Reparaturarbeiten an der Allenburger Kirche, Förderung der Herausgabe eines Künstlerlexikons von Ost- und Westpreußen, Förderung des Goldaper Sommerfestes 2009, Förderung eines Zeitzeugengesprächs „Kinderschicksale in Königsberg 1944 bis 1948“.  PAZ

Foto: Vor der Rede im Hotel Steigenberger: LO-Sprecher Wilhelm v. Gottberg.


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