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06.12.08 / Deutsche Antwort auf James Dean / Vor 75 Jahren wurde Horst Buchholz geboren – Der Schauspieler eroberte auch Hollywood

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-08 vom 06. Dezember 2008

Deutsche Antwort auf James Dean
Vor 75 Jahren wurde Horst Buchholz geboren – Der Schauspieler eroberte auch Hollywood

Hotte – wie ihn seine Freunde nannten, Horst Buchholz galt lange Zeit als Deutschlands Antwort auf James Dean. Auch er hatte das Image des jugendlichen Revoluzzers. Der am 4. Dezember 1933 in Berlin geborene Horst hatte eine schwere Kindheit. Seinen Vater lernte er nicht kennen, seine Mutter gab ihn nach der Geburt in ein Heim. Im Alter von fünf Jahren konnte er dann doch wieder zu seiner Mutter, die inzwischen den Schuhmacher Hugo Buchholz geheiratet hatte.

1943 wurde er wegen der alliierten Luftangriffe in ein Kinderlandverschickungsheim in Schlesien gebracht. Zusammen mit einem Freund schaffte es der Zwölfjährige, durch das Chaos  nach Berlin zurückzukehren. Die Not war groß, er hielt sich mit kleinen Jobs über Wasser und besuchte wieder die Schule.

Schon während der Schulzeit war Horst Buchholz Statist beim Theater und arbeitete als Synchronsprecher, auch spielte er schon kleine Nebenrollen. 1950 verließ er die Schule ohne Abschluß und suchte sein Glück als Schauspieler.

Zunächst fand er Beschäftigung beim Theater. Erstmals war er 1952 als Komparse in einem Kinofilm zu sehen. 1956 erhielt er an der Seite von Karin Baal die männliche Hauptrolle in „Die Halbstarken“. Im Jahr darauf wurde er mit „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ einem breiten Publikum bekannt.

Mit nur 27 Jahren erhielt Horst Buchholz dann die Rolle des „Chico“ in dem Western „Die glorreichen Sieben“. Das war für ihn in dreifacher Hinsicht schicksalhaft: Die Geschichte war dramaturgisch anspruchsvoll.

Zweitens war John Sturges als Regisseur ein Meister seines Faches und schließlich durfte Buchholz an der Seite von Weltstars wie Yul Brynner, Eli Wallach, Steve Mc Queen, Charles Bronson und James Coburn spielen. Ideale Voraussetzungen, um selbst groß herauszukommen.

Nur ein Jahr später meinte es das Schicksal erneut gut mit ihm. Meisterregisseur Billy Wilder hatte ein Auge auf den jungen, deutschen Schauspieler geworfen. Er wollte eine Ost–West-Komödie über das geteilte Berlin drehen.

Als Ostberliner Jungaktivist der Kommunistischen Partei Otto Ludwig Piffl spielte Horst Buchholz in dem Film „Eins, zwei, drei“ wohl die Rolle seines Lebens.

Schon zu Beginn der 1960er Jahre hatte er den Schwerpunkt seines Schaffens ins Ausland verlagert. Jedes Jahr kam mindestens ein neuer Kinofilm mit ihm heraus.

Allerdings wurde keiner der Filme mehr so populär wie „Die glorreichen Sieben“ oder „Eins, zwei, drei“. Bis zu seinem Tode stellte er durch regelmäßige Theaterengagements unter Beweis, daß auch in ernsthaften Rollen brillierte.

Kurz vor seinem 70. Geburtstag starb Horst Buchholz am 3. März 2003 in Berlin. Seine Tochter und seine Exfrau brachten noch im selben Jahr das Buch „Horst Buchholz – sein Leben in Bildern“ heraus. 2005 veröffentliche sein Sohn Christopher seine Erinnerungen unter dem Titel „Horst Buchholz … mein Papa“.    Hans Lody


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