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06.12.08 / Gleich oder gleicher?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-08 vom 06. Dezember 2008

Gleich oder gleicher?
von Harald Fourier

Was haben viele Konservative alles befürchtet, als das Anti-Diskriminierungsgesetz, pardon, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz von der Großen Koalition verabschiedet wurde: Vor allem Vermieter und Arbeitgeber dachten, die neuen Vorschriften würden ihnen das Leben schwer machen, weil niemand mehr aufgrund seiner Weltanschauung, seines Geschlechtes, seiner Hautfarbe oder Religion abgewiesen werden dürfe. Sie sahen schon schleiertragende Mohammedanerinnen als Erzieherinnen im katholischen Kindergarten vor ihrem inneren Auge. Zum Glück haben sich die Kritiker geirrt. Seit die EU-Vorgabe in ein deutsches Gesetz gegossen wurde, ist fast nichts passiert. Eine der eher seltenen Klagen wurde vor einer Woche vor dem Berliner Arbeitsgericht verhandelt. Beklagter war die Geldsammelstelle der Musikindustrie (Gema). Silke K. fand, daß sie übergangen worden sei, als Manfred R. Personalchef wurde. Beide Mitarbeiter des Unternehmens sind ungefähr gleich alt. Beide haben ähnliche Berufserfahrung. Trotzdem stehe ihr die Stelle zu, findet die Klägerin und verlangte 90000 Euro. Und überhaupt: Sie sei nur nicht befördert worden, weil die Firma von Männern dominiert werde. Alle Bosse seien Männer, wie sollen die fair über ihre Leistung urteilen? Auch das Gericht bestand nur aus Männern, und es fällte ein Urteil, das einer kleinen Sensation nahekommt: Die Frau bekam recht. Sie erhält jetzt 28000 Euro Gehalt nachgezahlt. Dazu kommen 20000 Euro Entschädigung und zukünftig das Direktorengehalt (monatliches Gehaltsplus 1400 Euro!), das Silke K. jetzt auch zusteht, obgleich sie keine Direktorin ist.

Das Unternehmen wird in Revision gehen. Eines steht jetzt schon fest: Grundsätzlich haben sich die Befürchtungen bewahrheitet: Dieses Gesetz ist dazu geeignet, der Wirtschaft schweren Schaden zuzufügen. Nur mit dem Unterschied, daß nicht arme diskriminierte Minderheiten die Profiteure sind, um die es eigentlich gehen sollte: kinderreiche Ausländerfamilien, die keine Wohnung kriegen, oder Rollstuhlfahrer, die bei der Jobsuche leer ausgehen. Die Nutznießer sind Karrierefrauen mit ohnehin schon recht dicken Brieftaschen, die nach Quotenregeln und Frauenbeauftragten-Unwesen jetzt einen weiteren roten Teppich ausgerollt bekommen. Schade für alle anderen.


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