© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-08 vom 20. Dezember 2008

Der Unterschied
von Konrad Badenheuer

Praktizierende evangelische Christen werden von den Medien nicht verwöhnt – da geht es ihnen genau wie den Landsmannschaften. Christliche Veranstaltungen mit fünfstelliger Teilnehmerzahl werden von vielen Massenmedien glatt ignoriert, weil sie nicht in deren politisch deformiertes Weltbild passen. Die Parallele mit dem medialen Schicksal des Deutschlandtreffens der Ostpreußen drängt sich auf.

Dieselben Zeitungen und Sender berichten sonst gern und in liebevoller Ausführlichlichkeit über winzige Initiativen, wenn diese sich beispielsweise den „Kampf gegen Intoleranz“ oder Diskriminierung auf die Fahnen geschrieben haben. Wohin diese Verbiegung des Denkens führen kann, hat nun eine von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderte Publikation für Schüler gezeigt, die von einer Berliner Initiative in Millionenauflage gedruckt und seit gut drei Wochen an Schulen verbreitet wird. Im Namen des Kampfes gegen die Intoleranz wird eine 19jährige Evangelikale in subtiler Weise fertiggemacht. „Tolerant“ wie man ist, läßt man sie zuerst ihre Überzeugungen bekennen, um anschließend anzudeuten, sie sei nicht ganz bei Trost („Leonie sagt, es geht ihr gut“).

Es sei daran erinnert, daß die stalinistischen Methoden gegen bekennende Christen so viel anders gar nicht waren. Der große Unterschied besteht darin, daß die antichristliche Agitation beispielsweise der frühen DDR nicht vom bundesdeutschen Steuerzahler finanziert werden mußte.