© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-08 vom 20. Dezember 2008

MELDUNGEN

Europas schönster Markt

Nienburg – Attraktion der vergangenen vier Wochen war in vielen Städten landauf, landab ein mehr oder weniger großer Weihnachtsmarkt. Er lockte Besucher von nah und fern mit seinen festlichen Angeboten und brachte Leben in die sonst meist trostlosen Innenstädte. Am Abend des Christfests aber wird der Platz wie in Eichendorffs Gedicht „Weihnacht“ wieder öde daliegen: „Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus …“ Die Zeiten, da Marktplätze mit Leben erfüllt waren, sind vielerorts vorbei. Supermärkte und Einkaufs-zentren auf der grünen Wiese haben ihnen längst den Rang abgelaufen. Allenfalls ein- oder zweimal in der Woche bieten Händler und Bauern aus der Umgebung auf dem Wochenmarkt ihre Ware feil. Die Stiftung „Lebendige Stadt“, deren Ziel es ist, die Zukunft der Städte aktiv mitzugestalten, macht den Marktbeschickern nun Hoffung. Sie hat jetzt den Grünmarkt in Nienburg an der Weser zum schönsten Wochenmarkt Europas gekürt.

Der jetzt ausgezeichnete Markt ist fester Bestandteil des urbanen Lebens in der niedersächsischen Kreisstadt. Anknüpfend an eine fast 200jährige Geschichte, entwickelte die Stadt den traditionellen Wochenmarkt seit 1998 zum Grünmarkt weiter.

Rund 60 lokale und regionale Händler bieten im Herzen der historischen Altstadt selbst angebaute und produzierte Waren an. Seit Beginn des Grünmarkt-Konzeptes haben sich die Besucherzahlen mehr als verdoppelt: von zirka 100000 auf rund 250000 jährlich. Die Jury lobte, daß es in Nienburg vorbildlich gelungen sei, die wirtschaftlichen, ökologischen und kulturellen Ansätze des Wochenmarktes zu einem offenen und dynamischen Konzept weiterzuentwickeln.    os