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29.11.08 / Israels eiserne Lady

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-08 vom 29. November 2008

Israels eiserne Lady

Vor 30 Jahren starb die erste israelische Ministerpräsidentin Golda Meir. Am 3. Mai 1898 in Kiew unter dem Namen Golda Mabowitsch geboren, wanderte die Familie kurz nach der Jahrhundertwende in die USA aus. Dort schloß sich Golda der zionistischen Bewegung an, heiratete Morris Meyerson und wanderte mit ihm 1921 nach Palästina aus. Ohne ihre beiden 1924 und 1926 geborenen Kinder zu vernachlässigen, betätigte sie sich politisch und gewerkschaftlich.

Als die britische Mandatsmacht fast die gesamte Führungsriege der Jewish Agency verhaftete, blieb Golda Meir als eine der ganz wenigen Führungsfiguren in Freiheit. 1946 führte sie die Verhandlungen mit den Briten und der Uno um die Teilung Palästinas und die Gründung zweier unabhängiger Staaten. Als Ben Gurion am 14. Mai 1948 die Unabhängigkeit des Staates Israel proklamierte, stand auch ihre Unterschrift auf dem Gründungsdokument. Ben Gurion sagte später über sie: „Golda ist der einzige richtige Mann im Kabinett“, sie faßte das jedoch keineswegs als Kompliment auf.

Von 1949 bis 1956 war sie Arbeitsministerin und anschließend Außenministerin. 1966 stellten die Ärzte Krebs bei Golda Meir fest. Zunächst zog sie sich aus der Politik zurück, aber als Ministerpräsident Lewi Eschkol 1969 überraschend starb, ließ sie sich in die Pflicht nehmen und folgte ihm nach. Ihre schwerste Stunde kam, als die arabischen Staaten am 6. Oktober 1973 überraschend zum Angriff gegen Israel antraten. Golda Meir übernahm die Verantwortung für die hohen Verluste des Yom-Kippur-Kriegs und trat zurück. Die schwerkranke Frau, die sich trotz körperlicher Leiden nie der Pflicht versagte, starb am 8. Dezember 1978.           Hans Lody


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