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06.12.08 / Schnelle Vorwürfe / Indien gibt Pakistan die Schuld an den Terroranschlägen in Bombay

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-08 vom 06. Dezember 2008

Schnelle Vorwürfe
Indien gibt Pakistan die Schuld an den Terroranschlägen in Bombay

Knapp 200 Todesopfer haben die Anschläge in Bombay gefordert, darunter offenbar mindestens drei Deutsche. Der verdächtigten Terrorgruppe „Lashkare-Toiba“ wird aufgrund der Art und Weise, mit der sie ihre Opfer nach Religions- und Staatszugehörigkeit auswählte, eine Verbindung zur Al-Kaida vorgeworfen.

Schnell beschuldigte die indische Regierung Pakistan, für die Anschläge verantwortlich zu sein. Weil der einzige überlebende Attentäter, der 21jährige Ajmal-Amir Kasav, aus Pakistan stammt und im Verhör den pakistanischen Geheimdienst belastete, wirft Dehli der Regierung in Islamabad eine Beteiligung vor. Welche Bedeutung die Tatsache hat, daß Kasav aus Pakistan stammt, ist allerdings offen, solange die Identität der übrigen Täter und die der Hintermänner nicht feststeht. Islamabad wies jede staatliche Beteiligung entschieden zurück. Stattdessen warnte die Regierung in Pakistan vor einer Eskalation. Eine Krise zwischen Indien und Pakistan könnte zum Desaster für die gesamte Region werden.

Präsident Zardari und die Regierung in Islamabad haben wohl eher ein Interesse daran, ihre Beziehung zu Indien zu verbessern, um von dessen Wirtschaftswunder zu profitieren, und um die Blicke der Weltöffentlichkeit von den Schlangengruben im eigenen Land, etwa den Problemen an der afghanischen Grenze, fernzuhalten.

Indiens Vorwürfe gegen Pakistan lenken auch von Problemen im Inneren ab. Angesichts bevorstehender Wahlen in einigen Bundesstaaten geriet Indiens Premier Singh unter Druck, weil er den Kampf gegen den Terrorismus nicht ernst genug genommen habe. Der indische Geheimdienst soll bereits im September von Anschlagsplänen in Bombay gewußt haben. Den Sicherheitskräften wird vorgeworfen, dennoch völlig unvorbereitet gewesen zu sein. Innenminister Shirvraj Patil mußte deswegen bereits zurücktreten. MRK


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